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Veröffentlicht am 28.05.2024

Wie kannst Du mit beruflichen Enttäuschungen umgehen?

Nicht immer verläuft Dein beruflicher Weg als Jurist*in oder Anwält*in wie gewünscht und erwartet. Manchmal sind wir einfach nur enttäuscht - über die Art der Kommunikation in unserem Job, über das Verhalten unseres Chefs bzw. unserer Chefin oder auch über die Aufgaben, die uns zugeteilt werden. Tipps wie Du damit umgehen kannst hat Juristencoach Carmen Schön von Schoen Managementberatung in ihrem Beitrag für Dich.

1. Du bestimmst selber, was für Dich eine berufliche Enttäuschung ist

Fangen wir aber zunächst einmal „vorne“ an. Die berufliche Realität sieht manchmal etwas anders aus, als wir es uns in unserem „Kopfkino“ zurechtgelegt haben. Dieses ist per se ein ganz normaler Vorgang oder auch Prozess - die Erkenntnis, dass Dinge sich anders darstellen.

Wir könnten uns nun entscheiden, dieses einfach hinzunehmen und unser anfängliches Bild davon, wie wir dachten, dass unser Arbeitsplatz aussieht, revidieren und der Realität anpassen. Dann wäre es keine Enttäuschung, sondern einfach nur ein „Anpassen“ an das Arbeitsleben. Dabei entfällt die Bewertung, was „gut“ und was „schlecht“ ist - es ist einfach nur anders. Und anders kann trotzdem schön sein.

Zugegeben, das ist nicht immer einfach - und manchmal möchten wir auch die „neue“ Realität so nicht akzeptieren.

2. Sich Zeit lassen - und sich auf die positiven Seiten fokussieren

Nun bist Du aber trotzdem enttäuscht und kannst die Arbeitsweise oder Dein Arbeitsumfeld einfach nicht „neu“ bewerten - was hilft Dir nun?

Zunächst brauchst Du vielleicht etwas Zeit, diese neue Erfahrung „sacken“ zu lassen. Nimm Dir etwas Raum, diese Enttäuschung auch spüren zu dürfen. Das bedeutet überhaupt nicht, dass es Dir danach nicht wieder gut gehen kann - ganz im Gegenteil. Wir brauchen manchmal etwas Platz, um auch diese enttäuschten Gefühle wahrzunehmen, bevor wir uns wieder dem Positiven widmen können.

Dabei sollten wir aber eines nie vergessen - auch wenn sich Dein Arbeitsumfeld anders darstellt als von Dir erwartet, wird es Dinge geben, die Du magst - und die sich für Dich positiv darstellen. Hier ein kleines Beispiel:

Stell Dir eine Führungskraft vor, die sich wenig Zeit für Dich nimmt und mit Dir selten Arbeitsergebnisse bespricht bzw. Dir ein Feedback gibt. Enttäuscht könntest Du darüber sein, dass Du so wenig Ansprache erhältst und nicht weißt, wo Du mit Deinen Arbeitsergebnissen inhaltlich stehst - Du kannst nicht lernen. Positiv ist möglicherweise aber in dieser Situation, dass Du relativ frei und ohne Kontrolle arbeiten kannst.

Vielleicht gelingt es Dir ja, Themen, die Dich enttäuschen, auch einmal durch eine andere (positive) Brille anzusehen.

3. Enttäuschungen ansprechen und Erwartungen äußern

Oftmals hilft es, Enttäuschungen beim Arbeitgeber anzusprechen. Überlege Dir zuvor, was genau Du brauchst, um gut arbeiten zu können und adressiere das dann bei der richtigen Person. Dies bedeutet keinesfalls, dass Deine Wünsche dann auch umgesetzt werden, aber letztlich ist es die einzige Möglichkeit, Kommunikation, Arbeitsprozesse etc. zu verändern.

Beobachte dann, ob sich die Themen verändern und erwarte keine Wunder - Kulturelemente in Kanzleien und Unternehmen verändern sich nicht „über Nacht“. Sei also auch mit kleinen Schritten zunächst zufrieden.

4. Wenn die Enttäuschung sich nicht wandeln lässt, dann handele

Solltest Du feststellen, dass die Arbeitsrealität Dich dauerhaft „enttäuscht“ und dieses zu einer Demotivation führt, die sich nicht auflösen lässt, dann überlege Dir, den nächsten Schritt zu gehen.

Nach dem Motto „love it, change it, leave it” bist Du dann in der dritten Stufe angekommen. Du kannst Deine Arbeitsumfeld oder gewissen Arbeitsprozesse nicht „schön gucken“, da Sie Dich massiv stören. Und auch das Gespräch hat keine Änderung herbeigeführt, die Du Dir wünschst.

Dann ist es nun richtig - und auch wichtig - sich Gedanken darüber zu machen, ob Du Deinen Arbeitsbereich verlassen solltest. Denke hierbei zunächst immer erst einmal über einen Wechsel innerhalb eines Systems nach. Eine Kanzlei - und auch ein Unternehmen - stellt Dir als Jurist*in diverse Arbeitsfelder zur Verfügung.

Möglicherweise musst Du nur eine Führungskraft und damit auch einen Bereich wechseln, um wieder zufriedener und glücklicher zu sein. Sollte dies nicht der Fall sein - oder es auch kein Angebot geben - dann ist ein „großer“ Wechsel auch immer möglich. Bedeutet, die Kanzlei oder das Unternehmen zu verlassen.

„Enttäuschungen“ gehören im Arbeitsumfeld manchmal dazu - daher sei nicht zu schnell mit einem Wechsel, wenn Dir etwas nicht gefällt. Eine dauerhafte Demotivation solltest Du aber nicht in Kauf nehmen. In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gute Entscheidung!