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Veröffentlicht am 04.06.2024

Du hast keinen guten „Draht“ zu Deinem Vorgesetzten - was kannst Du tun?

Es ist fĂŒr Deine Ausbildung und auch Dein Weiterkommen in der Kanzlei wichtig, dass Du einen Mentor bzw. eine Mentorin an Deiner Seite hast, der bzw. die Dich optimal unterstĂŒtzt. Im besten Fall ist das die Dir vorgesetzte Person und damit auch die Leitung Deiner Praxisgruppe. Was machst Du nun aber, wenn Du genau zu dieser Person einfach keinen guten „Draht“ aufbauen kannst? Hilfreiche Tipps wie Du Dich in solchen Situationen verhalten kannst hat Juristencoach Carmen Schön von Schoen Managementberatung fĂŒr Dich.

1. Setze die Messlatte nicht „zu hoch“ an

Du musst nicht gleich eine Vertrauensperson fĂŒr die Dir vorgesetzte Person sein. Reflektiere also zunĂ€chst, ob Du vielleicht zu viel möchtest. WĂ€hle nicht den Maßstab, wie oft ihr miteinander Mittag essen geht oder Euch abends in einer Kneipe zu einem „Bier“ trefft.

Schaue eher danach, ob Ihr Euch gut (und manchmal auch ĂŒber persönliche Themen) austauschen könnt und Du von dieser Person regelmĂ€ĂŸig informiert wirst und Feedback erhĂ€ltst. Dieses sind wichtige MaßstĂ€be, um die QualitĂ€t der Arbeitsbeziehung zu bewerten.

2. Versuche, die Welt mehr mit den Augen des anderen zu sehen

Oftmals erleben wir eine andere Person als sehr fremd und anders, die anders denkt und handelt als wir selber - und können dadurch nur schwer eine gute Beziehungsebene aufbauen. Versuche doch kĂŒnftig einmal, die Aufgaben und Themen „durch die Brille“ der Dir vorgesetzten Person zu betrachten. Wenn Du so wĂ€rst wie diese Person, und auch so denken wĂŒrdest, wie genau wĂŒrdest Du Dich dann in der einen oder anderen Situation verhalten?

Dieser Perspektivwechsel hilft uns, mehr Toleranz und WertschĂ€tzung fĂŒr andere Menschen zu entwickeln. Wenn auch Du dieses kĂŒnftig mehr umsetzt, dann mag die Beziehung zu der anderen Person sich kĂŒnftig positiv verĂ€ndern - da diese Person sich mehr verstanden und wertgeschĂ€tzt fĂŒhlt. Und Du ihr zeigst „ich denke und handele wie Du“.

3. Versuche zu verstehen, warum genau ihr Euch nicht so gut versteht

Gab es vielleicht ein Ereignis oder einen bestimmten Zeitpunkt, wo sich Euer VerhĂ€ltnis verschlechtert hat? Falls das der Fall ist, dann gehe noch einmal gedanklich zurĂŒck und ĂŒberlege, ob es vielleicht noch einmal eine „Entschuldigung“ braucht oder ein Ansprechen dieser Situation, damit sich Euer VerhĂ€ltnis wieder entspannen kann.

Sollte es dieses Ereignis aber nicht geben, dann beobachte doch einmal, mit welchen Menschen die Dir vorgesetzte Person gut zurechtkommt. Was genau machen diese Menschen anders? Kommunizieren Sie in einer anderen Art und Weise? Und könntest Du hiervon etwas fĂŒr Dich mitnehmen und umsetzen fĂŒr die Zukunft?

4. Was immer „hilft“

Wenn Du leider mit diesen vorgenannten Tipps nichts anfangen kannst dann hier noch einige Ideen, wie Du das VerhÀltnis versuchen kannst, zu verbessern:

Versuche kĂŒnftig, Deiner vorgesetzten Person noch mehr WertschĂ€tzung entgegenzubringen. Eine Möglichkeit ist es, ernst gemeinte Komplimente auszusprechen. Vielleicht gibt es etwas, was Dir an dieser Person ganz besonders gut gefĂ€llt und von dem Du viel lernen kannst. Dann spreche diesen Punkt gerne einmal aus.

Höre gut zu und sei ein angenehmer GesprĂ€chspartner bzw. -partnerin. Unterbreche nicht und stelle gerne Fragen, um Dein Interesse am GegenĂŒber zu zeigen. Bedanke Dich kĂŒnftig bewusst fĂŒr Dinge, die Du von Deiner vorgesetzten Person bekommst - Zeit, Tipps, ein „Ohr“ etc.

Ich wĂŒnsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung und beim Aufbauen eines „guten Drahts“.