Veröffentlicht am 04.07.2017
Marken- und Designrecht aus Leidenschaft
Janina, seit wann bist Du bei Noerr und warum hast Du dich genau für diese Kanzlei entschieden?
Ich bin seit 2015 bei Noerr. Vorher habe ich einige Jahre bei einer anglo-amerikanischen Großkanzlei gearbeitet. Für Noerr habe ich mich entschieden, weil mich der große Gestaltungsspielraum und die persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten gereizt haben. Ich konnte von Anfang an meine Mandate eigenverantwortlich führen und auch selbst Akquise betreiben. Das ist zwar herausfordernd, macht den Job aber besonders interessant. Zum Glück kommt bei aller Freiheit die Arbeit im Team nicht zu kurz.
Wie sieht ein typisches Mandat im Bereich Marken- und Designrecht aus?
Ich bin u.a. spezialisiert auf Verletzungsverfahren, also „Litigation“. Im Marken- und Designrecht sind die Verfahren häufig dadurch geprägt, dass es schnell gehen muss. Kein Markeninhaber möchte über die Dauer eines normalen Gerichtsprozesses dabei zusehen müssen, wie ein Dritter seine Markenrechte immer weiter verletzt. Die Rechtsdurchsetzung erfolgt daher zumeist Schlag auf Schlag: Abmahnung, Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, mündliche Verhandlung, Vollstreckung. Oft sind wir im Zusammenhang mit Messen oder nach Beschlagnahmungen durch den Zoll tätig. Das ist wahnsinnig spannend.
Welche Aspekte Deines Jobs sind besonders attraktiv? Und warum?
Die Vielfalt der Tätigkeiten macht den Job besonders interessant. Ich führe nicht nur Verletzungsverfahren, sondern berate auch zu neuen Marken- und Designanmeldungen. Daneben verhandle ich für meine Mandanten Vergleiche und Lizenzverträge und berate zum selektiven Vertrieb von Markenware. Das macht nicht nur den Alltag bunt, sondern führt auch dazu, dass man das Geschäft seiner Mandanten wirtschaftlich besser versteht.
Dein Steckenpferd ist die Beratung von internationalen Mode- und Kosmetikunternehmen. Zufall oder persönliche Leidenschaft?
Ganz klar persönliche Leidenschaft. Ich berate auch gern, wenn es um das Design einer Gießkanne geht, muss aber zugeben, dass es mir bei Mode und Kosmetik noch mehr Spaß macht, weil mich die Produkte so interessieren.
Hand auf’s Herz: Wie viel Freizeit hat ein Top-Anwalt in Deinem Team?
Zum Glück genug, um im Winter regelmäßig Skilaufen zu gehen und im Sommer an den wunderschönen Seen im Münchner Umland das Leben zu genießen.
Du bist parallel auch Lehrbeauftragte für Marken- und Designrecht an der AMD Akademie Mode & Design in München. Wie begeisterst Du den kreativen Nachwuchs für rechtliche Themen?
Die Studenten brauchen konkrete Beispiele. Sobald man ihnen aufzeigt, was alles passieren kann, wenn ein Designer seine Kreationen und Marken nicht ordentlich schützt, ist das Interesse geweckt. Ich staune immer wieder, was für ein gutes Rechtsgefühl die Kreativen im Laufe der Vorlesung entwickeln. Auch bei feinsinnigen Rechtsfragen liegen sie am Ende oft richtig.
Welche Kompetenzen sollte ein Anwalt unbedingt mitbringen, der im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz & Medien arbeiten möchte?
Ein Faible für das „Greifbare“. Wir beschäftigen uns intensiv mit Produkten und Marken und weniger mit reinen „Denkgebilden“. Daneben sind natürlich gute Rechtskenntnisse, vor allem auch im Bereich der ZPO, wichtig.
Welche drei Begriffe assoziierst Du mit Noerr?
Qualität, unternehmerisches Denken und ein großartiges Team.
Janina, Vielen Dank für das Gespräch!