Veröffentlicht am 05.09.2025
Wie organisierst Du als JuristIn professionell Deine Zeit? Das Arbeiten mit Time Boxing

1. Was ist Time Boxing?
Time Boxing bedeutet, dass Du Dir konkrete Zeitfenster für bestimmte Aufgaben fest einplanst – wie Termine im Kalender. Im Gegensatz zu einer klassischen To-do-Liste legst Du nicht nur fest, was am Tag zu tun ist, sondern auch wann und wie lange.
Beispiel: Anstatt in Deinen Kalender zu schreiben „Strafrecht AT vertiefen und Probeklausur schreiben“ planst Du „Montag, 9:00–11:00 Uhr Strafrecht AT vertiefen und 11.15-13.00 Probeklausur schreiben.“ So bekommt jede Aufgabe einen festen Platz und einen zeitlichen Rahmen – und damit eine Verbindlichkeit.
2. Warum eignet sich Time Boxing besonders für JuristInnen?
Time Boxing eignet sich besonders gut für JuristInnen. Hier einige Gründe:
2.1 Vermeidung von Perfektionismus-Fallen:
Vielleicht kennst Du das - gerade JuristInnen neigen dazu, Aufgaben „perfekt“ erledigen zu wollen und so kann es sein, dass Du für einige Dinge mehr Zeit investierst, als Du eigentlich möchtest. Ein Zeitrahmen hilft Dir, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
2.2 Mehr Kontrolle bei komplexen Fällen:
Mit Time Boxing strukturierst Du Deinen Tag in sinnvolle Abschnitte – und verlierst nie das Gesamtbild. Wenn Du Dich gezielt mit Zeitfenstern auf bestimmte Themen vorbereitet, lernst Du fokussierter und kannst Fortschritte messbar verfolgen. Außerdem kannst Du Dich entspannen, da Du ja weißt, das jede Aufgabe einen Platz bekommt.
3. Wie Du jetzt am besten vorgehst
Erstelle zunächst eine Liste mit allen Aufgaben, die zu erledigen oder zu lernen sind. Vergesse dabei bitte nicht, dass Du auch Pausenzeiten benötigst.
Gebe den einzelnen Themen dann Zeiteinheiten. Wie lange genau benötigst Du, um Strafrecht AT zu vertiefen? Wie viele Probeklausuren möchtest Du schreiben - in welchem zeitlichen Umfang?
Plane immer Pufferzeiten und Pausen ein. Du stellst sicher fest, dass Du nicht immer mit einem Thema abschließen kannst, wie Du es Dir vorgenommen hast. Daher ist es sinnvoll, Zeitpuffer einzuplanen und in die Time Box zu integrieren. Wenn Du z.B. für die Vertiefung von Strafecht AT 2 Stunden eingeplant hast, dann addiere 15-30 Minuten als Pufferzeit hinzu. Solltest Du pünktlich fertig sein, kannst Du diesen Zeitpuffer natürlich mit anderen Themen verbringen.
Bleibe flexibel: Unerwartete To Dos sind Alltag. Plane also jeden Tag Zeit für „Unvorhergesehenes“ ein. Möglicherweise musst Du Termine wahrnehmen, mit denen Du nicht gerechnet hast - oder wichtige Anrufe kommen Dir dazwischen.
Reflektiere wöchentlich: Was hat funktioniert? Wo waren Deine Boxen zu kurz/lang? Aufgrund dieser Erfahrung passe Deine Zeitplanung regelmäßig an.
4. Fazit
Time Boxing hilft Dir als JuristIn, den Tag aktiv zu gestalten – statt Dich vom Tagesgeschäft treiben zu lassen. Es schafft Klarheit, Fokus und Struktur – drei Dinge, die im juristischen Alltag „Gold wert sind“.
„Wer den Tag nicht plant, wird geplant.“
Frei nach Benjamin Franklin
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude und Erfolg mit dem Time Boxing.