Veröffentlicht am 07.05.2025
Wie gehst Du mit ungerechtfertigter Kritik um?

Keine Frage - wir alle werden lieber gelobt, als kritisiert.
Auch wenn die Kritik in einer konstruktiven Art und Weise erfolgt - Kritik bleibt Kritik. Und dennoch wissen wir alle, an (konstruktiv-kritischer) Kritik geht kein Weg dran vorbei. Denn wenn wir lernen und wachsen möchten, dann brauchen wir das kritische Feedback der Anderen um zu verstehen, wie wir wirken und an welchen Themen wir uns verbessern können.
Aber es gibt Situationen, in denen wir im Alltag vielleicht von Anderen kritisiert werden für Dinge, die nicht gerechtfertigt sind. Und hier wird es oftmals schwierig „ruhig“ zu bleiben und zuzuhören. Das ist nur verständlich, denn wir möchten nicht für Dinge kritisiert werden, die nicht von uns beeinflusst worden sind.
Was machst Du am besten in solchen Situationen? Dich dagegen aktiv wehren und in eine Diskussion mit dem Gegenüber einsteigen oder die ungerechtfertigte Kritik einfach still hinnehmen und an Dir vorbei ziehen lassen? Hier einige Tipps, wie Du künftig mit Kritik umgehen kannst, die Deiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist.
Reagiere nicht sofort und lass die Kritik erst einmal „sacken“
Wir neigen schnell dazu, besonders bei ungerechtfertigter Kritik, sofort in den Widerstand bzw. in den Abwehrmodus zu gehen. Dadurch sind wir aber oftmals gar nicht in der Lage, uns die Kritik des Anderen bis zum Ende in Ruhe anzuhören - was aber oft wichtig ist, um diese zu verstehen. Denn möglicherweise ist ja doch „etwas dran“ an dem, was der Andere Dir zu sagen hat.
Lass den Anderen erst einmal aussprechen
Achte also darauf - auch bei ungerechtfertigter Kritik - dass Du den Anderen erst einmal aussprechen lässt. Du muss Dich nach der Kritik nicht sofort dazu äußern. Nehme Dir etwas Zeit, um darüber in Ruhe nachzudenken - ohne Emotionen.
Vielleicht antwortest Du erst einmal mit: „Vielen Dank für das Feedback, das nehme ich sehr gerne mit und mache mir darüber Gedanken. Aktuell kann ich dazu nichts weitersagen, da ich dieses Thema gerne für mich reflektieren möchte.“
Nimm die Kritik mit und mache Dir Gedanken darüber
Hiermit sagst Du nicht, dass Du die Kritik auch annimmst - Du nimmst diese erst einmal mit. Lass diese - aus Deiner Sicht ungerechtfertigte Kritik - doch einfach in den nächsten Tagen noch einmal in Ruhe auf Dich wirken. Vielleicht findest Du Ansatzpunkte, die interessant sind. Möglicherweise fragst Du auch Vertraute nach einem Feedback zu diesem Thema - vielleicht bekommst Du hier wertvolle weitere Anhaltspunkte.
Und wenn nicht, dann lass die Kritik einfach auf sich beruhen.
Gar nichts zu ungerechtfertigter Kritik sagen?
Natürlich kannst Du Dir auch überlegen, gar nicht auf die Kritik zu reagieren und diese einfach „still“ zur Kenntnis zu nehmen. Dieses wird Dein Gegenüber aber wahrscheinlich nicht wirklich zufrieden stellen, da dieser mit seiner Kritik auch gerne bei Dir „ankommen möchte“.
Insofern ist es angenehmer, wenn Du hierzu - wie soeben skizziert - eine kurze Rückmeldung gibst.
Oder doch lieber in eine Diskussion einsteigen?
Eine Diskussion darüber, dass die Kritik ungerechtfertigt ist, würde ich pauschal nicht empfehlen. Aber was Du tun kannst, ist z.B. nach weiteren Beispielen fragen, wenn Du die genannten Fälle nicht nachvollziehen kannst oder anders bewertest.
Auch ist es eine Möglichkeit, sich für die Wahrnehmung des Anderen zunächst zu bedanken: “Vielen Dank für Dein Feedback und Deine Wahrnehmung“ - und dann Deine Wahrnehmung zu schildern: „Interessant, wie das bei Dir angekommen ist. Ich habe das anders wahrgenommen und zwar wie folgt…“.
Es gibt keine richtigen und falschen Wahrnehmungen
Bedenke dabei bitte immer, dass es keine „richtigen“ und „falschen“ Wahrnehmungen gibt. Wahrnehmungen sind subjektiv und können daher anders ausfallen. Lass die Wahrnehmung des anderen - und Deine eigene - nebeneinander gleichberechtigt stehen. Das ist nicht immer einfach, da wir oftmals denken, „richtiger“ zu sein, als unser Gegenüber.
Je mehr Du Dich daran gewönnst, unterschiedliche Wahrnehmungen „stehen lassen zu können“ - ohne Bewertung - desto souveräner wirst Du in den nächsten Gesprächen wirken.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!