Veröffentlicht am 12.03.2025
Wie kann ich lernen, schnellere Entscheidungen zu treffen?

Dies führt dazu, dass Arbeitsprozesse sich hinauszögern und oftmals zu viel Zeit in eine Mandats- oder Projektarbeit gesteckt wird, die nicht abrechenbar ist.
Was also tun? Kannst Du lernen, schnellere Entscheidungen zu treffen oder musst Du akzeptieren, dass es ein Teil Deiner Persönlichkeit ist, so zu agieren?
Vorweg schon einmal die gute Nachricht an Dich - schnellere Entscheidungen zu treffen, kann von Dir trainiert werden – genau wie im Sport einen Muskel. Hier möchte ich Dir gerne einige bewährte Methoden vorstellen, um Deine Entscheidungsfähigkeit zu verbessern:
1. Trainiere ganz bewusst, Entscheidungen zu treffen
Setze Dir z.B. Zeitlimits: Definiere, wie lange Du Dir Zeit nehmen möchtest, um eine Entscheidung zu fällen - z. B., welchen Weg in der Beratung eines Mandats oder Projekts Du einschlagen möchtest oder wann das Ergebnis fertig ist
Reduziere Deine Wahlmöglichkeiten. Je weniger Optionen Du hast, desto besser – oftmals reichen 2–3 Alternativen aus, um sich für einen guten Weg entscheiden zu können. Stell Dir z.B. vor, Du möchtest Deinen Urlaub planen – überlege zwischen zwei Zielen, nicht zwischen zehn oder mehr. Das kompliziert den Vorgang einfach nur.
2. Lege Deinen Perfektionismus ab
Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan - und passiert auch nicht von heute auf morgen.
Lerne zu akzeptieren, dass es selten die eine perfekte Entscheidung im Leben gibt.
Und denke immer daran: „Eine gute Entscheidung jetzt ist besser als eine perfekte später.“ Sich nicht oder zu spät zu entscheiden, ist meistens die deutlich schlechtere Variante.
Verzeihe Dir Fehler – und sei Dir bewusst, dass Fehler im Leben auch dazu gehören und eine Chance sind, sich zu verbessern.
3. Stärke Deine Intuition
Gute Entscheidungen entstehen, wenn wir unsere Ratio und Emotion hinzuziehen. Die Ratio begleitet gerade die meisten AnwältInnen und JuristInnen oft. Aber die Emotion wird nicht immer befragt. Vertraue künftig (auch) Deinem Bauchgefühl – es basiert auf Deiner unbewussten Erfahrung.
Dies kannst Du z.B. trainieren, indem Du in alltäglichen Situationen schnelle Reaktionen mit Blitzentscheidungen beantwortest.
4. Nutze bewusst Entscheidungsprinzipien, die sich bewährt haben
Vielleicht kennst Du die 80/20-Regel? Diese besagt, dass oft 20 % der Informationen für 80 % einer guten Entscheidung ausreichen. Probiere dieses doch einfach mal aus. Oder nutze die 5-5-5-Regel: Frage dich:
Wird diese Entscheidung in 5 Minuten, 5 Monaten oder 5 Jahren für Dich noch relevant sein?
5. Automatisiere Deine Routineentscheidungen
Versuche, Deinen Alltag zu entspannen, indem Du unnötige Entscheidungen reduzierst.
Dies kannst Du tun, indem Du Routinen für gewisse (Arbeits-)schritte festlegst (z. B. feste Essenszeiten, Kleidungsauswahl).
Der Effekt, der entsteht ist, mehr mentale Energie für wichtige Entscheidungen zu haben.
Und wichtig – habe etwas Geduld mit Dir. Du wirst einige Wochen benötigen, um eine neue Herangehensweise an die Entscheidungsfindung in Dein Verhaltensrepertoire aufzunehmen.
Aber genauso wichtig – gehe dieses Thema nun bewusst an und schiebe es nicht weiter auf, wenn es Dir Deinen Arbeitsalltag erschwert. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!