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Veröffentlicht am 09.03.2016

Promotion und Praxis? Erste Einblicke

clavisto-Talent Julia Petersen ist seit drei Monaten im Hamburger Büro von A&O im Bereich Kartellrecht als juristische Mitarbeiterin promotionsbegleitend tätig und kann als erstes Fazit festhalten: der Arbeitsalltag in einer Großkanzlei ist bei Weitem besser, als sein Ruf!

Am Anfang hatte ich natürlich großen Respekt davor, bei einer der weltweit größten Rechtsanwaltskanzleien anzufangen und fragte mich, ob mein Kenntnisstand eine entgeltliche Tätigkeit überhaupt rechtfertigen würde.


Dies war unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass mein Englisch bei Weitem nicht perfekt ist, während gefühlt fast alle meine Kollegen schon mindestens einen längeren Aufenthalt im englischsprachigen Ausland vorzuweisen haben und außerdem ebenfalls über mindestens vollbefriedigende Examina verfügen.


Mir war die Rechtsmaterie des Kartellrechts zwar durch mein Schwerpunktstudium nicht mehr ganz fremd und außerdem promoviere ich auch in dem Bereich, aber ich musste ziemlich abrupt feststellen, dass dieser abgedroschene Spruch „Zwischen Theorie und Praxis liegen Welten“, leider sehr viel Wahres enthält.
Bei meiner ersten Aufgabe für meinen Buddy René Galle habe ich daher angefangen, in exzellentem Subsumtionsstil – wie man es ja das komplette Studium über eingetrichtert bekommt – an einer Zusammenschlussanmeldung zum Bundeskartellamt mitzuschreiben. Wenig später wurde ich dann sehr nett darauf hingewiesen, dass derartiges in der Praxis nicht mehr gefragt sei – schade!


Allerdings werden einem am Anfang nahezu alle Fehler verziehen, was zwangsläufig einer Art Welpenschutz geschuldet ist. Von daher kann ich jeden beruhigen, der sich im jeweiligen Fachbereich der Praxisgruppe noch nicht als absolut kompetent ansieht: hier gilt tatsächlich das Motto „learning by doing“! Außerdem bietet A&O für alle Interessenten u.a. einen Englisch-Kurs an, sodass wir dort unsere Kenntnisse im Rechtsenglisch erweitern können.


Die Aufgaben eines wissenschaftlichen Mitarbeiters sind sehr vielfältig und hängen auch davon ab, für welchen Anwalt man aktuell arbeiten soll. Jedoch habe ich – vor allem bei erfahrenden Anwälten – nicht das Gefühl, nur zuzuarbeiten, ohne überhaupt zu verstehen, wofür das gerade gebraucht wird. Im Gegenteil: fast immer nehmen sich die Anwälte Zeit, den wissenschaftlichen Mitarbeitern das konkrete Mandat zu erklären, sodass man dadurch einen guten praktischen Einblick in die Tätigkeit eines Anwalts erhalten kann.


Mir persönlich bringt es sehr viel, promotionsbegleitend in einer Wirtschaftskanzlei zu arbeiten, da ich davon überzeugt bin, dass gerade die praktischen Einblicke enorm zum Gesamtverständnis beitragen.
Bei der Wahl der richtigen Kanzlei war es mir außerdem sehr wichtig, dass ich ein eigenes Büro habe, in welchem ich auch außerhalb der Arbeitstage an meiner Dissertation schreiben kann. Zwar habe ich im Vorwege von vielen Seiten gehört, dass ich bestimmt niemals in Ruhe gelassen werde und mich am besten bei geschlossener Tür verstecken solle – dies ist jedoch zum Glück nicht notwendig. Im Gegenteil wird vom gesamten Team erstaunlich viel Rücksicht auf meine „freien Tage“ genommen, was auch daran liegen dürfte, dass der Altersdurchschnitt der Anwälte recht niedrig ist, sodass die eigene Promotionszeit noch gut im Gedächtnis ist.


Das Verhältnis zu den Anwälten und dem gesamten Non-Legal-Bereich empfinde ich als sehr freundlich und offen, sodass ich auch schon die eine oder andere Gelegenheit genutzt habe, z.B. über Probleme bezüglich meiner Dissertation zu reden. Besonders mein Buddy nimmt sich häufig Zeit für mich, obwohl er natürlich – wie alle Anwälte – sehr viel zu tun hat.


Besonders gut finde ich es in dem Zusammenhang, dass mir die Aufgaben, wie z.B. Anmeldungen ans Bundeskartellamt, oft in der endgültigen Fassung gezeigt werden, sodass ich dann sehen kann, was noch geändert wurde.


Daher kann ich nur empfehlen, sich für eine studentische, juristische oder wissenschaftliche Nebentätigkeit bei A&O zu bewerben und möglichst frühzeitig erste Einblicke in den Arbeitsalltag einer Großkanzlei zu erhalten.