Veröffentlicht am 18.02.2021
Der Weg vom Stipendium zur Nebentätigkeit bei Allen & Overy
Wie bist Du auf Allen & Overy aufmerksam geworden?
Von Allen & Overy habe ich zum ersten Mal im Jahr 2015 gehört, als ich das durch Bund und private Geldgeber finanzierte Deutschlandstipendium der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main erhalten habe und mir A&O als Förderer zugewiesen wurde.
Ich war damals im ersten Semester und hatte als Studienanfängerin noch keine Vorstellung von den umfangreichen Karrieremöglichkeiten, die ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften mit sich bringt. Ein ehemaliger Partner der Kanzlei lud mich damals zum Lunch ein, um ein erstes Kennenlernen im Rahmen der Förderung durch A&O zu ermöglichen. Ich erinnere mich noch daran, wie aufgeregt ich war, in diese neue Welt eintauchen zu dürfen. Den regen Austausch während des Treffens habe ich durchweg in positiver Erinnerung.
Auf das Angebot, ein Praktikum bei A&O machen zu können, kam ich dann im Jahr 2016/2017 zurück, als es darum ging, eines der im Studium vorgesehenen Wahlpraktika zu absolvieren.
Welche Erfahrungen hast Du während Deiner Zeit als Stipendiatin gemacht?
Die finanzielle Förderung durch das Deutschlandstipendium hat es mir ermöglicht, mich voll und ganz auf das Studium konzentrieren zu können. Das Jura-Studium und das Leben in einer Großstadt wie Frankfurt am Main ist nicht günstig. Viele Kommilitonen*(m/w/d) haben nebenbei gearbeitet, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dass ich dies in den ersten beiden Jahren des Studiums nicht machen musste, war eine große Erleichterung. Der Fokus lag so ganz auf dem Studium.
Vor allem auf der Vergabefeier, die vonseiten der Universität abgehalten wird, ergab sich die Möglichkeit, Kontakte mit anderen, ebenfalls geförderten Kommilitonen* zu knüpfen, die man ansonsten angesichts der Größe der Jahrgänge nicht unbedingt kennengelernt hätte. Sich schon zu Beginn des Studiums ein Netzwerk aufbauen zu können, ist nicht selbstverständlich. Noch heute habe ich Kontakt zu einigen der Kommilitonen*, die ich damals im Rahmen des Deutschlandstipendiums kennengelernt habe. Es ist toll, sich über die gemeinsamen Erfahrungen austauschen zu können, gerade auch im Hinblick auf das anstehende Referendariat.
Der durch das Deutschlandstipendium hergestellte Kontakt zu A&O hat mir den Einstieg in die Berufswelt sehr erleichtert. Ohne die persönliche Förderung hätte ich angesichts des in Frankfurt vertretenen Kanzleien-Spektrums nicht direkt gewusst, wo es für mich hingehen soll. Die Visitenkarte, die mir der Partner damals am Ende unseres Treffens übergab, bildete für mich, symbolisch gesehen, die Grundlage meiner Zeit bei A&O: Beginnend mit einem vierwöchigen Praktikum im Bereich Banking, übergehend zu einer Werkstudentenstelle bis hin zu meiner jetzigen Tätigkeit als juristische Mitarbeiterin in einer Praxisgruppe. Für diese Entwicklung bin ich sehr dankbar.
Würdest Du Dich rückblickend erneut für das Deutschlandstipendium bewerben?
Ja, ich würde mich rückblickend definitiv erneut bewerben! Nicht nur die Finanzspritze, sondern auch das mit dem Stipendium verbundene Netzwerk und der sich im Rahmen einer persönlichen Förderung bietende Austausch, stellen tolle Chancen dar, von denen man als Stipendiat* sehr profitieren kann. Ich kann daher nur jedem engagierten Studenten*, egal welchen Semesters, empfehlen, sich für das Deutschlandstipendium zu bewerben. Der Bewerbungsprozess ist keine so schwierige Hürde, wie man dies zunächst glauben könnte. Ich denke, das ist eine Chance, die man nicht verstreichen lassen sollte.
Was macht das Deutschlandstipendium besonders?
Das Deutschlandstipendium zeichnet sich dadurch aus, dass es Studierende und Studienanfänger* fördert, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Das Fördergeld von monatlich 300 Euro ist einkommensunabhängig (zusätzlich zu Bafög-Leistungen) und wird hälftig von privaten Förderern und vom Bund getragen. Neben Leistungen in Schule und Studium findet auch soziales Engagement Berücksichtigung im Bewerbungsverfahren. Die Mischung aus finanzieller und persönlicher Förderung ist definitiv einer der großen Vorteile des Deutschlandstipendiums.
Wenn Du Dich an das Praktikum zurückerinnerst – Was ist Dir von dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben?
Ich wurde bereits von Tag 1 an aktiv in die Arbeit des Teams mit einbezogen. Es war toll, trotz des noch nicht weit fortgeschrittenen Ausbildungsstandes, in dem ich mich zu der damaligen Zeit befand, so gefordert zu werden. Mein Team hat sich viel Zeit genommen, die Hintergründe von Mandaten zu erklären und Fragen zu beantworten. Ich halte das nicht für selbstverständlich. Es hat mir den Einstieg in die Arbeitswelt sehr erleichtert und ich hatte das Gefühl, bereits in den vier Wochen meines Praktikums schon ungemein viele Einblicke gewonnen und viel gelernt zu haben. Die Atmosphäre im Team und auch unter den anderen Juristen* in Ausbildung war sehr angenehm und ausgelassen. Wir sind oft gemeinsam lunchen gewesen oder haben an den kanzleiinternen Events für Juristen* in Ausbildung teilgenommen. Auf diese Weise sind sogar Freundschaften entstanden.
Was hat Dich dazu bewegt, zwei Jahre später erneut zu A&O zurückzukommen? Welche Aspekte haben dabei für Dich eine besondere Rolle gespielt?
An mein Praktikum und auch an die darauffolgende Zeit als studentische Mitarbeiterin im Team habe ich mich immer gerne zurückerinnert. Schon im sechsten Semester juristisch mitarbeiten zu dürfen, habe ich als Privileg empfunden. Diese Möglichkeit besteht nicht in allen Kanzleien. An diese Erfahrungen und die bereits erlangten Kenntnisse wollte ich gerne auch nach dem ersten Staatsexamen anknüpfen.
Die tolle Atmosphäre im Team, aber auch die Möglichkeiten, die A&O den juristischen Mitarbeitern* in Ausbildung bietet, waren darüber hinaus weitere Gründe für mich, in die Kanzlei zurück zu kehren.
Jetzt bist Du zum dritten Mal zu A&O zurückgekommen und das während einer weltweiten Pandemie – Was hat sich im Arbeitsalltag maßgeblich für Dich verändert?
Die Umstellung zur Arbeit im Homeoffice war gerade zu Beginn der Pandemie sehr ungewohnt und mit einigen neuen Herausforderungen verbunden. Technisch ließ sich zum Glück alles recht schnell einrichten, allerdings ist es doch etwas völlig Anderes, von zu Hause aus zu arbeiten. Das eigene WG-Zimmer ist leider nicht mit der gewohnten, motivierenden Arbeitsatmosphäre im Büro vergleichbar.
Im Homeoffice arbeiten zu können, bietet zwar auch viel Flexibilität – man spart sich beispielsweise den Weg zur Arbeit. Es ist zugleich aber schwieriger, Arbeit und Privates konsequent zu trennen und abends wirklich abzuschalten. Die Kontakte zu den Kollegen* zu pflegen, wird da zu einer neuen, zusätzlichen Aufgabe. Gerade die gemeinsamen Mittagessen mit Kollegen* oder anderen Juristen* in Ausbildung, die oft auch zu einem persönlichen, privaten Austausch genutzt wurden, fehlen doch sehr. Es bleibt zu hoffen, dass eine schrittweise Rückkehr in den Büroalltag bald wieder möglich sein wird.
Positiv überrascht hat mich unsere virtuelle Weihnachtsfeier im Team. Trotz der Distanz und der anfänglichen Skepsis war es ein sehr schöner und ausgelassener Abend, der länger ging als erwartet und weiter zur Stärkung des Teamgeistes beigetragen hat.