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Veröffentlicht am 01.07.2019

Zwei Semester in Chile

clavisto-Talent Philipp Mroz wollte schon immer einmal nach Lateinamerika. Als er 16 Jahre alt war und zum ersten Mal längere Zeit ins Ausland gehen wollte, stand Brasilien zur Debatte. Seine Familie war allerdings wenig begeistert von der Idee und am Ende ging er nach Spanien. Dann, fast 5 Jahre später, entschied er sich für ein Auslandsstudium an der chilenischen Partneruniversität der Uni Münster...

...Die Bewerbung schrieb sich praktisch wie von selbst und einige Monate später saß ich dann im Flieger nach Santiago de Chile, wo mich meine zukünftige WG freundlicherweise bereits erwartete und dann die Strecke nach Viña del Mar mit mir fuhr. Nur eine von vielen kleinen Gesten, mit der die Chilenen mich für sich gewonnen haben.

Unsere Partneruniversität in Chile ist die Universidad Adolfo Ibañez, mit einem Campus in Viña und einem in Santiago. Ich entschied mich für Viña, da mein Onkel 2004 in Valparaíso studiert hatte und ich nur gutes über die Bucht gehört hatte. Der Übergang zwischen Valpo und Viña ist fließend, in Summe leben in der Bucht circa 1 Millionen Menschen. Außerdem fand ich die Idee am Meer zu wohnen und jeden Morgen auf den Pazifik zu gucken reizvoll. Die Entscheidung sollte ich nicht bereuen, gerade Valparaíso ist in meinen Augen Chiles kulturelle Hauptstadt mit jeder Menge Musikszene, Straßenkunst und einem tollen Nachtleben. Die Universität liegt auf einem der Hügel, die über der Stadt thronen (irrer Ausblick), und ist ein eher kleiner Campus und etwa 2-3 Tausend Studenten. Davon waren fast 10% im Wintersemester Austauschstudenten, im zweiten dann etwas weniger. Der Unterricht fand in Klassenraumatmosphäre statt und war teils auf Spanisch, teils in Englisch. Neben juristischen Kursen wie Völkerrecht oder die Entwicklung der Menschenrechte in Chile belegte ich auch wirtschaftliche Fächer, Grundlagen wie Rechtsphilosophie oder einen fortgeschrittenen Spanischkurs um an meiner Grammatik zu feilen.

Das Klima an der Uni war ganz anders als in Deutschland. Statt einem einzelnen Examen gegen Ende des Semesters gab es immer wieder Prüfungen, Hausarbeiten und Ähnliches. Gerade die Projektarbeit mit Studenten aus allen möglichen Ländern hat wirklich Spaß gemacht, kann aber natürlich auch frustrieren. Ich bin froh, auch einmal die Perspektive gewechselt zu haben, insbesondere kommen in kleineren Räumen lebhafte Diskussionen auf, die man in Deutschland vergeblich in der Vorlesung sucht. Und nebenbei kümmert sich das International Büro um zusätzliche Aktivitäten.

Neben der Uni habe ich in Chile begonnen zu surfen (nördlich von Viña gibt es tolle Anfängerspots), habe das Nachtleben genossen und begonnen meine Reise zu planen. Ich bin in unserem Wintersemester nach Chile geflogen, was bedeutete, dass ich praktisch keine Semesterferien hatte, da deren Semester im August begann. Dafür hatte ich zwischen Dezember und März fast drei Monate Pause, in denen ich das Land einmal bis nach Feuerland durchquerte und dann wieder bis in die Halbwüste gekommen bin. Später habe ich noch die Atacama und den Norden bereist. Krönender Abschluss war dann nach dem zweiten Semester ein dreiwöchiger Aufenthalt in Bolivien mit Abstecher in den Regenwald und zum Titicacasee. Dabei bin ich teile der Strecke alleine unterwegs gewesen, eine bis dahin ganz neue Erfahrung. Die Freiheit ganz alleine entscheiden zu können, wann und wie es weiter geht und die Möglichkeiten, die sich dabei eröffnet haben, waren unglaublich. Highlights meiner Reise waren ein spontaner zweiwöchiger Aufenthalt auf einer Ranch in der Nähe von Coyhaique, das Wandern im Torres del Paine Nationalpark, das Baden in einer Therme auf 4500 Metern, der Aufgang eines Blutmonds über dem Titicacasee und der Anblick eines Buckelwals, der vor mir aus dem Wasser sprang. Und nicht zuletzt die Menschen, die mir auf der Reise begegnet sind. So viel Gastfreundschaft und Freude über Fremde, die die Landessprache sprechen, ist mir bis heute nirgendwo begegnet. Spanisch öffnet einem Tür und Tor.


Auch jetzt, fast vier Jahre später habe ich noch Kontakte in Chile und aus anderen Teilen der Welt. Die Freundschaften, der kulturelle Austausch und die Lebensfreude der Chilenen haben dieses Jahr zur besten Erfahrung meines Lebens gemacht und der nächste Aufenthalt ist schon wieder in Planung.