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Veröffentlicht am 05.07.2021

Wie kannst Du in der Kanzlei Deiner Wahl erfolgreich die Probezeit überstehen?

Du bist gerade in der Kanzlei Deiner Wahl als Junior Associate gestartet? Oder bereitest Dich auf Deinen Einstieg in der Kanzlei vor und überlegst Dir schon jetzt, wie Du die Probezeit gut überstehen kannst? Hierzu möchte Dir Managementberater und Juristencoach Carmen Schön gerne einige Ideen mit auf den Weg geben.

Verstehe, was die anderen von Dir möchten

Der erste Garant für das Bestehen Deiner Probezeit ist das aktive Zuhören. Sicherlich bist Du mit einer gewissen Erwartungshaltung eingestellt worden und sollst bestimmte Tätigkeiten und Aufgaben übernehmen. Wenn diese von Dir erfolgreich erledigt werden, bist Du auf einem guten Weg. Aber genau hier fängt oft das Problem an.

Die Person, die Dich „brieft“ und Dir Themenbereiche übergibt erklärt Dir vielleicht nicht ausführlich genug, wie das Arbeitsprodukt von Dir aussehen soll. Und Du fragst vielleicht nicht klar genug nach, weil Du denkst, dass der andere

  • keine Zeit für Dich hat

  • Du es schon irgendwie hinbekommst oder einfach

  • der Meinung bist, dass Du schon weißt, was genau von Dir erwartet wird.

Klar und deutlich Arbeitsaufträge und Erwartungen an andere Menschen zu kommunizieren, ist eine Kunst. Also, achte bitte in den ersten Tagen, Wochen und Monaten ganz genau darauf, ob Du Deine Aufgabe und die an Dich gerichtete Erwartungshaltung wirklich genau verstanden hast. Um sicher zu gehen, dass Du alles richtig verstanden hast, kannst Du Folgendes tun. Wiederhole in Deinen eigenen Worten nach jedem Briefing noch einmal den Auftrag und bitte den anderen darum, dieses zu bestätigen. So bist Du sicher, dass in Deinen „Ohren“ auch alles richtig angekommen ist.


Übrigens, wenn Du zu Deinen Arbeitsergebnissen kein Feedback bekommst, dann kann das verschiedene Gründe haben. Entweder war das Produkt sehr gut und es ist nichts zu beanstanden oder der andere bessert selbst einfach die Stellen nach, die Du anders bearbeitet hast als gewünscht. Vertraue also daher nicht der „Stille“ nach dem Motto „wer mir nichts sagt, der wird mit mir schon zufrieden sein“. Überraschungen sind hier oftmals vorprogrammiert.

 

Beobachte am Anfang mehr und halte Dich etwas zurück

Nichts ist schlimmer als Menschen, die sich gleich am ersten Tag als Besserwisser darstellen. Bitte nimm Dir ausreichend Zeit, um in Deiner Kanzlei anzukommen. Du musst nicht gleich in der ersten Woche aktiv Deine Fähigkeiten und Erfolge darstellen. Bitte höre gerade in den ersten Tagen und Wochen mehr zu und beobachte die Interaktion zwischen Deinen Kolleg*innen. So bekommst Du ein gutes Gefühl, wie die Kultur der Kanzlei „tickt“ und in welcher Form man sich angemessen in Gesprächen und Meetings einbringt.

Das ist sicher für Dich nicht immer einfach, denn Du möchtest Dich sicher sehr gerne aktiv in den Kanzleialltag einbringen. Aber – aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Sobald Du ein gutes Gefühl für das Miteinander Umgehen entwickelt hast, darfst Du auch aktiver werden. Das ist auch nicht nur ein „kann“, sondern ein „muss“. Denn wenn Du zu lange in der Rolle des Zuhörers verharrst, dann kann man Dir auch vorwerfen, dass Du zu wenig aktiv bist und man sich einen aktiveren Menschen auf der Position wünscht. Es ist nicht immer ganz einfach, das richtige Maß und den passenden Zeitpunkt zu finden. Wenn Du aber Deinem Bauchgefühl folgst, dann wirst Du sicher nach einigen Wochen intuitiv spüren und wissen, wann Du Dich mehr einbringen darfst.

Kommuniziere aktiv und biete Dich an

Auch die Kommunikation solltest Du in den ersten Tagen verhalten angehen. Bitte erzähle nicht allen gleich Deine ganze Lebensgeschichte. Diese ist sicher spannend, aber nicht immer passend. Achte darauf, dass Du Fragen formulierst, wenn Du in der Kanzlei oder bei der Bearbeitung eines Thema etwas nicht wirklich verstehst. Du bist zum Lernen dort und hast das Recht, Dich mit Fragen zu vergewissern. Aber auch hier achte bitte auf die Intensität und den Zeitpunkt.

Ich empfehle Dir, einige Fragen – wenn es möglich ist – zu sammeln und dann alle in einem Termin zu stellen. So gehst Du gut mit der Zeit der anderen Personen um, die Dich ausbilden. Wenn Du unsicher bist, ob Du auf dem richtigen Weg mit Deiner Kommunikation bist, dann frage auch dieses einfach ab. „Sind die Form und die Frequenz meiner Fragen an Sie passend? Oder darf ich etwas verändern?“ könnte eine mögliche Formulierung hierfür sein.

Solltest Du das Glück haben, dass Dein Schreibtisch häufig leer ist, dann warte bitte nicht darauf, dass andere Dir Projekte geben. Biete Dich und Deine Arbeitszeit bitte aktiv in der Kanzlei an. So hast Du dann wahrscheinlich immer gut zu tun – aber Du möchtest ja auch lernen und Dich in der Praxis ausprobieren. Bitte wende Dich dabei aber nicht an alle Partner*innen, denen Du auf dem Flur begegnest – sondern ausschließlich an Deine Ausbilder*innen.

Wenn Du diese drei Tipps beachtest, dann kannst Du in aller Ruhe und Gelassenheit die Probezeit angehen. Denn so bist Du jederzeit gut informiert und kannst gegebenenfalls Dein Kommunikations- oder Arbeitsverhalten den Wünschen Deines Arbeitgebers anpassen.

Zuhören und Beobachten – und erst dann aktiv handeln – kann sich für Dich sehr auszahlen. Viel Erfolg dabei!