Veröffentlicht am 28.07.2023
Wie grenze ich mich professionell von den Problemen anderer ab?

Kennst Du diese Situation? Du hat im Studium oder Berufsleben Menschen um Dich herum, die gewisse Anforderungen „zu meistern“ haben. Du siehst das und möchtest gerne helfen. Eigentlich ein sehr netter menschlicher Zug von Dir.
Es kann aber manchmal dazu führen, dass Du mehr mit den „Herausforderungen“ anderer beschäftigt bist, als Dir lieb ist. Und das geht zu Deinen Lasten – denn schließlich wartet auf Dich auch die ein oder andere Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Was ist das richtige Maß und wie kannst Du Dich professionell abgrenzen, ohne die andere Person zu verletzen?
1. Keine Überidentifikation mit den Themen anderer
Versuche zunächst, Dich nicht zu sehr in die „Problemwelten“ anderer Menschen zu begeben. Denk immer daran, den „Ball im Feld der anderen Person“ zu lassen.
Wie soll ein anderer Mensch sich weiterentwickeln, wenn ihm immer die Themen abgenommen werden und er selbst keine Lösung dafür finden muss?
Also bitte keine „Zwangsbeglückungen“ von Deiner Seite! Lass den anderen selbst probieren, wie Themen zu lösen sind.
2. Rat ist natürlich erlaubt
Das bedeutet aber keinesfalls, dass Du nicht der anderen Person einen sinnvollen praktischen Hinweis bzw. Tipp geben kannst. Wichtig ist nur – der „Ball bleibt im Feld des anderen“. Du darfst coachen und beraten, aber nicht das Thema abnehmen und es Dir zu eigen machen.
3. Was ist Dein Mehrwert?
Solltest Du dennoch feststellen, dass Du Dich immer wieder massiv in die Problemwelten anderer begibst und diese Dir zu eigen machst, dann stelle Dir einmal die Frage, was genau Du davon hast?
- Lenkt es Dich von Deinen eigenen Themen ab, die Du nicht bearbeiten möchtest?
- Möchtest Du Kontrolle über die zu beratende Person ausüben, indem Du die Themen für diesen Menschen gestaltest?
- Macht es Dir ein gutes Gefühl, wenn Du für andere tätig wirst und steigert Dein eigenes Selbstwertgefühl?