Veröffentlicht am 13.01.2017
Wie das erste Staatsexamen zum Erfolg wird

Andy, wie fühlt man sich nach einem so tollen Ergebnis?
Überragend. Ich hatte zwar mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber das übertraf dann doch meine Erwartungen.
Deine erste Handlung nach dem Erhalt der Ergebnisse?
Ich habe meinen besten Freund angerufen. Er war ein steter Begleiter und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite.
Wie hast Du Dich vorbereitet um ein solch großartiges Examensergebnis zu erzielen? Hast Du Dich in Eigenregie oder mithilfe eines Repetitoriums vorbereitet?
Den Schwerpunkt habe ich in Eigenregie abgearbeitet. Die Vorlesungsunterlagen und -mitschriften waren dafür ausreichend. Nur für den staatlichen Teil habe ich den Repetitor in Anspruch genommen und anschließend mit den Rep.-Unterlagen gelernt.
Deine 3 ultimativen Tipps für eine optimale Prüfungsvorbereitung?
Die Zeiteinteilung ist aus meiner Sicht das A und O. Man sollte besonders auf ausreichend Freizeit achten, damit man auf den letzten Metern noch genug Körner hat. Das gilt insbesondere für die Vorbereitung auf den staatlichen Teil.
Für die mündliche Prüfung im Schwerpunkt waren die Protokolle Gold wert. Ich musste sieben Prüfungsfächer angeben. Da die mündliche Prüfung nur etwa 25 Minuten dauert, werden in aller Regel lediglich zwei Fächer geprüft. Und welche beiden das waren, konnte ich mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Protokolle vorhersehen.
Ich bin gut damit gefahren, den Schwerpunkt nach Interesse und nicht nach vermeintlich zu erzielender Note auszuwählen. Viele Kommilitonen haben das anders gemacht. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es gelaufen wäre, wenn ich mich immer wieder Themen auseinandersetzen hätte müssen, für die ich nicht brenne. Davon gibt es im staatlichen Teil schon genug.
Hattest Du zwischendurch denn auch mal ein „Motivationstief“? Wenn ja, wie bekommt man am Besten die Kurve?
Das Motivationstief kenne ich nur aus der Vorbereitung auf den staatlichen Teil. Da hilft dann nur beißen und den Schweinehund besiegen. Gegen die kleinen Tiefs hat mir Sport am besten geholfen. Eine Runde laufen gehen und nachher mit freiem Kopf wieder an den Schreibtisch.
Im Schwerpunkt hatte ich für die Hausarbeit ohnehin nur vier Wochen Zeit. Da ist der Zeitdruck stärker als die Motivationsprobleme. Auf die anschließende mündliche Prüfung habe ich mich etwa 2 Monate vorbereitet. Hier hat mich aber allen voran das Hausarbeitsergebnis beflügelt.
Was würdest Du denn eigentlich am Jurastudium ändern wollen?
Um es mal nur auf den Schwerpunktbereich zu beziehen: Die Vergleichbarkeit der Schwerpunkbereiche verschiedener Universitäten ist nicht gewährleistet. Zu stark unterscheiden sich die Prüfungsordnungen. Ich selbst habe davon profitiert, nur eine Hausarbeit und eine mündliche Prüfung ablegen zu müssen. Letztlich ist hierbei die Komponente Glück ein riesiger Faktor. Ich hatte Glück, andere hatten keins. Wenn sich der Schwerpunktteil aus mehreren Leistungen zusammensetzt, wird das Ergebnis transparenter und ehrlicher. Darüber hinaus sollten die Prüfungsanforderungen einheitlich geregelt werden.
Wie geht es für Dich jetzt weiter?
Ich bin seit September im Referendariat am Landgericht Frankfurt.
Danke für das Interview, Andy! Wir wünschen Dir viel Erfolg im Referendariat :)