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Veröffentlicht am 25.07.2018

Studentische Rechtsberatung – eine „Win-Win-Situation“

Die studentische Rechtsberatung LAW & LAKE aus Konstanz hat es sich zur Aufgabe gemacht, kostenfreie und dennoch qualitativ hochwertige Rechtsberatung für jedermann anzubieten. Ihre Mitglieder beraten dazu ehrenamtlich und außergerichtlich auf den Gebieten Zivil- und Öffentliches Recht und sind zur Stelle, wenn man sich keinen „richtigen“ Anwalt leisten kann. So viel soziales Engagement hat unser Interesse geweckt – deshalb haben wir für euch mit dem Gründer Sebastian Puhl, dem Managing Partner Julian Carbon und mit Julian Hahr, dem Ressortleiter PR & Sponsoring, gesprochen:

Wie kam es zu der Initiative, eine studentische Rechtsberatung zu gründen?

Sebastian Puhl: Zum ersten Mal lernte ich studentische Rechtsberatung während meines Studienjahres in Oxford kennen. Ich war sofort begeistert von den Möglichkeiten, die sich Studenten und Rechtsratsuchenden eröffneten. Und so dachte ich: Das möchte ich auch! Zurück in Konstanz ließ mich dieser Gedanke nicht los. Es fanden sich alsbald einige engagierte Mitstreiter sowie – was genauso wichtig war – nicht weniger engagierte Professoren und Rechtsanwälte, die gerne bereit waren, uns bei der Beratung anzuleiten und zu betreuen. Überhaupt erlebten wir den Rückhalt und die Unterstützung für unser Vorhaben durch die Universität – den Rektor, die Professoren, die Fachbereichsverwaltung – von Anfang an als sehr wertvoll. Damit stand der Gründung von LAW & LAKE nichts mehr im Wege und wir konnten im Januar 2014 die Beratung aufnehmen.

Wen beratet Ihr und was passiert eigentlich, wenn sich jemand mit einem rechtlichen Problem an Euch wendet?

Julian Carbon: Im Gegensatz zu manchen anderen studentischen Rechtsberatungen beraten wir nicht nur exklusiv Studenten mit ihren Anliegen. Unsere Beratung steht allen Hilfesuchenden offen. Dadurch verbreitert sich natürlich auch unser Beratungsgebiet, denn durch die Öffnung der Beratung für Mandanten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, erwarten uns nicht nur mietrechtliche Probleme, sondern ein bunt gemischter Strauß an Rechtsgebieten. Da ist vom kleinen Sachmangel beim Online-Shopping bis zur Vereinsgründung alles mit dabei.

Julian Hahr: Wer uns konsultieren möchte, kann uns telefonisch über einen Anrufbeantworter, per Fax oder natürlich auch per E-Mail erreichen. Die meisten nutzen aber das praktische Kontaktformular auf unserer Homepage, um in groben Zügen ihr rechtliches Problem zu schildern. So gehen bei der Leiterin unseres Ressorts Beratung, Viktoria Beuke, im Schnitt zwei Anfragen pro Woche ein. Wenn sich eine Anfrage auf Gegenstände bezieht, die in unserem Beratungsportfolio enthalten sind und sich für Rechtsberatung durch Studenten eignet, schreibt sie den jeweiligen Fall zunächst intern ans gesamte Team aus. Unsere Beraterinnen und Berater entscheiden dann, ob sie Zeit und Interesse haben, das Mandat zu übernehmen. Das auf diese Weise gebildete mindestens zweiköpfige Beraterteam – Stichwort Vier-Augen-Prinzip -, lädt den Anfragenden daraufhin zu einem ersten Gespräch an die Uni ein. In diesem Rahmen kann der Sachverhalt ausführlich besprochen werden, was unseren Beratern als Grundlage für die rechtliche Begutachtung des Falles dient. Ist diese nach in der Regel zwei Wochen abgeschlossen, werden die Ergebnisse und gegebenenfalls das weitere Vorgehen zur Rechtsdurchsetzung in einem zweiten persönlichen Termin mit dem Mandanten besprochen.

Bestehen eigentlich für Eure Mandaten Risiken, wenn sie Euch anstelle eines Anwalts auswählen?

Sebastian Puhl: Nun, allem voran natürlich das Risiko, rechtlich ausgezeichnet beraten zu werden – und das auch noch kostenlos! Das mag vielleicht im ersten Moment etwas anmaßend klingend, doch trifft es das, was wir machen, sehr gut. Bei uns kann sich der Mandant sicher sein, dass alle Fälle qualitativ sehr gut und mit detaillierter Recherche durch besonders gute Studenten bearbeitet werden – insbesondere eben auch solche, deren Streitwert sehr, sehr gering ist und in denen ein Anwalt nicht kostendeckend tätig werden könnte.

Julian Carbon: Natürlich sind wir keine voll ausgebildeten Anwälte, dennoch haben wir einen sehr hohen Anspruch an uns selbst. Damit wir diesen auch umsetzen können, unterstützen uns die anleitenden Volljuristen, die im Übrigen auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind. Dies ist eine Qualitätssicherung für die Mandanten. Wir erhalten dabei wertvolle Hilfe von unseren Professoren sowie von lokalen Rechtsanwälten.
Zusätzlich nehmen wir bestimmt
e Rechtsgebiete nicht zur Beratung an, etwa das Strafrecht. Hier sind die drohenden Rechtsfolgen äußerst scharf. Auch in Rechtsgebieten, die in der juristischen Ausbildung nicht behandelt werden, beraten wir nicht. Ferner trägt unser bereits erwähntes Vier-Augen-Prinzip dazu bei, den Standard hoch zu halten und die Risiken zu minimieren.

Sebastian Puhl: Bevor wir die Mandatsvereinbarung mit dem Mandaten schließen, klären wir zudem umfangreich darüber auf, was wir leisten können und was nicht; sowie, dass wir – als Gegengewicht zur Unentgeltlichkeit – die Haftung, soweit zulässig, ausschließen. Dass dieses Risiko besteht, ist dem Anfragenden und späteren Mandanten vollumfänglich bewusst, bevor er uns überhaupt mandatiert. 

Was gefällt Euch an eurer Arbeit besonders gut?

Julian Hahr: Das Spannende an unserer Arbeit ist ja, dass wir es mit real existierenden Personen zu tun haben. Wenn einem plötzlich Menschen mit einem rechtlichen Problem von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen, dann ist das etwas völlig anderes als wenn man auf einem Stück Papier einen Sachverhalt vorgelegt bekommt, in dem die Protagonisten A, B und C heißen. Die Motivation, Zeit und Energie in den Fall zu stecken und dem Mandanten auf diese Weise zu helfen, ist deshalb natürlich gleich um ein Vielfaches größer. Als sehr positiv hervorheben möchte ich auch, dass wir bei LAW & LAKE ein wirklich tolles Beraterteam haben.
Die Zusammenarbeit mit anderen Teammitgliedern und die gemeinsame Suche nach einer zweckmäßigen Lösung für alle auftretenden Probleme machen mir deshalb immer wieder große Freude.

Julian Carbon: Da kann ich mich nur anschließen! Mir gefällt ganz ausgezeichnet, dass man sich bei unserer Arbeit im Team gegenseitig anspornt, aber auch aushilft. So kommen wir nicht nur auf professioneller Ebene bei der Beratung sehr gut miteinander aus, sondern ebenso bei Team-Events und im privaten Rahmen. Der gemeinsame Austausch und Kontakt im Kollegium ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt unserer Tätigkeit.

Sebastian Puhl: Ich möchte den Fokus auf etwas anderes lenken: Für unsere Mandanten ist unsere Arbeit eine wirklich überaus wertvolle und wichtige Hilfe. Die ehrliche Freude und Dankbarkeit, die uns als Problemerklärer und nicht selten Problemlöser entgegenbracht wird, ist einfach unbeschreiblich schön – das gefällt mir mit am besten!

Julian Carbon: Mir persönlich gefällt ebenso sehr gut, dass die Tätigkeit bei LAW & LAKE uns immer wieder aufs Neue herausfordert – man dafür aber bei jedem Fall ein Stück mehr dazulernt.

Julian Hahr: Nicht zuletzt ist es einfach schön zu sehen, dass wir, die wir neben der Beratungstätigkeit auch organisatorische Aufgaben wahrnehmen, dadurch die Rahmenbedingungen für eine so gut funktionierende studentische Rechtsberatung schaffen können.

Welchen persönlichen Mehrwert seht Ihr in Eurem Engagement?

Julian Hahr: Ich bezeichne unsere Arbeit immer gerne als „Win-win-Situation“, weil ich glaube, dass wir im Zuge unserer Beratungstätigkeit selbst eine Menge lernen können. Und damit meine ich nicht nur die praktische Anwendung des im Studium angehäuften juristischen Fachwissens. Fast noch wichtiger finde ich nämlich die „Soft Skills“, die wir im Umgang mit unseren Mandanten erwerben.

Julian Carbon: Es ist sicher der wesentliche Punkt für alle unsere Berater, dass sie erste Erfahrungen mit echten Mandaten machen können. Wer sich bei uns engagiert, erlernt Fähigkeiten, die so im Studium in Deutschland leider nicht vermittelt werden, sondern frühestens im Referendariat, wenn nicht gar erst später im Beruf. Bei uns kann man über mehrere Semester daran arbeiten und sozusagen spielerisch das erlernte Fachwissen festigen.

Julian Hahr: Um es nur beispielhaft aufzuzeigen: Eine sinnvolle rechtliche Würdigung des Sachverhalts beginnt damit, überhaupt die Interessenlage des Mandanten herauszufiltern. Das ist nicht immer einfach, bei uns trainiert man es. Genauso etwa, dem Mandaten seine rechtlichen Möglichkeiten in einer Weise aufzuzeigen, die gerade auch für einen juristisch nicht Vorgebildeten verständlich ist. Die Entwicklung einer guten Gesprächsführungstechnik ist darüber hinaus unerlässlich.

Sebastian Puhl: Die Routine im Umgang mit Mandaten und Beratungssituationen und auch die juristische Arbeit im Team bringt einen persönlich unglaublich weiter, keine Frage! Als einer der beiden Geschäftsführer unserer Rechtsberatungsgesellschaft empfinde ich es als sehr großen Vorteil, mit den vielfältigen Aufgaben und Prozessen des Kanzlei- und Beratungsmanagements am praktischen Beispiel konfrontiert zu sein.

Wie gelingt es Euch, das zeitaufwendige Studium und Euer Engagement zu vereinbaren?

Julian Carbon: Es stimmt, dass unser Studium allein schon viel unserer Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb geben wir unseren Beratern möglichst viel Flexibilität bei der zeitlichen Gestaltung der Mandate. Wir haben keine festen Sprechzeiten, sondern die Berater stimmen sich mit den Mandanten terminlich ab, ganz nach ihren Zeitplänen.
Bei uns besteht auch keine Verpflichtung, jeden Monat eine bestimmte Mindestanzahl von Fällen zu beraten. Die Berater suchen sich ihre Fälle selbst aus. Wer gerade eine Hausarbeit schreibt oder sich auf eine Prüfung vorbereiten muss, kann hier eine Auszeit nehmen und später wieder andere, neue Fälle übernehmen. Viele unserer Berater, uns drei eingeschlossen, befinden sich derzeit in der Examensvorbereitung. Das spricht für sich.

Was muss man mitbringen, um Euch als Rechtsberater zu unterstützen?

Sebastian Puhl: Grundvoraussetzung, um Berater bei LAW & LAKE zu werden sind, sind zunächst überdurchschnittliche Leistungen im Studium. Das ist uns wichtig und natürlich eine weitere Maßnahme zur Sicherung der Beratungsqualität. Doch das allein genügt selbstverständlich nicht. Wir erwarten von unseren Rechtsberatern persönliche Souveränität im Auftreten und soziale Kompetenz im Umgang mit dem Mandanten. Beides Eigenschaften, die meines Erachtens generell – jedoch im Bereich der Beratung noch einmal umso mehr – unerlässlich sind. Daher nehmen die Vorstellungsgespräche mit den Bewerbern bei uns auch eine ganz wesentliche Rolle ein.

Vielen Dank an Euch drei für das Gespräch. Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg mit Eurer Rechtsberatung!