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Veröffentlicht am 11.12.2025

Networking & Akquise: Warum Berufseinsteiger*innen früh damit beginnen sollten

Der Einstieg in den Anwaltsberuf gleicht oft einem Balanceakt: Neue Abläufe wollen gemeistert, hohe Erwartungen erfüllt werden – und dazwischen geraten essenzielle Themen wie Networking und Akquise schnell ins Hintertreffen. Dabei sind gerade sie entscheidende Karriere-Treiber. Genau hier setzt Karrierementorin Dr. Anja Schäfer an: Sie zeigt Dir in ihrem neuen Beitrag, wie Du in beiden Bereichen souveräner wirst und mit spürbar mehr Selbstvertrauen durchstartest.

Der Start in den Anwaltsberuf ist anspruchsvoll. Beinahe zeitgleich müssen sich junge Anwält*innen fachlich beweisen, komplexe Abläufe in der Kanzlei verstehen sowie ihren Platz im Team finden.

Ein Thema bleibt dabei fast immer im Hintergrund, welches jedoch für die Karriere entscheidend ist: Networking und Akquise.

Während Examina und Referendariat kaum auf diese Kompetenzen vorbereiten, erwarten Kanzleien mittel- bis langfristig, dass sich jede*r Anwält*in als Expert*in sichtbar macht, ein berufliches Netzwerk aufbaut, Kontakte pflegt und Mandate gewinnt.

Doch wie lässt sich das erfolgreich in der Praxis umsetzen? Sich das Vorgehen einfach von den Vorgesetzten abzuschauen, ist schwierig. Partner*innen haben andere Netzwerke, andere Zielgruppen – und ein ganz anderes Standing. Als Nachwuchsjurist*in brauchst Du deshalb Deine eigenen Strategien. 

Warum Networking & Akquise von Anfang an wichtig sind

Eine Kanzlei ist ein Wirtschaftsunternehmen. Ob Associates Karriere machen, hängt nicht allein von juristischer Qualität ab, sondern auch von Umsatz und Mandatsentwicklung. Mandantenakquise ist dabei selten das Ergebnis eines einzelnen Gesprächs, sondern fast immer die Folge von langfristigem Beziehungsaufbau.

Die Realität ist jedoch: Die wenigsten Berufseinsteiger*innen erhalten eine systematische Einführung in Networking und Akquise. Vielmehr sollen sie sich im „Training on the Job“ selbst zurechtfinden. Fehlt es an Mentor*innen, die ihr Wissen weitergeben, entsteht schnell Unsicherheit hinsichtlich dieser Herausforderungen: Wie spreche ich potenzielle Mandant*innen digital sowie bei (Netzwerk-) Veranstaltungen vor Ort an? Wie baue ich Vertrauen auf? Wie mache ich meine Expertise sichtbar, ohne zu aufdringlich zu wirken?

Gerade deshalb ist es entscheidend, dass Du als Nachwuchsjurist*in früh damit beginnst, Deinen eigenen Weg zu finden – und Networking bewusst als Teil Deines Arbeitsalltags etablierst.

Drei Herausforderungen für Berufseinsteiger*innen

1. Fehlendes Training
Networking und Mandatsgewinnung sind nicht Teil der juristischen Ausbildung und auch selten Bestandteil der Einarbeitung in den Anwaltsberuf. Ohne konkrete Anleitung fühlen sich viele Berufseinsteiger*innen unsicher, wenn es um Akquisegespräche oder den Besuch von Netzwerkveranstaltungen geht.

2. Vorbilder, die nicht passen
Partner*innen oder berufserfahrene Kolleg*innen arbeiten häufig in Dauermandaten oder mit langjährigen Kontakten und treten mit großem Selbstbewusstsein auf. Dieses Vorgehen lässt sich nicht einfach auf Nachwuchsjurist*innen übertragen – zu groß ist der Unterschied in Erfahrung, Sichtbarkeit und Status.

3. Zurückhaltung beim „Verkaufen“
Viele junge Anwält*innen sehen Akquise als unangenehm oder gar unvereinbar mit ihrem beruflichen Selbstbild als beratende Dienstleister*in. Dass Akquise vor allem indirekt über Networking funktioniert und daher eine entsprechende Sichtbarkeit der eigenen Expertise und Persönlichkeit bedarf, ist oft noch nicht verinnerlicht.

So gelingt Dein Start mit Networking & Akquise

1. Positioniere Dich früh als Expert*in

Warte nicht, bis „Dein fachliches Know-how“ fertig ist, um über Deine rechtlichen Themen zu sprechen. Schon zu Beginn kannst Du Einblicke geben – etwa auf LinkedIn, bei internen Meetings oder in fachübergreifenden Arbeitskreisen. Entscheidend ist nicht, dass Du alle Antworten parat hast, sondern dass Dein Name immer mehr mit einem bestimmten Rechts- oder Sachgebiet verbunden wird.

Beispiel: Teile aktuelle Entwicklungen neuer Gerichtsentscheidungen zu Deinem Rechtsgebiet mit Kolleg*innen, schreibe dazu einen Beitrag für den Kanzlei-Blog oder gib auf LinkedIn Einblicke in Deinen Arbeitsalltag. So machst Du  Dich sichtbar – und zeigst, dass Du über den Tellerrand schaust.

2. Suche regelmäßig den Austausch

Networking bedeutet, im Gespräch zu bleiben – mit Kolleg*innen, Mandant*innen und Kooperationspartner*innen. Gerade als Berufseinsteiger*in hilft es, früh Routinen zu entwickeln. Plane bewusst Zeit für Networking ein. Es kann ein Mittagessen mit einer Kolleg*in, ein virtueller Kaffee mit Studienfreund*innen oder ein kurzer Austausch auf LinkedIn sein.

Die Faustregel lautet: Jede Woche mindestens einen neuen Kontakt knüpfen und einen bestehenden pflegen. So wächst Dein Netzwerk organisch und wird langfristig zum persönlichen Karrierefaktor.

3. Verstehe Akquise als Teil des Networkings

Mandatsakquise ist kein Sprint, sondern ein Marathon – der sich lohnt. Vorausgesetzt, Du fängst damit an, Beziehungen aufzubauen und zu vertiefen. Denn die Reihenfolge ist wichtig: Zuerst kommt der Beziehungsaufbau, dann das Vertrauen und am Ende das Mandat.

Unterschätze eines nicht: Wer zu früh verkaufen will, riskiert Ablehnung. Baue daher zunächst Glaubwürdigkeit auf, zeige fachliche Kompetenz und sei nahbar als Person. Erst wenn ein entsprechendes Vertrauen gegeben ist, werden einzelne Mandant*innen Dir ein Mandat geben oder Kolleg*innen Dich weiterempfehlen.

Networking als Karriere-Booster

Networking und Akquise sind keine Zusatzaufgaben für später, sondern gehören von Anfang an zum Anwaltsberuf. Je früher Du lernst, Kontakte strategisch zu knüpfen und zu pflegen sowie Deine Expertise bzw. Persönlichkeit im Netzwerk sichtbar zu machen, desto leichter wird Dir die Mandatsgewinnung fallen.

Für Berufseinsteiger*innen bedeutet das:

  • Suche aktiv nach Gelegenheiten zum Austausch.
  • Mache Deine Expertise sichtbar – intern wie extern.
  • Betrachte Akquise nicht als „Verkaufen“, sondern als Ergebnis von Vertrauen und Beziehungen.

Wenn Du so vorgehst, wird Networking Schritt für Schritt zu einem entscheidenden Motor für Deine Karriere. Zudem gewinnst Du die Sichtbarkeit und Bekanntheit, die Du für berufliches Vorankommen brauchst.

 

Zur Autorin: 

Die Anwältin Dr. Anja Schäfer ist Expertin für Networking & Female Leadership in Kanzleien. Als Karrierementorin unterstützt sie exklusiv Jurist:innen in puncto Personal Branding, Netzwerkaufbau und Sichtbarkeit als Expert:in sowie zur strategischen Ausrichtung bei beruflicher Neu- oder Umorientierung und spricht über diese Themen in ihrem „Juristinnen machen Karriere!“-Podcast.

Zum Podcast: www.juristinnen-machen-karriere.de