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Veröffentlicht am 05.12.2017

Mein LL.M.-Studium an der University of Glasgow

Nach dem Bestehen seiner ersten juristischen Prüfung absolvierte clavisto-Talent Valentin Held 2014/15 seinen LL.M. an der University of Glasgow. Mehr über Valentins Auslandsstudium und das Studentenleben in Glasgow erfährst Du hier:


Das Hauptgebäude der Universität ist ein wunderschönes und malerisches Schloss, auf einem kleinen Hügel, bei dem es einen manchmal wirklich vor Probleme stellen kann, den richtigen Seminarraum zu finden. Die Seminare können jedoch je nach Stundenplan auch in den umliegenden Gebäuden stattfinden. An diesem Hauptgebäude sind direkt auch alle Ansprechpartner für die LL.M.-Studenten untergebracht, die sich auch immer und gerne Zeit für die Anliegen nehmen.

An der University of Glasgow kann man folgende LL.M. Programme belegen: Corporate & Financial Law; Intellectual Property & the Digital Economy; International Commercial Law; International Competition Law & Policy; International Economic Law; International Law und schließlich International Law & Security. Die Gebühren für EU-Bürger betragen 7.700 britische Pfund.

Die Bewerbung für einen LL.M. verläuft zunächst über ein Online-Portal der University of Glasgow, über das man seine Daten eingeben und verschiedene Dokumente (Zeugnisse, Empfehlungsschreiben von Professoren, Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse, etc.) hochladen muss. Man bekommt nach der Prüfung der Bewerbung relativ zeitnah über das Bewerbungs-Portal ein Angebot für einen LL.M.-Platz unterbreitet. Auch wenn man sich schon im Zuge dieses Bewerbungsvorgangs für einen der oben genannten LL.M. bewerben muss, so ist man dennoch dahingehend noch nicht festgelegt.

Auf der Homepage der Universität (http://www.<link http: gla.ac.uk postgraduate taught law>gla.ac.uk/postgraduate/taught/law/) findet man die zu den jeweiligen LL.M.s gehörenden Kurse. Voraussetzungen für den Erwerb eines bestimmten LL.M. ist, dass man aus dessen Kurskatalog mindestens drei Kurse belegt. Einen vierten Kurs kann man dann aus dem gesamten Kursfundus aller LL.M.s frei wählen. Diese Kurse wählt man nachdem man das oben beschriebene Angebot angenommen hat. Zu Beginn der Vorlesungen hat man jedoch noch einmal ca. 2 Wochen Zeit, um seine Kurse endgültig und verbindlich zu belegen. Man hat also die Möglichkeit, in verschiedene Vorlesungen reinzuschnuppern und sich dann verbindlich zu entscheiden.

Die belegten Kurse finden in Seminaren von lediglich ca. 15-20 Leuten statt. Diese Seminare sind mit Vorlesungen, wie man sie aus Deutschland kennt, kaum zu vergleichen. Es wird sehr viel im Dialog gelehrt und auch der Kontakt zum Professor ist wesentlich enger. Man kann beispielsweise den Professor ohne schlechtes Gewissen auch außerhalb des Seminars in dessen Büro aufsuchen falls man eine Nachfrage hat. Außerdem haben viele Professoren selbst die deutschen Studenten nach kurzer Zeit so weit, sie zu „dutzen“. Aufgrund des Wettbewerbs mit der Universität in Edinburgh wird in Glasgow sehr darauf geachtet, renommierte Professoren für die Kurse aufzubieten. Ich hatte stets das Gefühl, dass mein Gegenüber wusste, worüber er sprach und auch schon praktische Erfahrungen in dem jeweiligen Bereich gesammelt hatte.

Im Rahmen der meisten Kurse wird als Leistungsnachweis die Anfertigung eines „Essays“ über ein bestimmtes vorgegebenes Thema verlangt, sowie zum Ende der Vorlesungszeit das Schreiben einer Klausur. Die „Essays“ werden meist über die Weihnachtsferien gestellt und die Klausuren finden im April/Mai statt. Anschließend beginnt man, sich mit der letzten Herausforderung auseinanderzusetzen – seiner Dissertation (Umfang ca. 15.000 Wörter). Diese Abschlussarbeit schreibt man über ein selbst gewähltes Thema, im Themengebiet des jeweiligen Masters. Jeder Student bekommt dabei einen Professor als Mentor zugeteilt, an den man sich im Laufe der Erstellung der Abschlussarbeit mit Fragen wenden kann.

Nun noch ein paar Takte zum Leben in Glasgow während des Aufenthalts dort. Als LL.M.-Student hat man ein Anrecht auf einen Platz in einem Uni-eigenen Wohnheim. Allerdings sind diese Wohnheime schon ziemlich in die Jahre gekommen und auch nicht gerade günstig. Alternativ gibt es vor Ort auch private Wohnheime (die preislich jedoch in dieselbe Kategorie fallen). Ich hatte jedoch damals auch viele Kommilitonen, die ein paar Wochen früher angereist sind, und dann von einem Hotel aus nach wesentlich günstigeren WG-Zimmern gesucht haben. Keiner dieser Kommilitonen musste letztlich auf der Straße leben. Glasgow selbst bietet unzählige Bars und sonstige Gelegenheiten, um auch neben dem Studieren etwas zu unternehmen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, sich in eine der vielen von Studenten organisierten „Interessengemeinschaften“ zu integrieren um beispielsweise in diesem Rahmen gemeinsam Sport zu machen, zu debattieren oder Käseverköstigungen zu organisieren.

Aufgrund der von mir gemachten Erfahrungen kann ich daher nur dazu raten, das Absolvieren eines LL.M.s in Glasgow ernsthaft in Betracht zu ziehen, aber auf keinen Fall zu vergessen, regenfeste Kleidung einzupacken ;-)