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Veröffentlicht am 01.03.2020

Mein Jura-Studium in Singapur

clavisto-Talent Thomas Raabe entschied sich im Rahmen seines Jura-Studiums, ein Auslandssemester in Singapur zu absolvieren. Dort wollte er nicht nur seine Sprachfertigkeiten in Englisch verbessern, sondern auch Einblicke in das Common Law sowie die südostasiatische Kultur erhalten. Für ihn war das Auslandssesmester in Singapur eine echte Bereicherung. Was er in seiner Zeit in Asien alles erlebt hat erfahrt Ihr in seinem Erfahrungsbericht:

Die Freie Universität Berlin hat ein überragendes Netzwerk von Partneruniversitäten auf der ganzen Welt. Während des Jurastudiums für ein oder zwei Semester ins Ausland zu gehen ist zwar nicht verpflichtend, wird jedoch von allen Seiten angeraten. Meine Wahl fiel letztlich aus drei Gründen auf Singapur. Erstens wollte ich meine Sprachfertigkeiten in der englischen Sprache vor allem hinsichtlich des juristischen Fachvokabulars verbessern. Singapur ist, was viele gar nicht wissen, ein muttersprachlich-anglophones Land und zudem Mitglied des Commonwealth of Nations. Ebendies bedeutet, dass Singapur eine common law-Jurisdiktion ist und somit einem zum kontinentaleuropäischen gegensätzlichen Rechtssystem folgt. Einblicke in eben jenes common law zu erhalten, stellte für mich den zweiten Grund dar, nach Singapur zu gehen. Drittens schien mich der südostasiatische Kulturbereich und die Vorstellung, selbst für ein halbes Jahr in diesem zu leben, am meisten zu reizen.

Singapur hat viele Universitäten. Die National University of Singapore (NSU), die Nanyang Technological University (NTU) und die Singapore Management University (SMU) sind nur drei dieser Universitäten. Alle drei genießen national wie auch international ein hohes Ansehen und zählen kontinuierlich zu den besten Universitäten weltweit. Als neueste und kleinste der drei genannten Universitäten, bietet die SMU jährlich etwa 350 Austauschstudierenden Platz. Aufgrund dieser recht geringen Anzahl, erfahren die Austauschstudierenden keine andere Behandlung - etwa durch separate Kurse oder ein unterschiedliches Bewertungssystem - als die dort eingeschriebenen Studierenden, sondern nehmen an denselben Kursen und Programmen teil, die auch für alle anderen Studierenden angeboten werden. Es erscheint anfangs möglicherweise ungewohnt und mit Gewissheit fordernd, ein bis dahin fremdes Rechtssystem in einer fremden Sprache zu studieren. Bisweilen wird man als Austauschstudierender der noch recht jungen school of law sogar vor die Herausforderung gestellt, sich in Kursen zu bewähren, die zumindest auch Studierenden unterschiedlicher Master-Programme zugänglich sind. Doch waren dies rückblickend gewichtige Faktoren für die lehrreiche Zeit, die ich dort verbringen durfte und das Wissen, das ich mir angeeignet habe. Darüber hinaus kommt man recht schnell mit den gestellten Anforderungen zurecht und lernt die Vorzüge des dortigen Studiums kennen und lieben. Zunächst einmal ist das Wetter immer gut. Mit einer phänomenalen Präzision pendelt sich das Thermometer täglich auf 31° Celsius ein. Je nach Jahreszeit muss man mit unterschiedlichen Niederschlagszeiten rechnen, wobei die Luftfeuchtigkeit beständig bei etwa 85% bleibt. In die Welt der Mythen und Fabeln ist das Gerücht zu verweisen, es würde während der Regenzeit  durchgehend regnen. Tatsächlich ist die Frequenz der Niederschläge stark erhöht, zwischendurch scheint aber immer wieder die Sonne. Zusammenfassend ist das Klima in Singapur für diejenigen, die Wärme mögen und mit hoher Luftfeuchtigkeit gut zurechtkommen optimal.

Darüber hinaus ist ein Besuch in Singapur schon wegen der vielfältigen und von vielen Einflüssen geprägten Küche lohnenswert. Viele verschiedene Reisführer und Traveling-Websites geben als führende Aktivität in Singapur „essen gehen“ an, der Dekan meiner dortigen Universität wies in seiner Willkommensrede mehrmals auf unterschiedliche Restaurants hin und die erste Frage die man von den dortigen Studierenden gestellt bekam drehte sich zumeist ebenfalls um die Aufnahme von Nahrung. Für Gourmets und auch Gourmands ist Singapur, so wie der südostasiatische Raum im Allgemeinen, ein Paradies.

Zuletzt ist wohl auch die geografische Lage Singapurs ein wichtiges Kriterium für einen Aufenthalt dort. Neben Hong Kong und Bangkok ist Singapur eine der drei „Drehscheiben“ Südostasiens, sozusagen die Einflugschneise sowohl für Flüge aus Europa als auch für solche aus Ozeanien. Aus und nach Singapur kommt man überall vergleichsweise günstig, sicher und schnell hin. Dabei spricht die aktuelle geopolitische Lage für Singapur und gegen Bangkok sowie insbesondere Hong Kong. Um die Staatenlandschaft rund um den kleinen Stadtstaat zu erkunden, bedarf es jedoch nicht notwendigerweise einer Flugverbindung. Malaysia grenzt direkt an Singapur an und auf kleinere Inseln Indonesiens gelangt man problemlos mit der Fähre. Nichtsdestoweniger existieren zahlreiche Flugverbindungen in alle Destinationen, die sich der mitteleuropäische Durchschnittsstudierende zu erträumen wagt.

Alles in allem ist Singapur als Ziel eines Auslandsaufenthalts in jeder Hinsicht eine Überlegung wert. Für mich stellt dieses halbe Jahr jedenfalls eine bereichernde Erfahrung dar, an die ich mich nur allzu gerne erinnere.