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Veröffentlicht am 20.03.2023

Jura im Ausland studieren: Sommer, Sonne, Salamanca - Ein Auslandssemester unter der Sonne Spaniens

Im Nordwesten Spaniens liegt die Stadt Salamanca in der clavisto-Talent Evagelia Vlassaki ihr Auslandssemester absolviert hat. In ihrem Bericht erfährst Du wie ein Auslandssemester unter der Sonne Spanien aussehen kann. So berichtet Evagelia neben Spanischkursen und ihrer Wohnungssuche auch über tolle Ausflugs-Tipps in Spanien und das angerenzende Portugal.

Ich habe mich in letzter Minute für das Erasmusziel Salamanca entschieden. Ich muss gestehen, ich wusste zuvor nur wenig über die Stadt und das dortige Leben und war gespannt was auf mich zukommen würde.  Mit voller Neugierde stürzte ich mich in das Abenteuer.  Im Nachhinein kann ich sagen, dass dies eine sehr gute Entscheidung war und ich als Erasmusstudentin eine tolle Zeit in Salamanca verbracht habe.

Salamanca ist die älteste Universitätsstadt Spaniens und die Viertälteste in Europa. Noch immer zieht diese Stadt zahlreiche nationale und internationale Studierende an, die Salamanca aufblühen lassen und lebendig machen. Die Universitätsstadt ist für ein sauberes Hochspanisch bekannt, weshalb sie auch attraktiv für Sprachreisen ist.

Ich kam an einem Abend an und verbrachte die ersten Nächte in einem Airbnb, bevor ich mich vor Ort um die Wohnungssuche gekümmert habe. Auf meinem Weg vom Bahnhof zur Unterkunft spazierte ich zum ersten Mal über den berühmten hellleuchtenden „Plaza Mayor“. Ich war beeindruckt von diesem Hauptplatz und glücklich zugleich nach einer doch langen Reise endlich angekommen zu sein. Von Berlin aus ist der kürzeste Weg nach Salamanca über Madrid empfehlenswert. Von Madrid sind es dann noch drei beziehungsweise zweieinhalb Stunden mit dem Zug oder mit dem Bus.

In den ersten Tagen erkundete ich zunächst die Stadt, durchquerte die Altstadt, die eine wunderschöne Architektur zu bieten hat.  Charakteristisch sind die alten aber gut erhaltenden Steingebäude. Markant sind dabei die mit Ornamenten versehenden Fassaden in einem warmen braun-kupfer Ton.

Die Wohnungssuche verlief einfach und schnell. Es bietet sich an, vor Ort private Wohnungseigentümer*innen zu kontaktieren und eine Besichtigung zu vereinbaren. Die meisten Erasmusstudierenden wohnen in Wohngemeinschaften mit anderen Erasmusstudierenden.

Ich habe schließlich eine möblierte Wohnung im „Barrio del Oeste“ gefunden, von wo aus die juristische Fakultät in wenigen Minuten fußläufig erreichbar ist. Generell kann man Salamanca, dank ihrer überschaubaren Größe, schnell und gut zu Fuß ablaufen. Im Vergleich zu den langen Wegen, die man etwa in Berlin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ablegen muss, empfand ich die kurzen Wege als sehr angenehm, zumal ich mich dadurch auch oft spontan mit Freunden getroffen habe.

In Salamanca haben die Erasmusnetzwerk „ENS Salamanca“ und „YEAH Salamanca“ wöchentlich zahlreiche Veranstaltungen und Feiern in Salamanca organisiert aber auch Ausflüge in die Umgebung geplant. Diese waren hilfreich, um noch schneller Anschluss zu finden und Kontakt zu anderen Erasmusstudierenden zu knüpfen. Mir hat insbesondere ein organisierter Tageausflug nach Toro und Zamorra gefallen, der in den beiden Städten eine Weingutsführung mit anschließender Weinverkostung umfasst hat.

In den ersten beiden Wochen habe ich noch einen Intensivsprachkurs am „Colegio de España“ in der Altstadt belegt, um mich fit in Grammatik zu machen und auch um wieder in den Sprechfluss zu kommen. Dies hat in einer Kursgruppengröße von fünf Personen hervorragend funktioniert und hat sich spaßig gestaltet. Im Nachhinein erfuhr ich erst, dass Erasmusstierende auch an der Universität einen kostenlosen Sprachkurs belegen und dafür sogar ETCS-Punkte erhalten können. Im Laufe des Semesters haben die Erasmusnetzwerke Sprachtandemabende organisiert, die von denjenigen besucht werden konnten, die in einer entspannten Atmosphäre Spanischsprechen üben und mit anderen Studierenden in verschiedenen Sprachen in Austausch kommen wollten.

In der juristischen Fakultät kann man sich einen Stundenplan zusammenstellen, der in den ersten drei Wochen noch abänderbar ist. Es ist empfehlenswert, sich erst einmal für mehrere Kurse einzuschreiben, sodass man im Laufe des Semesters noch entscheiden kann, in welchen man die Prüfungen ablegen möchte. Zudem ist ratsam sich vor der Wahl den Aufbau des Vorlesungsfachs genau anzuschauen. Die Universität stellt bezüglich der Methodik, Inhalte, Prüfungsart / Evaluation und ECTS-Punkte eine Art Informationsportfolio zur Verfügung. In einigen Vorlesungen wiegt etwa die mündliche Beteiligung schwer in anderen zählt sie gar nicht mit ein. Je nachdem wie gut die individuellen Spanischkenntnisse in Wort und Schrift ausgeprägt sind, sollte man entsprechende Vorlesungen belegen. Die Vorlesungssprache ist grundsätzlich Spanisch, es sei denn, man belegt englische Kurse.

Die ersten Vorlesungsstunden waren etwas frustrierend, da einige Professor*innen schnell und teilweise mit Dialekt gesprochen haben. Mit der Zeit wurde alles jedoch immer verständlicher.

Im Vergleich zum deutschen System ist das Spanische verschulter. In einigen Kursen gibt es beispielsweise „prácticas“. Das sind Hausaufgaben, die innerhalb einer Woche zu bearbeiten sind und zur Bewertung abgegeben werden. Die Abschlussprüfung zählt in der Regel am meisten. Diese ist grundsätzlich in schriftlicher Form abzulegen, wobei die Form variiert- es kann sich um eine Multiple-Choice Prüfung handeln, es kann aber auch vorkommen, dass Fragen in einem Fließtext zu beantworten sind (das ist vorab in dem obengenannten „Informationsportfolio“ einsehbar). In Einzelfällen lassen sich einige Professor*innen nach Absprache auch auf eine mündliche Prüfung ein.

In Salamanca kann man eine Menge Spaß haben und sich eine großartige Erasmuszeit machen. Zum einen hat Salamanca viele Parks und leckere Tapas Läden zu fairen Preisen. Es gibt eine freizugängliche Tartanbahn „Salas Bajas“ (direkt neben dem Fluss „Tormes“) und einige Fitnessstudios für aktive Sportbegeisterte. Passive Sportsbegeisterte können sich etwa ein Fußballspiel der „Unionistas de Salamanca Club de Fútbol“ anschauen. Auch das Nachtleben in Salamanca ist vielversprechend. Viele Studierende treibt es abends in bekannte Bars und Clubs, in denen eine gute Zeit garantiert ist.

Tagsüber eignen sich beispielsweise Kulturbesuche (vor allem die neue Kathedrale von Salamanca ist sehenswert), Spaziergänge oder ein Picknick mit Freunden am Fluss „Tormes“ oder in den Parks.

Zugegebenermaßen sind die Möglichkeiten, direkt in Salamanca etwas zu unternehmen, relativ begrenzt. Diese Tatsache sollte dennoch niemanden von einem Erasmus-Semester in der ca. 144.000 Einwohner*innen leben abschrecken.

Aufgrund ihrer Lage im Nordwesten Spaniens, bieten sich nämlich Ausflüge in die Umgebung an. Empfehlenswert sind vor allem Touren nach Madrid und in den Norden Spaniens, etwa nach Bilbao oder Hondarribia. Aufgrund der geografischen Nähe zu Portugal, eignet es sich (insbesondere in der vorlesungsfreien Zeit) mit dem Bus von Salamanca nach Porto zu fahren (das dauert sechs Stunden und ist sehr preiswert) und danach noch für einige Tage in Lissabon einen Halt zu machen. Generell war ich in meiner Erasmuszeit in Salamanca von den vielen Feiertagen und damit vorlesungsfreien Tagen überrascht und konnte meine freie Zeit gut nutzen, um zu reisen.

Alles im allem kann ich Salamanca für ein Erasmus-Semester sehr empfehlen. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Studierende, die in Deutschland in einer Großstadt studieren und für eine begrenzte Zeit Lust auf ein „spanisches Abenteuer“ in einer Kleinstadt haben.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Erfahrungsbericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.