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Veröffentlicht am 25.02.2019

Mein Auslandssemester in Newcastle upon Tyne

Nach seinem fünften Semester an der Universität Halle-Wittenberg, entschied sich clavisto-Talent Maximilian Böhm ein Erasmusjahr zu absolvieren. Da er auch seine Englischkenntnisse verbessern wollte, fiel die Wahl auf eine Universität in Großbritannien. Über seine Zeit an der Northumbria University in Newcastle upon Tyne berichtet Maximilian in seinem Erfahrungsbericht:

I. Die Universität

Das Lehrangebot an der Northumbria University ist für Studenten die über das Erasmusprogramm studieren, relativ überschaubar. Aus zehn angebotenen Kursen sind vier zu wählen. Die Wahl muss schon in Deutschland erfolgen, kann aber noch vor Ort geändert werden.
Um einen guten Überblick über das englische Rechtssystem zu bekommen, würde ich empfehlen
aus jedem Rechtsgebiet ein Fach zu wählen und zusätzlich noch ein interessantes Nebenfach.
Die Dozenten sind hilfsbereit und gerade auch gegenüber ausländischen Studenten sehr aufgeschlossen.
Die Kurse bestehen meist aus Vorlesungen und aus Seminaren in Kleingruppen zur Wiederholung des Stoffes.
Die Anwesenheit wird in den Kursen überprüft, dort sollte man also seine Anwesenheit
ermöglichen. Insbesondere die Seminare unterscheiden sich deutlich von vergleichbaren Veranstaltungen des Jurastudiums in Deutschland. Diese Seminare sind sehr verschult. Beispielsweise mussten zu bestimmten Themen Plakate vorbereitet werden und kleine Rollenspiele aufgeführt werden. Ehrlicherweise habe ich mich mit dieser Herangehensweise etwas schwer getan und war froh das einige Dozenten eher die klassischen Methoden zur Wissensvermittlung gewählt haben.

Die Dozenten stellen zu jeder Vorlesung ein Skript online zur Verfügung. Das online-Angebot ist sehr benutzerfreundlich. Dort findet ihr auch eure studentische Mailadresse verknüpft und habt einen Überblick über all eure online-Funktionen.
Am Ende jedes Semester stehen natürlich dann die Prüfungen an. Diese bestehen entweder aus
einem Essay, einer Klausur und unter Umständen auch aus einem kurzen mündlichen Vortrag.
Die Prüfungen sind mit einer entsprechenden Vorbereitung gut zu bewältigen - die Durchfallquoten
sind gering.

Insgesamt hat es mir viel Freude gemacht, mich ein wenig in das Common Law System einarbeiten zu können. Die sehr viel Fallbezogenere Herangehensweise an juristische Probleme ist am Anfang sicherlich herausfordernd, man begreift aber relativ schnell, dass auch dieses System durchaus seine Vorteile hat.

II. Unterkunft

Die Universität bietet eigene Unterkünfte an, welche problemlos zu reservieren sind. Diese haben
den Vorteil, dass sie direkt am Campus liegen und auch nur fünf Minuten Fußweg von der
Innenstadt entfernt sind. Allerdings sind diese relativ klein (8 m²) und die Gemeinschaftsküchen,
welche man sich mit bis zu acht anderen Studenten zu teilen hat, sind oft in einem unbefriedigenden
Zustand, was Sauberkeit und Hygiene angeht

Die Alternative zu den Studentenwohnheimen besteht durch private Anbieter. Diese
sind auch oftmals deutlich günstiger als universitäre Unterkünfte, auch wenn diese  etwas
weiter entfernt sind. Allerdings ist Newcastle keine wirklich große Stadt, sodass man fußläufig oder per Fahrrad das meiste erreicht.
Da ich nur ein Semester in Newcastle studiert habe, war für mich das Zimmer im Wohnheim eine
akzeptable Lösung. Studiert man zwei Semester in Newcastle, würde ich eher die privaten Anbieter
empfehlen, da man größere und hoffentlich saubere Zimmer zu fairen Konditionen bekommt.

III. Freizeit

Newcastle ist eine lebenswerte Stadt mit einem großen Kultur-, Sport- und Freizeitangebot. Hier sei
auch auf das bemerkenswerte Angebot der Universität verwiesen. In den sogenannten Societies
organisieren sich die Studenten und gehen gemeinsamen Aktivitäten nach. Über Sportangebote,
Debattiergruppen, junge Gemeinden oder Musiktreffs sollte für jeden etwas dabei sein. Hier
kann man dann auch leicht Kontakt zu Briten knüpfen, was sich in den Vorlesungen und Seminaren
als recht schwer erwiesen hat.

Nähere sehenswerte Ziele in der Umgebung sind der Badeort Tynemouth und das
Universitätsstädtchen Durham.
Für Tagesausflüge eignen sich insbesondere Edinburgh, Liverpool und York hervorragend. Oft
werden auch von der Universität solche Tagestouren angeboten. Landschaftlich äußerst reizvoll ist
der Lake District und die Gegend um den Hadrianswall. Beide Ziele liegen nicht weiter als zwei
Stunden mit dem Bus entfernt.

Insbesondere im Sommer ist auch eine Tour in die Highlands sehr zu empfehlen. Durch die Lage
von Newcastle an der schottischen Grenze, ist die Anreise per Bahn auch in ca. 3,5 Stunden zu
bewältigen. Für die Highlands sollten ein paar Tage eingeplant werden, da die sehenswerten Ziele,wie die Isle of skye oder der Ben Nevis weit auseinander liegen und man die tolle Landschaft auch ein wenig auf sich wirken lassen sollte.

IV. Fazit

Ich habe die Zeit in Newcastle upon Tyne sehr genossen und kann nur jedem empfehlen während seines Studiums ein Semester im Ausland zu verbringen.
Ob der nahende Brexit Auswirkungen auf den Fortbestand des Erasmusprogramms in Großbritannien hat, bleibt abzuwarten. Hier sollte man sich frühzeitig bei seiner Heimatuniversität informieren, da eine unmittelbare Bewerbung an einer britischen Universität deutlich zeitaufwendiger ist, als über das Erasmusprogramm.