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Veröffentlicht am 12.09.2017

Mein Auslandssemester in Amsterdam

clavisto-Talent Nadine wollte schon immer gerne einmal im Ausland studieren, jedoch nicht allzuweit weg von ihrem zuhause. Aus diesem Grund entschied Sie sich für einen ERASMUS-Aufenthalt in der niederländischen Metropole Amsterdam. Dort hat sie eine tolle und interessante Zeit verbracht, konnte ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit weiterentwickeln, Englischkenntnisse optimieren und gefährliche Ausflüge mit dem Fahrrad meistern. Aber lest selbst:


Das Bewerbungsverfahren für den Auslandsaufenthalt war sehr unkompliziert. Ein Motivationsschreiben musste angefertigt werden und schon war man mitten in der Vorbereitung. Dadurch dass ich mich zum Sommersemester beworben habe und beinahe alle Erasmusplätze bereits an die Bewerber für das Wintersemester vergeben waren, fiel die Auswahl nicht besonders schwer: Es musste Amsterdam sein.
Hintergrund meiner Erwägungen war, dass ich die Stadt nicht kannte, Neues erleben wollte, ohne dabei zu weit weg zu sein von zuhause. Zudem spielte auch eine Rolle, dass die Niederländer dafür bekannt sind, fließend Englisch sprechen zu können.

Komplizierter wurde es dann aber nach der Zusage für den Auslandsaufenthalt in Amsterdam, vor allem die Kurswahl stellte sich als sehr unübersichtlich heraus, da im Kurskatalog der UvA nur die Kurse des letzten Semesters vermerkt waren und viele davon gar nicht angeboten wurden. Allerdings konnte auch das Problem nach mehrfachem Hin- und Herschreiben mit den Koordinatoren vor Ort bewältigt werden.

Sehr angenehm habe ich die Unterstützung durch die Uni betreffend der Zimmersuche erlebt. Normale Mietwohnungen für einen vernünftigen Preis – vor allem gemessen an den Mietpreisen in Berlin – zu finden ist beinahe unmöglich in Amsterdam. Deshalb bietet die Uni eine Studentenwohnheimvermittlung an. Es musste ein Preisrahmen angeben werden, auf dessen Grundlage ein Wohnheimplatz zur Verfügung gestellt wird. Ich habe diese Möglichkeit dankend angenommen. Zugewiesen wurde mir daraufhin ein Zimmer in Diemen, östlich von Amsterdam. Für Amsterdamer Verhältnisse befand sich das sehr weit außerhalb, aber mit einer halben Stunde Fahrradfahren, um zur Uni zu kommen, ist das hinnehmbar gewesen.

Auch in den ersten Wochen insgesamt hat alles reibungslos geklappt. Man wurde direkt vom Flughafen von einem Busshuttle der Wohnungsvermittlungsfirma DeKey abgeholt und direkt zu seiner Unterkunft gebracht. Auch Organisatorisches wie die Mietvertragsunterschreibung und das Anmelden in der Stadt Amsterdam wurde quasi in einem Wisch gleich mit organisiert.

Direkt am Tag nach meiner Ankunft fand eine Introduction Week für alle Auslandsstudenten Amsterdams statt. Man wurde in Gruppen mit à ca. 20 Studenten eingeteilt, denen dann jeweils zwei niederländische Studenten als Coaches zugeteilt waren. Das war der perfekte Start in meine Zeit hier. Man hat nicht nur gleich anfangs Anschluss an andere Auslandsstudenten gefunden, sondern zugleich noch an die Einheimischen. Man hat in dieser Konstellation drei Tage verbracht, wo einerseits Sightseeing angeboten wurde, wie auch der typische Canal Cruise, sowie auch allerlei Abendaktivitäten.

In der darauffolgenden Woche fing dann auch direkt die Uni an, wobei ich hier sagen muss, dass es sehr schwer war für mich, auf diesem Weg Leute kennenzulernen. Alles war sehr anonym, wobei ich auch nichts Anderes aus Deutschland gewohnt bin.

Ich habe direkt mehrere Kurse belegt, da ich Bedenken hatte, dass manch ein Kurs zu anspruchsvoll sein könnte. Einerseits handelte es sich um Kurse des Masterprogramms und zudem waren auch Jurakurse in englischer Sprache neu für mich. Das hat sich als eine gute Entscheidung herausgestellt. Anfangs hatte ich gewaltige Probleme, was das Verständnis angeht. Man wurde quasi direkt in sehr konkrete Themenbereiche geworfen, ohne eine Einführung vorangestellt zu bekommen. Das hieß für mich, dass sehr viel nachgeholt werden musste, um mit dem Tempo der Kurse mithalten zu können. Ich hatte nur sehr rudimentäre Grundlagen in den von mir gewählten Fächern, die dabei bei weitem nicht gereicht haben.
Ein Auslandsaufenthalt in Amsterdam kann natürlich nicht ohne ein Fahrrad funktionieren. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind utopisch teuer und auch nicht allzu praktisch wie etwa in Berlin miteinander verknüpft. Allerdings ist es zugleich so gefährlich mit dem Fahrrad zu fahren.

Fahrradwege sind zwar unheimlich gut ausgebaut in Amsterdam und die Stadt ist auch beinahe völlig flach, allerdings herrscht ein Verkehr auf den Fahrradwegen, wie ich das noch nie erlebt habe. Abgesehen von den normalen Fahrrädern, wie wir sie kennen, nutzen auch noch Motorroller, Miniautos und die merkwürdigsten und wuchtigsten Fahrradvariationen diese Wege. Das hat erst mal gut einen Monat gedauert, bis ich ohne Panik und Stress mit dem Fahrrad von A nach B fahren konnte.

Ein weiterhin fortbestehendes Problem waren allerdings die Tramgleise, die überall in der Innenstadt anzufinden sind. Bis zum Ende habe ich es vermieden, den Tramgleisen zu nahe zu kommen. Ich glaube ich habe niemanden  in Amsterdam kennengelernt, dem es nicht passiert ist, in den Gleisen mit den Fahrradreifen stecken zu bleiben, was unvermeidlich zu einem Sturz führt. Ausgenommen sind dabei auch nicht die Niederländer, denen das genauso passiert.

Nun zu meinem Alltag in Amsterdam. Zur Uni bin ich gegangen. Das war aber nicht sehr zeitintensiv, vor allem, weil keine Anwesenheitspflicht bestand. Man hatte sehr viel mit Assignments und Hausarbeiten zu tun, was aber angenehm war, da man sich die Zeit selbst gut einteilen konnte.

Ansonsten habe ich, denke ich soweit alles mitgenommen, was nur geht von Amsterdam. Die Openair-Kultur in Amsterdam ist unglaublich ausgeprägt, sowie aber auch ein geselliges Beieinandersitzen in Bars oder einer der vielen Brauereien, die die Stadt zu bieten hat. Auch die Museen, die mit einer Museumskarte (52 Euro einmalig) kostenlos sind, lohnen einen Besuch. Schön war es auch an Sommertagen ans relativ nah gelegene Meer in Zandvoort an Zee zu fahren. Das ist um die 30 Minuten von der Centraal Station entfernt und ist eine schöne Möglichkeit, sehr schnell aus der Stadt rauszukommen. Was auch sehr schön war, das Bimhuis sowie auch das Konzertgebouw bieten mehrmals die Woche gratis Konzerte an, die unbedingt mitgenommen werden sollten.

Gebracht hat mir mein Aufenthalt in Amsterdam einiges. Wahrscheinlich weniger in universitärer Hinsicht, weil es mir, was das Studieren angeht in erster Linie um die Verbesserung meiner Sprache ging.

Entwickelt hat sich aber insbesondere meine Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Auch offener gegenüber neuen Leuten hat mich meine Zeit in Amsterdam gemacht. Es war interessant zu sehen, dass auch wenn Menschen völlig unterschiedlich von der Persönlichkeit her sind, man trotzdem eine enge Freundschaft aufbauen kann und sich mit seinen unterschiedlichen Vorstellungen unheimlich bereichern kann und seinen Horizont entwickelt. Amsterdam ist eine unglaublich schöne Stadt und wenn sich die Möglichkeit in meinem Leben noch einmal bietet, dort für längere Zeit zu verweilen, werde ich das sofort in die Tat umsetzen.