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Veröffentlicht am 15.01.2018

Mein Auslandssemester an der Chinese University of Hongkong (1)

clavisto-Talent Johanna Groß wollte gerne einen Teil ihres Jura-Studiums in Hongkong absolvieren. In unserer zweiteiligen Reihe erfahrt Ihr mehr über Johannas Zeit an der Chinese University of Hongkong. Im ersten Teil berichtet Johanna zunächst über ihre Vorbereitungsphase, die anfallenden Kosten und den Campus:

Glanzfassaden, Bauboom und rasantes Wirtschaftswachstum: Hongkong ist eine Stadt der Superlative. Hier stehen einige der höchsten Gebäude der Welt, befindet sich das größte Einkaufszentrum Asiens. Man hat die größte sitzende Bronzebuddhastatue im Freien errichtet, der größte Containerhafen der Welt ist hier entstanden, auf aufgeschüttetem Land wurden Satellitenstädte für Hunderttausende aus dem Boden gestampft. Die ehemals britische Kronkolonie liegt an der südchinesischen Küste, etwa auf der geografischen Höhe von Mexiko-Stadt oder Hawaii. Nur knapp 1100 Quadratkilometer, weniger als ein Drittel Mallorcas, machen die Fläche Hongkongs aus. Trotz oder gerade wegen dieser geringen Fläche ist in Hongkong alles überdimensional. Da die Küste Hongkongs sehr zerklüftet und gebirgig ist, sind längst nicht alle Gebiete für den Wohnungsbau geeignet. Um genügend Wohnraum für die 7 Millionen Einwohner zur Verfügung stellen zu können, wird entsprechend hoch gebaut und die so entstandene Skyline gehört zu einer der Schönsten der Welt. Das alles und noch vieles mehr hat clavisto-Talent Johanna Groß über Ihr spannendes Semester in Hongkong zu berichten. Aber lest selbst:

Der Victoria Peak über dem Finanzzentrum Hongkongs ermöglicht einen atemberaubenden Blick auf die Stadt.
155 Jahre herrschten die Briten über Hongkong. Obwohl die meisten Hongkonger chinesische Wurzeln haben, sind sie stolz auf ihr Erbe und heben sich – trotz aller Gemeinsamkeiten – gerne von ihrem großen Bruder China ab. Kantonesisch ist die vorherrschende Sprache in Hongkong, auch Englisch wird gesprochen. Die kantonesische Kultur und ihre Traditionen leben trotz des westlich anmutenden Äußeren der Stadt überall fort, mit chinesischen Festen, taoistischen Tempeln und komplett nach Feng-Shui-Kriterien erbauten Wolkenkratzern.
Das Chi Lin Nunnery stammt ursprünglich aus den 1930er Jahren und wurde 1998 im Stil eines Klosters aus der Tang-Dynastie wieder neu aufgebaut.

Vorbereitung
Wer sich für ein Auslandssemester in Hongkong interessiert, sollte sich frühzeitig einen Überblick über die notwendigen Vorbereitungen verschaffen. Zumindest die Chinese University erwartet einen TOEFL-Test, und der kann nicht kurzfristig abgelegt werden – die TOEFL-Webseite empfiehlt, drei bis vier Monate Vorlauf einzuplanen. Auch seinen Reisepass sollte man rechtzeitig hervorkramen und die Gültigkeit überprüfen. Ich selbst bin mit einem Partnerprogramm der Universität Heidelberg nach Hongkong, wodurch mir auch die Studiengebühren erlassen wurden. Um von der Universität Heidelberg in das Partnerprogramm aufgenommen zu werden, musste ich durch ein schriftliches Auswahlverfahren und dann noch ein mündliches Bewerbungsgespräch absolvieren. Dank der Nominierung wurde mir einiges leichter gemacht: Die offizielle Bewerbung an der CUHK hatte ohne größere Schwierigkeiten Erfolg, um das Visum kümmerte sich die Universität in Hongkong und auch die Unterkunft war mit wenigen Klicks geregelt. Bevor man fliegt sollte man sich noch um eine Kreditkarte kümmern, mit der man in Hongkong kostenlos Geld abheben kann. Man kann natürlich auch vor Ort ein neues Konto eröffnen, allerdings dauert das eine ganze Weile, da man (wenn ich das recht in Erinnerung habe) zunächst einen Hongkong ID beantragen muss, was an sich schon einige Wochen dauert und sich deshalb bei einem fünfmonatigen Aufenthalt kaum lohnt. Den Handyvertrag kann man in Deutschland getrost auf Eis legen und sich in Hongkong eine SIM-Karte an jedem 7/11-store holen – die Preise sind recht vernünftig. Während meiner gesamten Vorbereitungszeit standen mir sowohl das Auslandsamt in Heidelberg als auch das Office of International Links in Hongkong sehr bemüht, freundlich und hilfsbereit zur Seite.

Kosten
Hongkong ist teuer. 2017 wurde sie zwar im internationalen Ranking der Mercer Unternehmensberatung als teuerste Stadt der Welt von Luanda (die Hauptstadt Angolas) abgelöst, liegt aber weiterhin deutlich vor Städten wie London oder New York. Eine Auflistung der Preise in Hongkong (und ansonsten auch sehr hilfreiche Informationen über ein Studium in Hongkong) bietet Studyinhongkong.edu.hk. Glücklicherweise genießt man als StudentIn einige Vergünstigungen, so dass ich mit ungefähr 700-800 € pro Monat über die Runden gekommen bin – allerdings exklusive Reisen und Wochenendtrips. Die MTR bietet vergünstigte Tarife für Studierende an, Informationen über die Beantragung einer StudentCard erhält man von der Universität oder an jeder MTR Station. Auf dem Campus selbst ist das Leben verhältnismäßig günstig. In den Kantinen gibt es für 4-5 € eine anständige Mahlzeit und auch die Unterkunft in den Colleges ist gut bezahlbar. Günstig einkaufen kann man auf dem Markt in Tai Po, eine MTR Station nördlich vom Campus der Chinese University. Teuer wird es für den, der sich europäisch ernähren will: Da Hong Kong gezwungen ist, im Prinzip alle Lebensmittel zu importieren, sind insbesondere die Preise von Milchprodukten astronomisch. (Falls das Heimweh doch zu groß wird, ein kleiner Geheimtipp: Im Shoppingcenter von Shatin gibt es einen Supermarkt, der zu Discountpreisen Produkte aus den Niederlanden anbietet – unter anderem günstige Milch und Schokolade. Er liegt etwas versteckt: Von der Metro in den New Town Plaza und auf der unteren Ebene bleiben. Bei der ersten Möglichkeit rechts abbiegen. Hinter dem Vivienne Westwood Store geht ein kleiner Gang nach hinten ab, dem folgen, rechts halten. Hinter dem Park n‘ Shop ist der Supermarkt). Als Vegetarierin stand ich in Hongkong vor besonderen Herausforderungen: Hongkonger stehen auf Fleisch und Gemüse ist – abgesehen von Pak Choi – oft Mangelware. Gott sei Dank gab es auf dem Campus eine vegetarische Kantine (die netten Damen hinter der Theke kannten mich irgendwann namentlich) und die App „Openrice“, die vegetarische Restaurants in der näheren Umgebung verzeichnet. Eine Freundin von mir ernährte sich während der Zeit Vegan, hatte daran aber keine große Freude – zwar sind Milchprodukte nicht das Problem, aber Ei wird doch in vielen Gerichten verwendet.



Lage des Campus


Der Campus der Chinese University of Hong Kong befindet sich ca. 40 Minuten mit der MTR von Kowloon (dem „heimlichen Zentrum“ Hongkongs) entfernt im Stadtteil Shatin. In Hanglage errichtet, wird der Campus auf der einen Seite von Tolo Harbour und auf der anderen vom Tai Po Kau Naturreservat umgrenzt. Inmitten des grünen Campus ist von der Hektik der Stadt nur wenig zu spüren. Im Vergleich zu den mir von Heidelberg gewohnten Distanzen war der Campus in seiner ganzen Größe zu Beginn doch recht erschlagend. Dank gut ausgebautem Shuttle-Bus System, Rolltreppen und Aufzügen an jeder erdenklichen Stelle und der überaus hilfreichen Campus App kommt man aber doch schnell zurecht. Neben einem eigenen Freibad bietet der Campus über 30 Mensen, Cafes und Restaurants, eine Bank, einen Supermarkt, diverse Sportanlagen und – natürlich – einen Hubschrauberlandeplatz.

<link http: studyinhongkong.edu.hk>

Die Colleges
Auch die Colleges sind kreuz und quer über den Campus verteilt. Sie sind Zuhause und Familie der Studierenden und unterscheiden sich stark in ihrer Ausrichtung. Während sich einige Colleges auf besondere Studierendengruppen spezialisiert haben (Morningside bevorzugt z.B. Mediziner, Pentecoastal Mission ist eher evangelikal ausgerichtet und die International Houses beherbergen hauptsächlich Austauschstudierende), sind andere Colleges in ihrer Ausrichtung und Studierendenwahl nicht festgelegt. Ich selbst war im C.W. Chu College, eines der kleineren Colleges mit einer recht engen Verbundenheit zwischen den Studierenden, was auch an den Abendessen liegt, die dreimal in der Woche in der dining hall gemeinsam eingenommen wurden. Die Abendessen sind für Austauschstudierende kein „muss“, man kann fehlen sooft man will (obwohl die Teilnahme natürlich gerne gesehen wird). Für mich waren sie eine tolle Möglichkeit, andere, auch einheimische Studierende kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Das C.W. Cho College war sehr modern eingerichtet, mit eigenem Fitnessstudio und wunderschönen Wohnküchen. Man hat zwar nur einen geringen Einfluss auf die Wahl des Colleges und die Unterkunft (es dürfen Präferenzen angegeben werden), ich würde dennoch empfehlen, sich die Webseiten gut anzuschauen und eines der moderneren Colleges (Morningside, C.W. Chu, S.H. Ho und Lee Woo Sing College) auszusuchen, da insbesondere die I-Houses doch sehr heruntergekommen sind. Die Entfernungen fand ich hingegen nicht sonderlich ausschlaggebend, ich habe zu Fuß ca. 20 Minuten zur MTR gebraucht, musste dafür aber keinen Berg hoch wie so viele andere. Mit den Shuttle Bussen ist man sowieso überall gut angebunden.

Aktiv werden auf dem Campus – Sportgruppen und Organisationen

An der CUHK bieten sich viele Möglichkeiten für außeruniversitäres Engagement. Auf Messen zu Semesterbeginn werden die verschiedenen Studierendenorganisationen präsentiert und beworben – viele passieren allerdings auf Kantonesisch, was den Zugang erschwert. Auch Sportteams gibt es genügend, sowohl collegeigene als auch universitätsweite. Etwas enttäuschend war für mich die kurze Trainingszeit des Schwimmteams, die bereits Ende Oktober das Freibad für zu kalt befanden um weiter zu trainieren. Viel Spaß gemacht hat mir die Teilnahme am Chor des Lee Woo Sing Colleges. Falls man aktiv werden will, sollte man sich allerdings schon in den ersten Wochen kümmern.