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Veröffentlicht am 08.05.2019

Mein Auslandssemester am University College Cork in Irland

clavisto-Talent Marie Moss entschied sich während des Studiums zwei Auslandssemester am University College Cork in Irland zu verbringen. Dort konnte sie nicht nur ihre Englischkentnisse verbessern, sondern lernte auch die irische Kultur und Lebensweise kennen. Von dieser einmaligen Erfahrung erzählt Marie in ihrem Erfahrungsbericht:

I. Vorbereitung

Während meines Studiums habe ich von September 2012 bis Juni 2013 zwei Auslandssemester an dem University College Cork (UCC) in Cork, Irland verbracht. Beworben habe ich mich hierfür rund ein dreiviertel Jahr vorher. Zur Bewerbung waren u.a. ein Motivationsschreiben sowie ein Interview mit einem Professor der Juristischen Fakultät erforderlich. Nachdem ich die Zusage für das Studium in Cork erhalten habe – was auch mein Wunschziel war – habe ich angefangen, mich um eine Unterkunft dort zu kümmern. Auf der Homepage der Universität wurden einige Studentenunterkünfte angezeigt, von denen ich schließlich eine ausgewählt und diese glücklicherweise auch bekommen habe. Die Koordinatorin des UCC für Erasmus-Studenten war sehr hilfsbereit und freundlich und hat mir geholfen, welche Formulare etc. man wie und wann ausfüllen muss.

Anfang September bin ich dann nach Cork geflogen. Vorab ist es sicherlich hilfreich, sich zu informieren, wie man vom Flughafen zu seiner Unterkunft kommt. In Irland sind die Menschen aber grundsätzlich sehr freundlich und hilfsbereit, sodass man sich eigentlich keine Sorgen machen muss, wenn man mal nicht weiterweiß.   

Die Vorlesungen fingen Mitte September an. Da ein sogenanntes "Welcome Program" für Austauschstudenten angeboten wurde, bin ich etwa eine Woche vor Studienbeginn nach Cork geflogen.

 

II. Unterkunft

Die von der Universität angebotene Studentenunterkunft hieß "Castlewhite Apartments“. Hier muss ich leider sagen, dass ich nicht so zufrieden war.

Ich habe in einem sechser Apartment gelebt. Jedes Zimmer hatte zwar ein Waschbecken, es gab aber insgesamt nur eine Toilette und eine Dusche, was für sechs Personen eindeutig zu wenig war. Zudem war das Bad sehr veraltet. Die Zimmer an sich waren ordentlich und relativ neu eingerichtet, sowie auch die Küche. Diese war allerdings nur sehr grundlegend ausgestattet und wir mussten uns einiges neu dazu kaufen.

Für alle Apartments gab es einen Waschsalon in der Nähe der Rezeption. Hier waren nur 3 Waschmaschinen und 3 Trockner vorhanden, sodass man bei insgesamt 63 Apartments auf der Anlage schonmal ein wenig warten musste. Für all dies habe ich ca. 460 € im Monat gezahlt. Dazu kamen jeweils 2,50 € pro Waschgang und zusätzlich für den Trockner. Dies summiert sich ganz schön. Ein Pluspunkt war jedoch die Lage der Unterkunft. Die Anlage befindet sich direkt neben dem Campus und ist für Jurastudenten optimal gelegen, da der Fachbereich nur ca. zwei Minuten Gehweg entfernt liegt.

 

III. Studium an der „UCC“

Ich habe sechs verschiedene Kurse an der Universität belegt, welche meist zweimalig pro Woche waren. Eine Vorlesung dauerte etwa 50 Minuten. Aufgrund der verschiedenen Rechtssysteme in Deutschland und Irland konnte ich nur Kurse aus dem ersten oder zweiten Studienjahr wählen. Die Vorlesungen haben mir einen guten Einblick in das Common Law System verschafft. Ich habe das sogenannte "Diploma for Common Law" absolviert, wobei neben frei wählbaren Kursen auch zwei verpflichtende Kurse belegt werden mussten. Der Kurs "Legal Writing" gestaltete sich hierbei als recht langweilig, da dort den Erstsemesterstudenten überwiegend erklärt wird, wie man juristische Datenbanken nutzt und rechtliche Recherchen durchführt. Also all sowas, was man eigentlich schon vom eigenen Jurastudium aus Deutschland kennt. In den meisten Kursen musste man einen größeren oder zwei kleinere Essays schreiben sowie Klausuren am Ende des Jahres. Die Klausuren sind dreistündig und gut zu bestehen. Generell viel die Bewertung der Essays und Klausuren relativ hoch und freundlich aus. Der Lernaufwand ist insgesamt überschaubar und es bleibt genügend Zeit das Land, die Pubs und sonstiges zu erkunden.

Die Professoren haben ein gut verständliches Englisch gesprochen, sodass ich keine wirklichen Probleme hatte, in den Vorlesungen mitzukommen. Natürlich kennt man am Anfang viele Fachbegriffe nicht, aber mit denen wird man schnell vertraut. Von der Universität werden zudem Sprachkurse angeboten. Hierfür muss man einen Test absolvieren und wird entsprechend in ein bestimmtes Level eingestuft. Ich habe im ersten Semester an einem solchen teilgenommen und fand den Sprachkurs wirklich hilfreich, um die Grammatik nochmal zu wiederholen. Ansonsten lernt man aber auch so ziemlich schnell sich gut in Englisch zu verständigen. Insbesondere da anfangs alle etwas holprig reden, muss man sich keine Gedanken machen, ob man gute Kenntnisse hat oder nicht. Jeder redet erstmal „drauf los“, ohne sich für die Aussprache oder Ausdrucksweise schämen zu müssen.

Neben den Vorlesen hat der Fachbereich interessante Veranstaltungen, wie etwa Vorträge von Gastprofessoren oder Kaffee trinken für Erasmus-Studenten, angeboten.

 

IV. Alltag und Freizeit

In dem Orientierungsprogramm, welches vor dem Vorlesungsstart von der Universität aus organisiert wurde, hat man gleich viele Erasmus-Studenten getroffen. Da der Großteil sich untereinander noch nicht kannte, hat man sehr schnell Anschluss gefunden. Wir haben in unserer Freundesgruppe oft "International Dinners“ veranstaltet, wo jeder etwas Typisches aus seinem Land gekocht bzw. gebacken hat. Dabei hat man sich schnell kennen gelernt und auch etwas über andere Kulturen erfahren. Erasmus-Partys gab es natürlich auch jede Menge.

An der Universität werden alle möglichen Sportclubs - von Ballett bis Rugby - und verschiedenste Societies angeboten. Die Auswahl ist riesig und es ist gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, woran man überall teilnehmen und was man mal ausprobieren möchte. Ich habe mich u.a. beim „Mountaineering Club“ angemeldet. Hier werden jeden Sonntag Wanderungen organisiert, was eine super Möglichkeit ist, Irlands wunderschöne Landschaft zu sehen und zu erkunden! Als Student erhält man zudem im UCC freien Eintritt zur "Mardyke Arena“ – einer sehr modernen und großen Sportanlage mit Fitnessstudio, Schwimmbad, Turnhalle, Außenplätzen, Tanz- und anderen Kursräumen, etc.

Abgesehen von diversen Partys wurden auch Wochenendausflüge von einer Society des UCC organisiert. Hier ist man mit ca. 50 Leuten in einem Bus in einen anderen Ort in Irland gefahren und hat dort die Umgebung erkundet. Abends ging es dann natürlich mit allen Leuten in einen Pub. Die Busfahrerei kann etwas anstrengend sein, aber man sieht ziemlich viel und die Touren sind recht preiswert. Ich kann nur empfehlen, an solchen Touren teilzunehmen!

Nicht zu vergessen sind schließlich die tausend Pubs in Irland. Dienstags und donnerstags waren in Cork die klassischen Studententage zum Feiern. Was man unbedingt mal machen sollte, ist ein richtiger "Pub Crawl"! Ein Nachteil für Partybegeisterte ist allerdings leider die Sperrstunde – (spätestens) gegen 2 Uhr schließen die Pubs. Für einen gemütlichen Tag in einem Café in der Stadt oder eine Shoppingtour bietet Cork ebenfalls genügend Möglichkeiten. Kleiner Tipp: Im Café „O'Conaills“ gibt es meiner Ansicht nach die beste heiße Schokolade in Cork!

 

V. Fazit

Insgesamt bin ich sehr, sehr zufrieden mit der Entscheidung eines Auslandsstudiums und kann einen solchen Auslandsaufenthalt nur jedem wärmsten ans Herz legen.

Cork ist zwar nicht die schönste Stadt in Irland, aber für ein/zwei Auslandssemester definitiv empfehlenswert. Ich habe mich so schnell eingelebt und wohlgefühlt dort. Neben dem, was man über die irische Kultur und Lebensweise erfährt, lernt man sehr viel über sich selbst. Ich habe das Gefühl, durch den Auslandsaufenthalt selbstbewusster und weltoffener geworden zu sein. In dem Jahr sind auch einige wirklich gute Freundschaften entstanden, die bis heute halten.

Schließlich haben sich meine Sprachkenntnisse in Englisch deutlich verbessert und das Studium des Common Law Systems hat mir einen guten Vergleich zu unserem deutschen Rechtssystem gebracht.
Die Zeit in Cork war eine einmalige Erfahrung, die ich niemals vergessen werde!