Registrierung

Für Nachwuchsjuristen

Du bist Berufseinsteiger, Referendar oder Student mit außergewöhnlichen Leistungen? Sichere Dir alle Vorteile und bewirb Dich jetzt für unser Talentprogramm!

  • Kostenlose Registrierung
  • Top-Kanzleien bewerben sich bei dir
  • Kostenfreie Förderleistungen
  • Mentoring durch berufserfahrene Anwälte
Als Nachwuchsjurist registrieren

Für Berufserfahrene

Du hast bereits erste Berufserfahrung als Associate gesammelt? Lass dich von unseren Partnerkanzleien überraschen und begeistern!

  • Kostenlose Registrierung
  • Sei Teil des exklusivsten Karriere-Netzwerk
  • Top-Kanzleien kommen auf dich zu
  • Anonym deine Jobanfragen verwalten
Als Berufserfahrener registrieren
Veröffentlicht am 21.02.2018

Mein Auslandsemester in Lyon

Schon von Beginn seines Jura-Studiums an, hatte sich clavisto-Talent Stephan Söbbeke fest vorgenommen ein Semester im Ausland zu verbringen. Besonders Frankreich hat Stephan gereizt, da er seine Französischkenntnisse aufpolieren wollte. Im fünften Semester war es dann endlich soweit: Im Rahmen des SELF Studiengangs ging es für ein Semester nach Lyon. Mehr über Stephan´s Zeit in der zweitgrößten Stadt Frankreichs lest Ihr hier:

Nach einigen Sprachkursen an der Uni in Deutschland ging es im fünften Semester nach Lyon an die Universität Lyon III Jean Moulin. Im Nachhinein war es genau die richtige Entscheidung ein Semester im Ausland (und gerade in Lyon) zu verbringen, die ich nur jedem weiterempfehlen kann.  Für alle die generell nach Frankreich gehen möchten kann ich folgenden Tipp geben: Es ist gut, eine internationale Geburtsurkunde dabei zu haben, um das Wohngeld (gibt es für alle Europäer) zu beantragen. Kümmert euch auch darum, einen Mietvertrag bzw. Wohnnachweis (Strom-/Telefonrechnung) vom Vermieter und ausgestellt auf euren Namen zu bekommen, sodass ihr möglichst schnell alle Dokumente beim CAF einreichen könnt. Diese Unterstützung solltet ihr euch auch als Erasmus-Student nicht entgehen lassen. Ich hatte das Glück, schon aus Deutschland eine Wohnung in Lyon gefunden zu haben. Aus den späteren Erfahrungen in Lyon kann ich die Studentenwohnheime leider nicht empfehlen. Gewohnt habe ich in der Nähe des Einkaufszentrums und Bahnhofs Part Dieu, von wo aus man gut in die Stadt und zur Uni kam. Meine Vermieterin suchte darüber hinaus speziell einen Deutschen, der ihren Kindern Deutsch-Nachhilfe geben konnte. So hatte ich auch gleich einen Nebenjob und kam schnell in Kontakt mit Franzosen.

Die Universität Lyon III Jean Moulin fasst die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zusammen. Sie hat zwei Standorte am linken Rhone Ufer auf Höhe der Pont de l‘Université und im siebten Arrondissement in der Nähe des Bahnhofes Part Dieu (Manufacture des Tabacs), ein Campus in den alten Gebäuden einer Tabak-Fabrik, wo auch die SELF (Study in English in Lyon, France) Vorlesungen stattfanden. Ich habe mich für den SELF Studiengang entschieden, da ich meinen Französischkenntnissen noch nicht komplett vertraut habe. Die Vorlesungen waren somit auf Englisch, doch über die guten Sprachkurse und den Austausch mit anderen Studenten konnte ich mein Französisch auch weiter verbessern und teilweise auch französische Kurse besuchen.

Die Universität bot im Rahmen des SELF Programms zahlreiche Kurse in drei Schwerpunkten an. Ich habe im Bereich des Schwerpunktes Law die Kurse Comparative Legal Traditions, Concepts of Law in the EU, European Business Law und European Union gewählt. Wie die Bezeichnungen schon nahe legen, lag ein Schwerpunkt dieser Kurse auf dem Aufbau, den Rechtsquellen und der politischen Geschichte und Ausrichtung der Europäischen Union. Es wurde viel über die Außendarstellung und Wahrnehmung der EU diskutiert und man bekam interessante Einblicke aus anderen Perspektiven. Die SELF Kurse ließen mir aber auch noch Zeit, einige französischsprachige Kurse, wie Übersetzungskurse oder Grundlagenvorlesungen, zusätzlich zu besuchen.

Das französische System bietet dabei einen Vorteil: Es ist Tradition, dass in den großen Vorlesungen der Dozent stets ein Skript verliest und die Studenten es (meist am Laptop) wortwörtlich mitschreiben. Was nicht sehr spannend klingt, aber den praktischen Nebeneffekt hat, dass man sich am Ende der Vorlesungen von Kommilitonen das Skript ausleihen oder schicken lassen und so auch die Vorlesung im Nachhinein versteht oder zumindest nachlesen kann, wenn man selbst noch nicht alles mitgeschrieben oder verstanden hat.
Lyon selbst ist eine tolle Stadt, die sehr viel zu bieten hat. Durch die zwei Flüsse Rhône und Saône wird sie in drei Teile geteilt, Viele Kneipen und Clubs gibt es in der Altstadt (Vieux Lyon) mit dem Hügel Fourvière und dem nördlich gelegenen Hügel und Szene-Viertel Croix Rousse. Die Uni und Studentenorganisationen bieten regelmäßig Erasmus-Partys auf den Party-Schiffen, die am Ufer der Rhone liegen, oder Pub-Quiz in der Altstadt an. Obwohl Lyon die zweitgrößte Stadt Frankreichs ist (nach Meinung der Bewohner Marseilles nur die drittgrößte), sind der Innenstadtbereich und alle wichtigen Plätze unproblematisch mit dem Fahrrad (oder zu Fuß) erreichbar. Das Leihfahrrad-System Vélo‘v kann ich jedem empfehlen, der kein eigenes Fahrrad in Lyon kaufen will und mit dem Rad entdeckt man noch deutlich mehr von der Stadt als aus der U-Bahn. Der Parc Tête d’Or im Norden ist einer der größten Stadtparks Europas und bietet im Sommer reichlich Liegeflächen zum Picknicken, Sport machen oder man besucht den kostenfreien Zoo. Bei gutem Wetter kann man am besten Zeit an der Rhone oder auf einem der vielen Märkte verbringen.
Lyon ist zudem bestens gelegen um am Wochenende in die Alpen zu fahren oder über die Autoroute du Soleil in ein paar Stunden am Mittelmeer zu sein. Es gibt viele Anbieter, die Tagesausflüge in die Alpen zum Skifahren anbieten. Am Wochenende kann man auch gut Ausflüge nach Pérouges, Annecy oder Vienne machen.

Ich werde Lyon sicherlich noch ein paar Mal besuchen und kann die Stadt jedem, der sein Auslandssemester in Frankreich verbringen will, ohne Vorbehalte empfehlen!