Registrierung

Für Nachwuchsjuristen

Du bist Berufseinsteiger, Referendar oder Student mit außergewöhnlichen Leistungen? Sichere Dir alle Vorteile und bewirb Dich jetzt für unser Talentprogramm!

  • Kostenlose Registrierung
  • Top-Kanzleien bewerben sich bei dir
  • Kostenfreie Förderleistungen
  • Mentoring durch berufserfahrene Anwälte
Als Nachwuchsjurist registrieren

Für Berufserfahrene

Du hast bereits erste Berufserfahrung als Associate gesammelt? Lass dich von unseren Partnerkanzleien überraschen und begeistern!

  • Kostenlose Registrierung
  • Sei Teil des exklusivsten Karriere-Netzwerk
  • Top-Kanzleien kommen auf dich zu
  • Anonym deine Jobanfragen verwalten
Als Berufserfahrener registrieren
Veröffentlicht am 24.06.2024

Jurastudium im Ausland: kulturelle Vielfalt und unvergessliche Erlebnisse in Istanbul

clavisto Talent Sara Jessen erlebte ein aufregendes Auslandssemester an der Koç University in Istanbul. Einzigartige Studieninhalte, intensive kulturelle Erfahrungen und unvergessliche Abenteuer waren dabei Bestandteil ihres Aufenthalts. In ihrem Bericht erzählt Sara Dir ausführlich, wieso das Auslandsstudium ihr Leben so bereichert hat. Viel Spaß dabei!

Ich habe mein fünftes und sechstes Semester im akademischen Jahr 2019/2020 an der Koç University in Istanbul verbracht und dort mein Schwerpunktstudium im Bereich „Internationalisierung der Rechtsordnung“ absolviert. Leider musste ich, wie so viele andere zu dieser Zeit, mein zweites Semester aufgrund der weltweiten Coronakrise nach der Hälfte abbrechen. Die restlichen Monate hat die Koç online Kurse über Microsoft Teams angeboten. In dem Semester, bevor ich nach Istanbul ging, absolvierte ich einen türkischen Sprachkurs an meiner Heimatuniversität, der Freien Universität Berlin. Dies würde ich jedem empfehlen, da es sehr hilfreich ist, wenigstens einige türkische Begriffe zu kennen.

Studium an der Gasthochschule

Das Studium an der Koç unterscheidet sich stark von dem rechtswissenschaftlichen Studium in Deutschland. Es werden viele Kurse auf Englisch angeboten und ich war mit all meinen Dozenten mehr als zufrieden; Sie sind sehr engagiert, versiert, professionell und freundlich. Zudem haben die meisten Kurse eine kleinere Teilnehmerzahl (in einem Kurs waren wir nur acht Leute) und auch dies schafft ein persönlicheres Klima. Zudem wird sich gern und häufig Zeit für Diskussionen und Nachfragen genommen. Auch die Studienleistungen unterscheiden sich. Kaum eine Kursnote setzt sich lediglich aus einer Abschlussprüfung zusammen; Meistens ergibt sich diese aus Research Papern, Gruppenarbeiten, Vorträgen, mündlicher Beteiligung. Die Einstellung gegenüber Austauschstudenten an der Koç ist durchweg positiv. Man erfährt viel Unterstützung und Verständnis und die Dozenten und Studenten interessieren sich für einen und sind sehr zuvorkommend. Des Weiteren gibt es ein umfangreiches Mentorenprogramm. Man wird in Gruppen von fünf bis zehn Austauschstudenten aufgeteilt und ein türkischer Student der Koç unterstützt einen die ersten Tage und ist ein zusätzlicher Ansprechpartner, sollten sonstige Probleme auftreten. Zudem organisieren die Mentoren währen des gesamten Semester verschiedene Trips und Veranstaltungen, an denen man bei Interesse teilnehmen kann. Die Anlage der Koç ist architektonisch sehr gelungen. Es bieten sich viele Rückzugsmöglichkeiten zum Lernen und einen abwechslungsreichen food court. Bei gutem Wetter kann man über die umliegenden Wälder bis zum Schwarzen Meer sehen. Auch die sportlichen Möglichkeiten sind vielseitig; es gibt eine 25m Schwimmbahn, Felder für Fußball, American Football, Basketball, Volleyball, Badminton und Tennis, zudem Kletterwände und Squash Anlagen.

Kompetenz und Lernerfolg

Das Studium an der Koç war für mich nicht nur eine Gelegenheit, meine rechtliche Fachsprache im Englischen zu verbessern. Zudem waren die Kurse inhaltlich äußerst interessant und erweiterten mein Wissen im Völkerrecht. Ich belegte beispielsweise die Kurse Comparative Constitutional Law, International Law I & II, International Human Rights Law, Gender Discriminations & Law, International Commercial Arbitration Law und European Union Law. Gelegentlich nahm ich freiwillig an dem türkischen Sprachkurs für Anfänger teil.

Freizeit und Alltag

Ganz im Stil einer amerikanischen Universität bietet die Koç unzählige Clubs an, in denen man auch als Austauschstudent gern gesehen ist. So kann man beispielsweise an einem Musical mitwirken, einen Tauchkurs besuchen, sich sozial engagieren oder sich in dem Club seines

Studienfaches einbringen. Ich war Mitglied des Clubs für Mountaineering (Kudak). Dies kann ich jedem ans Herz legen, der gern campen, wandern und klettern geht, sei es bouldern oder big wall. Man wird sehr herzlich in die Gruppe aufgenommen und kann an tollen Trips teilnehmen, die von den Studenten selbst organisiert werden.

Die Lebensqualität in Istanbul ist groß. Aufgrund ihrer Geschichte und der kulturellen Vielfalt verzaubert diese Stadt jeden Besucher sofort. Die Menschen sind sehr freundlich und herzlich, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher oder bedroht gefühlt. Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu Deutschland wesentlich geringer. Insbesondere der Transport und das Essen in Restaurants sind verhältnismäßig günstig. Auch das kulturelle Angebot ist bezahlbar.

Fazit

Meine Zeit in Istanbul war wunderschön. Ich habe großartige Menschen getroffen, Freundschaften geschlossen, bin in eine neue Kultur eingetaucht und habe vieles gelernt. Istanbul selbst hat eine fast magische Wirkung, die jeder spüren kann.
Ein besonders schöner Moment für mich war es, als der Alltag einkehrte und ich angefangen habe, mich in Istanbul zuhause zu fühlen. Der morgendliche Çay, der Klang des Azaan, der abendliche Gang zum Çigköfteci, der Blick über den Bosphorus. Zudem habe ich im ersten Semester mit einigen anderen Austauschschülern einen Roadtrip an der ägäischen Küste entlang gemacht und wir sind einen Teil des Lycian Way gewandert, beides war unvergesslich. Auch die Trips und Treffen mit dem Mountaineering Club waren sehr schön. Ich kann jedem empfehlen, sich auf diese Erfahrung einzulassen, sie hat mich unglaublich bereichert.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Erfahrungsbericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.