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Veröffentlicht am 29.07.2024

Jurastudium im Ausland: abwechslungsreiche Ausflugsziele, tolle Ausgehmöglichkeiten und ein angenehmes Lerntempo in Mailand

clavisto-Talent Moritz Beumker studierte in Mailand - auch bekannt als heimliche Hauptstadt Norditaliens, die viel zu bieten hat! Moritz berichtet über die unkomplizierte Bewerbung an der Hochschule in Mailand und die vielzähligen Veranstaltungen, die für die Student*innen organisiert wurden. Aber am besten liest Du seinen tollen Bericht selbst!

Mailand und Italien:

Der Wohnungsmarkt in Mailand ist sehr angespannt. Es besteht die Möglichkeit, in Studentenwohnheimen zu wohnen. Allerdings ist dort der Empfang von Besuchern ab einer bestimmten Uhrzeit verboten oder nur nach Anmeldung möglich. Außerdem sind auch hier die Zimmerpreise sehr unterschiedlich. Zum anderen gibt es verschiedene Portale von privaten Vermittlungsagenturen. Allerdings ist zu bedenken, dass möblierte Wohnungen zur Kurzzeitmiete in Mailand sehr teuer sein können. Ein Punkt, auf den man auf jeden Fall achten sollte, ist eine Klimaanlage. Im Sommer wird es sonst schwierig, einen erholsamen Schlaf zu finden, auch wenn es in der Stadt nachts kaum abkühlt.

Als Wohngegend würde ich Porta Venezia, Citta Studi, Brera oder Navigli empfehlen. Insgesamt ist Mailand aber keine „große“ Stadt und die Uni ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ gut zu erreichen.
In Mailand gibt es die städtischen Verkehrsbetriebe ATM. Bei diesen kann man ein monatliches Abonnement abschließen. Das lohnt sich auf jeden Fall. Ansonsten kann man sich bei Swapfiets für 15 EUR pro Monat ein Fahrrad mieten. Aufgrund der geringen Größe der Stadt ist das praktisch, wird aber im Hochsommer immer unattraktiver.

In Mailand gibt es viel zu entdecken. Beginnend mit dem Wahrzeichen, dem Mailänder Dom, der Galleria Emmanuele und dem Castello ist die Innenstadt aber schnell erkundet. Der Parco Sempione, der sich an das Castello anschließt, ist spätestens im Frühling Treffpunkt und Naherholungsgebiet Nummer eins in der Stadt. Der Stadtteil Brera gilt als Design District. Hier kann man wunderbar ein paar Drinks und leckeres Essen genießen. Besonders beliebt ist der Aperitivo. Im Nordosten befindet sich das beliebte Ausgehviertel Porta Venezia. Wer am Wochenende oder zu Semesterzeiten auch unter der Woche einen schönen Abend verbringen möchte, kommt hier sicher auf seine Kosten. Im Süden befindet sich mit Navigli ein eher touristisches Viertel, das dennoch mit vielen Ausgehmöglichkeiten lockt. Nach 00:00 Uhr stehen die Zeichen allerdings meist auf Club. Viele Bars schließen dann bald.

In der Umgebung von Mailand gibt es viel zu sehen. Kurztrips bieten sich in alle Richtungen an. Neben Verona und Turin liegen Monza, Pavia, Bergamo und Brescia in Tagesausflugs-Distanz. Wen es ans Meer zieht, der kann schnell in Genua sein und von dort weiter nach Cinque Terre oder an die ligurische Küste fahren. Für einen Wochenendtrip sicher eine gute Idee. Gerne auch länger. Empfehlenswert sind auch die drei großen norditalienischen Seen. Der Lago di Garda, der Lago di Como und der Lago Maggiore locken

mit unglaublichen Panoramen zu Wassersport und Wanderausflügen. Besonders im Sommer kann man hier der Hitze der Stadt entfliehen.
In Verbindung mit dem ESN-Netzwerk werden häufig Vergünstigungen angeboten. Dies gilt insbesondere für touristische Attraktionen oder Abendveranstaltungen. Generell gibt es oft Vergünstigungen für Jugendliche unter 25 Jahren im Rahmen von EU-Förderprogrammen. Dies gilt insbesondere für kulturelle Attraktionen und ist nicht nur in Mailand, sondern auch auf Reisen immer ein guter Tipp.

Studium:

Die Bewerbung an der Hochschule ist insgesamt unkompliziert und wird gut begleitet. Auch das Onboarding wird gut kommuniziert und ist übersichtlich.

In den ersten Wochen geht es vor allem darum, Vorlesungszeiten und Räume zu finden. Dabei hilft die App der Universität Mailand. Um nichts zu verpassen, reicht ein regelmäßiger Blick in die universitätsinterne Mailbox. Nicht alle relevanten Informationen kommen an der bei der Einschreibung angegebenen Adresse an.

Die Kurswahl ist weitgehend frei. Einschränkungen ergeben sich allenfalls durch sich überschneidende Kurszeiten. Diese können aber oft im direkten Gespräch mit dem Dozenten geklärt werden. Bibliotheken habe ich persönlich nicht genutzt, sie sind aber in der ganzen Stadt öffentlich zugänglich.
Veranstaltungen der Universität werden über die studentische Mailadresse verbreitet.

Das Niveau der Vorlesungen ist nicht mit dem zu vergleichen, was man von deutschen juristischen Vorlesungen gewohnt ist. Das liegt zum einen daran, dass die Erasmus-Kurse ein durchschnittliches Niveau für alle teilnehmenden Studenten finden müssen. Da die Schnittmenge außerhalb des Europarechts eher gering ist, sind die Vorlesungen meist auf grundlegende Themen (z.B. Vertragsrecht) ausgerichtet. Das Niveau beschränkt auch, dass die Vorlesungen auf Englisch gehalten werden. Damit haben auch die Dozenten teilweise zu kämpfen, was das Tempo insgesamt verlangsamt.

Dennoch hat man ein breites Angebot. Je mehr man sich in Richtung Unionsrecht (z.B. Antitrust, Climate Law) orientiert, desto spannender und tiefgründiger werden die Vorlesungen. Auch originär internationale Rechtsgebiete (z.B. International Investment Law) können auf einem interessanten Niveau kennengelernt werden.

Klausuren sind häufig Frage-Antwort-Klausuren. Oft schließt sich eine mündliche Prüfung oder ein Referat an. Die Notengebung ist für deutsche Verhältnisse sehr wohlwollend.

Neben der juristischen Ausbildung kann man an der Universität auch Sprachkurse belegen. Das ist auf jeden Fall empfehlenswert. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich empfehlen, vorher einen Grundkurs zu belegen, um dann vor Ort einen Fortgeschrittenenkurs belegen zu können. Die Grundkenntnisse lernt man ohnehin schnell, wenn man vor Ort ist.

Socializing:

Es ist ratsam, wenn möglich mit Sprachkenntnissen anzureisen. Dies ist zwar nicht notwendig, um sich an der Hochschule zurechtzufinden, erleichtert aber den Kontakt zu den örtlichen Studierenden. Ansonsten ist das ESN-Netzwerk eine gute Anlaufstelle zum Kennenlernen. An den verschiedenen Universitäten in Mailand finden auch immer wieder Veranstaltungen statt, an denen man unkompliziert teilnehmen kann.

Generell ist es in Mailand aber nicht schwer, neue Leute kennenzulernen, wenn man das möchte. Sowohl in den Parks als auch in den unzähligen Bars und bei den im Sommer stattfindenden Outdoor-Events kann man gut neue Kontakte knüpfen. Auch die Kurse an der Uni sind eine gute Anlaufstelle, um andere Internationals kennenzulernen. Locals sind dort eher selten anzutreffen.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Erfahrungsbericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.