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Veröffentlicht am 15.01.2024

Jura-Studium im Ausland: Traumhafte Städte, Top-Universitäten und faszinierende Museen

Für ein Auslands-Studium muss man nicht immer tausende Kilometern hinter sich lassen. Clavisto-Talent Erik Aman zog es in unser Nachbarland, die Niederlande. Mit seinem Bericht möchte er Nachwuchsjurist*innen Mut machen ein Auslandssemester zu wagen und viele prägende Erinnerungen zu sammeln. Viel Spaß beim Lesen!

Nach meinem zehnmonatigen Erasmus-Auslandsaufenthalt an der Universität Utrecht in den Niederlanden freue ich mich, von meinen Erfahrungen zu berichten und Euch hoffentlich dazu ermuntern zu können, ebenfalls Erfahrungen im Ausland zu sammeln.

Für meinen Auslandsaufenthalt entschied ich mich nach meinem 4. Semester und somit dem abgeschlossenen Grundstudium, was ich rückblickend für einen guten Zeitpunkt erachte. Hin- und hergerissen war ich bezüglich der Entscheidung zwischen eines Semesters oder des ganzen akademischen Jahres. Letztendlich bin ich sehr froh, mich für das ganze Jahr entschieden zu haben, da mir dies eine deutlich intensivere Erfahrung ermöglichte und ich gerade nach dem ersten Semester begann, mich in Utrecht wirklich zuhause zu fühlen.

Die Möglichkeit eines zehnmonatigen Aufenthaltes war neben dem Kursangebot und internationalem Prestige ein Grund, mich für die Universität Utrecht zu entscheiden. Generell überzeugen die Niederlande mit den traumhaften Städten, guten Universitäten, faszinierenden Museen und den freundlichen Einwohnern. Auch wenn ich bereits vor meinem Aufenthalt Niederländisch gelernt hatte, ist das sicherlich keine Voraussetzung; man kommt mit Englisch bestens in den Niederlanden zurecht.

Während der Vorbereitung und des gesamten Aufenthaltes standen Ansprechpartner der LMU München und der Universität Utrecht zur Verfügung, wodurch ich mich zu keinem Zeitpunkt überfordert fühlte. Generell war die Organisation auch übersichtlich und gut zu bewältigen.

Besonders gut gefiel mir die sogenannte UU Welcome Week zu Beginn des Aufenthalts, die eine Woche vor Semesterbeginn stattfand. Diese bot Gelegenheit die Stadt kennenzulernen, Tipps für die Organisation des Aufenthaltes zu sammeln sowie bereits Freunde kennenzulernen.

Als Herausforderung gilt die Wohnungssuche in Utrecht; der Wohnungsmarkt ist leider durch ein knappes Angebot, Preisen auf Münchener Niveau und Betrugsversuchen geprägt. Für Erasmus-Studenten gibt es die Möglichkeit, sich nach dem First-Come-First-Served- Prinzip für einen Wohnheimsplatz bei SSH anzumelden, wovon ich Gebrauch gemacht habe. Ich konnte eine Wohnung in einem SSH-Wohnheim auf dem Universitätscampus “Utrecht Science Park“ finden und war mit dieser sehr zufrieden. Die Innenstadt, in der auch die meisten Jura-Vorlesungen stattfinden, ist hervorragend mit öffentlichem Nahverkehr oder idealerweise mit dem Fahrrad erreichbar.

Ein Semester an der Universität Utrecht ist in zwei Perioden aufgeteilt, in denen man jeweils zwei Kurse wählt. Die Kurse für Erasmus-Studenten finden stets auf Englisch statt; ebenso wie für einige niederländische Studenten, weshalb glücklicherweise keine strikte Trennung, sondern ein gemeinsames Lernen stattfand.

Ich habe überwiegend Kurse aus dem Europa- und Völkerrecht sowie auch zwei Kurse aus dem Feld der Kriminologie belegt. So konnte ich mir Kenntnisse aneignen, die unmittelbar für mein Studium in Deutschland wichtig sind, aber auch neue Gebiete, beispielsweise durch den Kurs „International and European Labour Law“, kennenlernen. In den eher sozialwissenschaftlichen Kriminologie-Kursen konnte ich überdies mit einer völlig neuen Methodik arbeiten. Die Kurse haben mir gut gefallen und waren sowohl interessant als auch lehrreich, wobei insbesondere der interdisziplinäre Ansatz sehr bereichernd sein kann.

Während meines Studiums wurde ich durch die kleineren Gruppen von circa 20 Studenten gelegentlich an meine Schulzeit erinnert. Auch gibt es deutlich mehr Deadlines und verschiedene Teilprüfungen als in dem deutschen Jurastudium. Wenn man dem gegenüber offen ist, kann man allerdings zweifelsohne von den kleinen Unterrichtsgruppen in den regelmäßigen Seminaren, den Gruppenarbeiten und den variierenden Testformaten (Essays, Präsentationen, Moot-Courts, etc.) profitieren.

Utrecht bietet viele schöne Plätze und ist definitiv meine Lieblingsstadt in den Niederlanden. Um die Stadt mit dem größten Fahrradparkhaus der Welt und doppelt so vielen Fahrrädern wie Einwohnern gebührend zu entdecken und generell mobil zu sein, ist ein Swapfiets- Mietfahrrad zu empfehlen.

Außerdem habe ich an dem Buddy-Programm „BuddyGoDutch“ und an Aktivitäten des Erasmus Student Network (ESN) teilgenommen, was ich nur empfehlen kann, um neue Kontakte zu knüpfen und Aktivitäten zu erleben. Auch ESN Utrecht bietet eine Welcome Week an.

Zudem würde ich jedem die Museumkaart ans Herz legen, die einen kostenlosen Eintritt zu den meisten der hervorragenden niederländischen Museen gewährt.
Reisen innerhalb der Niederlande kann ich ebenfalls sehr empfehlen; das Land hat viele traumhafte Städte zu bieten. Hierfür bietet sich ein Rabattabonnement der niederländischen Eisenbahngesellschaft an. Zudem habe ich auch die belgischen Städte Brügge, Gent und Antwerpen sowie die niederländische Insel Texel bereist.

Zusammenfassend kann ich Euch generell einen Auslandsaufenthalt sowie insbesondere die Universität Utrecht anraten: Durch die Eindrücke des Studiums im Auslands entwickelte ich mich in zahlreichen Aspekten persönlich weiter und gewann viele prägenden Erinnerungen sowie zahlreiche Bekanntschaften und Freundschaften mit Menschen aus verschiedenen Ländern, die bis heute andauern.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Erfahrungsbericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.