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Veröffentlicht am 29.11.2018

Ist Jura eigentlich das Richtige für mich?

Viele Studenten, Referendare oder auch Juristen im Job stellen sich mindestens einmal (oder auch mehrere Male) im Leben die Frage, ob die juristische Tätigkeit für sie eigentlich das Richtige und Passende ist. Sie stellen fest, dass die eigene Motivation für die Arbeit schwindet, es immer anstrengender wird, sich für die Aufgaben zu begeistern und sich Lustlosigkeit einstellt. Nicht wenige haben das Gefühl, sich in einem nicht mehr passenden Korsett zu befinden und möchten sich daraus befreien. Wäre da nur nicht diese drückende innere Stimme, die es mir nicht erlaubt, etwas einmal Angefangenes auch in Frage zu stellen. In unserem Gastbeitrag zeigt Dir Carmen Schön, Businessprofiler & Speaker auf, wie Du die Anzeichen richtig deutest.

1. Anzeichen richtig deuten – nicht jeder Tag läuft gleich gut
Kein Studium oder auch Arbeitsalltag kommt wohl ganz ohne zwischenzeitliche Tiefen aus. Wir sind nicht an jedem Tag gleich motiviert und offen und auch nicht jedes Thema, mit dem wir uns beschäftigen müssen, interessiert uns. Daher ist es völlig normal, dass hin und wieder die Lust und Motivation schwindet, egal was wir tun. Dieser Umstand sollte Sie nicht gleich ins Grübeln bringen, ob Jura für Sie das richtige ist.

Anders ist es aber dann, wenn sich diese drückende Lustlosigkeit oft wiederholt und Sie auf der anderen Seite nur noch wenig bis gar keine Freude und Motivation aus der juristischen Arbeit ziehen. Wenn Sie sich jeden Morgen schleppend und mit einem Drücken im Bauch nur noch aus Pflichtgefühl in die Uni oder an Ihren Arbeitsplatz bewegen, dann sollten Sie dieses Gefühl auch ernst nehmen und überlegen, was es für Sie Alternativen gibt.

2. Love it, change it or leave it – welcher ist der richtige Weg für Sie?
Kleinere Studien- und Jobkrisen kann man oftmals lösen, indem man sich noch einmal deutlich macht, was ganz genau die Vorteile der juristischen Arbeit sind. Nehmen Sie sich dafür ein Blatt Papier und zeichnen Sie zwei Spalten ein. Tragen Sie in die Spalte „Plus“ alle Punkte ein, die Ihnen in dem Studium bzw. im Job Freunde machen. Tun Sie das gleiche dann für die Spalte „Minus“. Notieren Sie hier alle Punkte, die Ihnen bei der juristischen Tätigkeit missfallen. Schauen Sie sich dann die gesamte Liste an. Wenn es Ihnen gelingt, die positiven Attribute mehr in Ihren Fokus zu rücken und diese gewichtige Punkte darstellen, dann sollte Ihre Wahl für den juristischen Bereich ausfallen.

Gibt es dagegen aber auf der Minusseite gewichtige Punkte, die Ihnen das Leben schwer machen, dann schauen Sie, ob Sie durch einen kleinen Wechsel, dieses auflösen können. Manchmal hilft schon die Veränderung des von Ihnen gewählten inhaltlichen Schwerpunktes in der juristischen Arbeit oder aber auch der Wechsel der Kanzlei oder des Unternehmens, für das Sie arbeiten möchten. Den Jura ist nicht gleich Jura. Es gibt sehr viele unterschiedliche Tätigkeiten, mit denen Sie sich beschäftigen können. Und auch das von Ihnen gewählte Umfeld – die Kultur, in der Sie arbeiten – wird über Ihre Zufriedenheit entscheiden.

Wenn Sie bei dieser Reflektion bemerken, dass Sie sich immer wieder mit den Punkten beschäftigen, die auf der Minusseite stehen und dieses sich auch nach mehrmaliger Beschäftigung (vielleicht 2-3 Wochen zeitlich versetzt) nicht verändert, dann sollten Sie sich ernsthaft die Frage stellen, ob die juristische Tätigkeit wirklich die richtige für Sie ist. Gehen Sie bei dieser Analyse auch nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Ihrem Bauch heran. Wenn Sie bemerken, dass Jura Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Magen“ schlägt, dann sollten Sie darauf hören. Unser Bauchgefühl ist sehr entscheidend im Leben und oftmals ein guter Ratgeber.

3. Die „inneren Stimmen“ überwinden
Viele angehende oder auch gestandene Juristen trauen sich nicht, den einmal eingeschlagenen Weg zu verändern, auch wenn ihr Gefühl sie deutlich darauf hinweist. Es fallen Sätze wie „nun habe ich dafür so lange studiert“, „meine Freunde und auch Eltern sagen mir, ich spinne“, „es ist vernünftig, eine einmal begonnene Sache auch durchzuziehen“, „ich hätte dann das Gefühl, ich habe versagt bzw. in bin gescheitert“ oder auch „was genau soll ich dann tun, vielleicht finde ich nichts anderes?“.

Alle diese inneren Stimmen und Zweifel sind wichtig wahrzunehmen. Und diese kann man auch nicht von heute auf morgen abstellen. Sie sollten sich aber immer wieder bewusst machen, dass Sie nur das eine Leben haben und es darum gehen sollte, dass SIE eine berufliche Tätigkeit finden, die Sie ausfüllt und zufrieden macht. Andere Menschen haben diese Entscheidung nicht mit zu treffen. Sie alleine tragen für sich die Verantwortung, Ihr Leben zu gestalten.

4. „Scheitern“ bedeutet nur, einen Kurswechsel vorzunehmen
Wenn Sie tatsächlich zu der nachhaltigen Erkenntnis gelangen, die juristische Tätigkeit aufzugeben, dann machen Sie sich deutlich, dass Sie nicht gescheitert sind. „Scheitern“ ist ein großes Wort und hört sich immer so an, als wenn man im Leben versagt hätte. Aber darum geht es nicht.

Eigene innere und manchmal auch äußere Sackgassen im Job festzustellen, macht Sie eher stark als schwach. Das Leben ist Veränderung, und manchmal gehört zu der Veränderung auch der Job dazu. Das, was Sie bis heute gelernt und getan haben, wird Ihnen keiner mehr nehmen und seien Sie dankbar dafür, diese Lernerfahrungen gemacht zu haben. Etwas zu verändern heißt einfach, im Leben einen Kurswechsel vorzunehmen. Ähnlich einem Kapitän, der bemerkt, dass seine eingeschlagene und berechnete Route das Schiff nicht mehr zum Ziel führt, da sich die Grundparameter – die zuvor nicht so deutlich erkennbar waren – sich verändert haben. Seien Sie also stolz darauf, dieses für sich erkannt und zu haben und freuen sich auf die neuen Erfahrungen, die Sie machen dürfen!