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Veröffentlicht am 19.08.2019

Ein Jahr in Cergy – Geht das?!

Als sich clavisto-Talent Cosima Baumeister nach Ihrem Abitur im Jahr 2013 dafür entschloss, Jura zu studieren, wollte Sie dieses Fach, das als besonders „trocken“ verschrien ist, gerne mit einer lebendigen Sprache kombinieren. Also entschied Sie sich für den deutsch-französischen Studiengang, die „Licence intégrée“ in Düsseldorf. Von Anfang an war klar: Zwei Studienjahre in Düsseldorf, ein Studienjahr in Cergy bei Paris. Wie ihr Jahr in der wohl "hässlichsten Stadt, die Sie je gesehen hat" war und ob es vielleicht doch ein tolles Studienjahr in Frankreich war, erfahrt Ihr hier:

Wir „Deutsch-Franzosen“ wurden bereits nach wenigen Wochen gute Freunde. Bei einer Kursfahrt im zweiten Semester nach Cergy sollten wir die Stadt und unsere französischen Mitstudenten kennen lernen. Die Mitstudenten waren nett, Cergy, da waren wir uns einig, war die hässlichste Stadt, die wir je gesehen hatten.
Entsprechend gedämpft war unsere Freude, als wir dann nach zwei Studienjahren 2015 das schöne Düsseldorf verlassen sollten, um nach Cergy zu ziehen: Wie sollten wir es hier ein Jahr überleben? Gemeinsam sagten wir uns: „Ein Jahr, das schaffen wir!“

Wohnen und Alltag
Da wir Cergy ja nun schon kannten, war der Schock bei der Ankunft im September 2015 nicht allzu groß. Ich hatte mich entschieden, in ein günstiges Studentenwohnheim in Fußnähe der Uni zu ziehen. Das Wohnheim war nicht in einem besonders guten Zustand und auch nicht in allen Ecken staubfrei, aber das Zimmer war absolut in Ordnung. Ich hatte alles was ich brauchte und habe mich schnell sogar sehr wohl gefühlt. Das Zimmer war im Vergleich zu den sonstigen Mietpreisen in Frankreich mit 316 € sehr günstig. Hinzu kommt, dass der französische Staat auch ausländischen Studenten Wohnungsgeld zahlt. So reduzierte sich für mich die monatliche Miete auf 208 €. Ein weiterer Vorteil war, dass immer eine Hausmeisterin vor Ort ist, mit der man Probleme rund um die Wohnung schnell lösen kann.

Studium an der Université de Cergy-Pontoise
Da wir schon in Düsseldorf Vorlesungen von französischen Professoren besucht hatten, kannten wir den französischen Unterrichtsstil bereits gut und mussten uns nicht mehr ganz neu in das französische Rechtssystem einarbeiten. Trotzdem: drei Stunden Vorlesung (und das heißt wirklich, dass der Professor sein eigenes Lehrbuch vorliest) waren am Anfang anstrengend für alle von uns. Doch man gewöhnt sich schnell daran.
Unsere Mitstudenten waren alle offen und nett. Die französischen Studenten sind sehr viel engagierter im Unileben. Es gibt viele „Associations“ die ständig Crêpes oder Gaufres im Foyer der Uni verkaufen. Abends wurden im Gebäude „La Tour“ oft Tanz- oder Kinoabende veranstaltet. Die Association „Geomoov“ kümmert sich um alle Erasmus-Studenten in Cergy. Gemeinsam sind wir nach Paris, ins Disneyland und nach Versailles gefahren. An einem Abend besuchten wir eine Bootparty auf der Seine, ein tolles Erlebnis!
Bei allen Problemen konnten wir uns an Mitstudenten und Mitarbeiter der Universität wenden. Zwar sind die Professoren in Frankreich deutlich strenger als in Deutschland, in den „Travaux dirigés“, den Arbeitsgemeinschaften, mussten wir wöchentlich einen vierseitigen Aufsatz abgeben. Bei Problemen durften wir uns aber immer an sie wenden.


Freizeit

Das französische Studium ist viel verschulter als das deutsche. Wöchentlich werden „Interrogations“, „Dissertations“ und „Commentaires d’arrêts“ geschrieben, deren Bewertung in die Abschlussnote einfließt. Das bedeutet natürlich, dass man neben den Vorlesungen oft und lange am Schreibtisch sitzt.
Trotzdem bin ich mindestens einmal, oft zweimal in der Woche mit dem RER, der Straßenbahn, nach Paris gefahren. Von Cergy in die Stadt fährt man eigentlich 50 Minuten. Oft kommt es zu Verspätungen wegen eines Unfalls oder Bauarbeiten an den Gleisen. Aber jedes Mal, wenn ich endlich in Paris angekommen und aus der Metro-Station auf die Straße getreten bin, wusste ich, dass sich der Weg gelohnt hat.
Paris ist eine atemberaubende Stadt. Gemeinsam sind wir oft einfach durch die Straßen gelaufen oder haben einen Kaffee getrunken. Ich gehe nicht viel in Museen und lege auch nicht besonders viel Wert auf die großen Geschäfte wie H&M und Zara, die gibt es auch in Cergy. Einfach in Paris zu sein, hat mir immer gute Laune gemacht, egal bei welchem Wetter. Und auch in Cergy haben wir viele schöne Orte und Plätze entdeckt. Der Hafen von Cergy ist sehr idyllisch. Dort fühlt man sich bei gutem Wetter fast wie in der Provence.


Zwar war ich zu Beginn des Auslandsjahres skeptisch. Dafür aber umso trauriger, Frankreich so schnell schon wieder verlassen zu müssen. Das Auslandsjahr war ein einmaliges Erlebnis, das ich immer in guter Erinnerung behalten werde. Zusammen haben wir unzählig viele schöne Stunden in Paris und Cergy verbracht und ich bin unglaublich froh und glücklich, diese Auslandserfahrung gemacht haben zu dürfen.