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Veröffentlicht am 29.05.2017

„Ein guter IP-Anwalt sollte kreativ sein, Geschichten erzählen und gut schreiben können.“

Yvonne Draheim ist als Partnerin bei Hogan Lovells in der Practice Group Gewerblicher Rechtsschutz tätig, insbesondere im Marken-, Wettbewerbs- und Domainrecht sowie auf den Gebieten des Design-, Urheber- und Titelschutzrechts. Im Vordergrund ihrer Tätigkeit stehen gerichtliche Auseinandersetzungen mit internationalen Bezügen. Yvonne Draheim berät und vertritt zahlreiche Markenartikler, vor allem Mandanten aus den Bereichen Media, Life Sciences, Automotive, Fashion und Energy. Sie engagiert sich außerdem in der Ausbildung von Nachwuchsjuristen und unterrichtet seit vielen Jahren als Lehrbeauftragte im internationalen Masterstudiengang an der Bucerius Law School im Kurs "Intellectual Property" sowie im Schwerpunktstudium. Im Interview mit clavisto berichtet sie über die Highlights ihrer Tätigkeit.

Frau Draheim, seit wann sind Sie bei Hogan Lovells und warum haben Sie sich genau für diese Kanzlei entschieden?

Ich habe die Kanzlei erstmals in der Wahlstation im Rahmen meines Referendariats kennengelernt. Das ist lange her, das war im Sommer 1998. Hier kam ich auch zum ersten Mal wirklich vertieft mit dem gewerblichen Rechtsschutz in Berührung. Dieses Rechtsgebiet lag mir sofort, weil es so nah dran und so haptisch ist: Überall in seinem täglichen Leben begegnet man schließlich Marken, Firmennamen, Titel, Domains und urheberrechtlich geschützten Werken! Genau bei dieser Kanzlei wollte ich aber vor allem wegen der positiven Arbeitsatmosphäre und des netten Teams anfangen; es stimmte einfach die Chemie – und das hält bis heute unverändert an! Meine Tätigkeit als Anwältin begann dann fast direkt im Anschluss an das Referendariat, nämlich im Januar 1999.

Sie beraten zahlreiche Markenartikler unterschiedlicher Branchen. Gibt es trotzdem ein typisches Mandat im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz?
Gerade die Tatsache, dass wir uns mit ganz unterschiedlichen Produkten und Branchen beschäftigen, sorgt für stetige Abwechslung und dafür, dass niemals Langeweile aufkommt. Es ist deshalb schwierig, ein typisches Mandat im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes zu definieren, weil man es stets mit neuen Sachverhalten, anderen wirtschaftlichen Hintergründen und verschiedenen Branchen zu tun hat. Für meinen Bereich selbst wäre ein typisches Mandat das Vorgehen gegen die Nachahmung der Aufmachung eines bekannten Produktes. Dazu gehört zunächst die Beurteilung der Rechtslage. Je nachdem, wie diese Beurteilung ausfällt, gehen wir für den Mandanten gegen den Nachahmer vor. Zunächst wird in der Regel ein Abmahnschreiben versandt, um die Angelegenheit ohne Einschaltung der Gerichte möglichst zu lösen. Wenn der Gegner jedoch nicht nachgibt, folgt häufig ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, welche die Gerichte innerhalb weniger Tage erlassen und die dem Gegner mit ihrer Zustellung sofort verbietet, die Nachahmung weiter auf den Markt zu bringen. Häufig gibt der Nachahmer dann an dieser Stelle auf. Es kann aber auch passieren, dass sich noch ein langjähriges Gerichtsverfahren anschließt.

Welche Aspekte Ihres Jobs sind besonders spannend? Und warum?


An meinem Job ist eigentlich fast alles spannend! In der Anfangszeit waren es vor allem die Fälle selbst. Bekam man eine bereits laufende Akte zur Bearbeitung, las man sich in ein bestehendes "Buch" ein. Bekam man einen neuen Fall zur Bearbeitung, konnte man dieses "Buch" von Beginn an selbst schreiben und mitgestalten. Daneben traten später noch viele andere spannende Aspekte, so etwa, ein eigenes Team zu haben, die Auswahl neuer Teammitglieder, deren Motivation und Ausbildung. Gerade als Partner kommt natürlich auch viel Business Development hinzu, z.B. die Teilnahme an hochkarätigen Konferenzen im In- und Ausland, Vorträge halten und vor allem das Bilden und der Erhalt von Beziehungen zu Mandanten. In anwaltlicher Hinsicht ist es für mich nach wie vor am spannendsten, vor Gericht aufzutreten und für den eigenen Mandanten zu kämpfen.

Hand auf’s Herz: Wie viel Freizeit hat ein Top-Anwalt in Ihrem Team?

Fragen Sie ihn am besten selbst! Ein Top-Anwalt in meinem Team kann Berufliches und Privates in der Regel gut verbinden. Im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes ist der Arbeitsanfall relativ vorhersehbar, und wenn doch einmal sehr viel zur gleichen Zeit anfällt, hilft das Team. Das Schlüsselwort ist für mich die Flexibilität. Natürlich kann es vorkommen, dass man auch mal etwas später nach Hause kommt. Die technischen Gegebenheiten heutzutage ermöglichen aber allen Anwälten, ihre Arbeit flexibel zu gestalten. Es ist uns sehr wichtig, dass wir zufriedene Top-Anwälte haben, die gern bei uns sind und mit unserer Unterstützung langfristig im besten Fall unsere Partnerschaft bereichern.

Sie sind parallel auch als Lehrbeauftragte an der Bucerius Law School tätig und vermitteln Ihre IP-Kenntnisse an interessierte Jura-Studenten. Was ist Ihre Motivation?


Meine Motivation, mittlerweile fast zehn Jahre lang als Lehrbeauftragte an der Bucerius Law School tätig zu sein, liegt vor allem darin, junge Leute für den gewerblichen Rechtsschutz zu begeistern. Ich unterrichte sowohl im regulären Studium (Schwerpunkt) als auch im MLB-Masterprogramm. Im regulären Studium kommt hinzu, dass die Begeisterung der StudentInnen unter Umständen dazu führt, dass diese später eine Tätigkeit bei Hogan Lovells anstreben, zunächst als ReferendarIn, später aber vielleicht auch als Associate. Der Master-Studiengang ist für mich deshalb besonders interessant, weil dort nicht nur StudentInnen mit juristischem Hintergrund, sondern auch Wirtschaftswissenschaftler, Journalisten oder ganz anders ausgebildete Zuhörer dabei sind. Die StudentInnen kommen aus der ganzen Welt, und die Herausforderung liegt darin, in der Vorlesung wirklich alle mitzunehmen, keinen zu langweilen, aber auch keinen zu überfordern. Hinzu kommt, dass ich mich bei der Bucerius Law School einfach auch als Lehrbeauftragte sehr gut aufgehoben fühle, so dass es mir immer wieder sehr viel Freude macht, meine Kenntnisse an die jüngeren StudentInnen weiterzugeben. Wenn auch noch der IP-Funke überspringt, freut mich dies natürlich besonders!

Welche Kompetenzen sollte ein Anwalt unbedingt mitbringen, der im Bereich Gewerblicher Rechtsschutz arbeiten möchte?


Ein Anwalt, der im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes arbeiten möchte, sollte zunächst ein hervorragender Jurist sein, der gern über den Tellerrand schaut und Begeisterung für die Sache aufbringt. Häufig führt Kunstinteresse zum Urheberrecht, und über das Urheberrecht finden viele zum Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes. Ein guter IP-Anwalt sollte kreativ sein, Geschichten erzählen und gut schreiben können. Denn häufig hängt es bei unsicheren Fällen gerade davon ab, dass der Richter in einer Klageschrift mitgenommen wird, dass ihm die Marke und die Markenhistorie vertraut gemacht und dargelegt wird, dass der angegriffene Verletzer im Unrecht ist. Mit persönlichem Einsatz und Kampfgeist sollte für die Sache des Mandanten gestritten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass auch gegenüber gegnerischen Parteien und KollegInnen die Form stets gewahrt wird. Denn die meisten Anwälte im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes fühlen sich sinnbildlich als Teil einer großen "Familie", was nicht nur aus dem gemeinsamen IP-Interesse herrührt, sondern auch daher, dass es sich immer noch um eine zahlenmäßig jedenfalls noch halbwegs überschaubare Gruppe von Anwälten in Deutschland und sogar weltweit handelt. Ein guter IP-Anwalt sollte auch Freude daran haben, mit anderen zu kommunizieren, zu netzwerken und Konferenzen zu besuchen, da Grundlage für den Erfolg auch ein hervorragendes Netzwerk national und insbesondere auch weltweit ist.

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit Hogan Lovells?


Teamgeist, Qualität, Internationalität.