Veröffentlicht am 25.02.2020
Du möchtest fĂŒr einen anderen Partner in Deiner Kanzlei arbeiten? So gelingt der Wechsel fĂŒr Dich!
1. Du hast ein Recht darauf, dass es Dir gut geht
In der Tat - diese Situation ist nicht ganz einfach. Denn jeder Partner in einer Kanzlei ist darauf angewiesen, dass sein Dezernat gut besetzt ist und engagierte Associates (wie Du es bist) mit ihm zusammenarbeiten. Auf der anderen Seite hast auch Du als Associate ein Recht darauf, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der fĂŒr Dich passend ist. Denn neben der ArbeitsatmosphĂ€re, in der Du Dich wohl fĂŒhlen solltest, geht es darum, Dich bestmöglich auszubilden. Und die Ausbildung und Zusammenarbeit gestaltet jeder Partner in einer Kanzlei anders.
2. Sprich Deinen Partner an, was Du Dir anders vorstellst
Bevor Du einen Wechsel in ein anderes Dezernat (und zu einem anderen Partner) unternimmst, versuche zunĂ€chst, bei Deinem Ausbilder anzusprechen, was genau Du Dir anders vorstellst. Du wirst sicher schnell ein GefĂŒhl dafĂŒr bekommen, ob Dein Partner an einem Feedback von Dir interessiert ist oder nicht. Einen zu schnellen Wechsel solltest Du vermeiden, denn es ist wichtig zu trainieren, KritikgesprĂ€che zu fĂŒhren und letztlich hat Dein Partner auch ein Recht darauf, sich auf Deine WĂŒnsche einzustellen.
3. Lass es die Partner untereinander klÀren
Falls Du merkst, dass es auch nach Deinem kritischen Feedback nichts wird und Dein Partner als Ausbilder fĂŒr Dich weiterhin nicht passend ist, dann darfst Du Dich verĂ€ndern. Der beste Weg ist, dass Du den Partner in der gleichen Kanzlei, zu dem Du wechseln möchtest, bittest, intern zu klĂ€ren, dass Du zukĂŒnftig fĂŒr ihn arbeiten möchtest. NatĂŒrlich vorausgesetzt, dieser möchte das auch.
Innerhalb einer Kanzlei stellt der Wechsel eines Ausbilders ein Politikum dar, in das Du Dich als Associate am besten nicht einmischen solltest. Insofern sollte Dein âneuer Chefâ sich fĂŒr Dich einsetzen. Lehnt Dein zukĂŒnftiger Chef dieses GesprĂ€ch mit Deinem jetzigen Ausbilder aber ab, dann bleibt Dir nichts anders ĂŒbrig, als mit diesem selbst zu sprechen.
4. Klare Botschaften an den Chef senden
In den meisten FĂ€llen wird es so sein, dass Dein aktueller Chef Deine Wechselambition nicht als positive Nachricht verstehen wird. Es sei denn, auch er hat bereits bemerkt, dass es inhaltlich oder atmosphĂ€risch zwischen Euch nicht so angenehm ist und auch er sich gerne um einen neuen, passenderen Associate bemĂŒhen möchte.
Wichtig ist nun, dass Du Dich vorbereitest und Dir ĂŒberlegst, wie Du klar und deutlich Deine Botschaft ĂŒbermitteln möchtest. Beginne das GesprĂ€ch immer mit einer positiven Nachricht. Vielleicht bedankst Du Dich fĂŒr die Ausbildung Deines Partners und sein Engagement bis heute. Du solltest dann die Botschaft, gerne zu einem anderen Partner wechseln zu wollen nicht zu ehrlich formulieren wie zum Beispiel: âIch habe festgestellt, dass der neue Partner x viel besser kommuniziert als sieâ oder âich finde sie als Mensch nicht angenehm und bemerke, die Chemie zwischen uns passt einfach nichtâ. Das mag zwar ehrlich sein, ist aber auch verletzend.
Versuche es daher mit einer âhin zuâ und nicht âweg vonâ Formulierung wie zum Beispiel: âIch möchte mich sehr gerne mit dem Thema y inhaltlich beschĂ€ftigen und sehe, dass der neue Partner hier fĂŒr mich eine interessante Expertise zu bieten hatâ oder falls der neue Partner in einem Dezernat in einer anderen Stadt arbeiten sollte âich möchte mich rĂ€umlich aus privaten GrĂŒnden sehr gerne einmal verĂ€ndern und suche daher nach einem Arbeitsplatz in der Stadt zâ.
Du musst damit rechnen, dass der ein oder andere Partner vielleicht auch persönlich verletzt sein wird und um Dich âkĂ€mpfenâ möchte. Höre Dir seine Angebote ruhig an und bleibe dann aber klar bei Deinem Wunsch, zu dem neuen Partner wechseln zu wollen. Gehe auf die neuen Angebote nicht ein, sonst wird es schwer sein, bei Deinem Wechselwunsch zu bleiben. Wiederhole bei Bedarf immer wieder Deinen Wunsch. Sollte es fĂŒr Dich emotional unangenehm werden dann bitte Deinen Partner, darĂŒber eine Nacht zu schlafen und die Nachricht âsackenâ zu lassen. Durch Zeitablauf beruhigen sich Themen oftmals.
Denke immer daran, eine Kanzlei, die Dich halten möchte, kann nicht daran interessiert sein, Dich zu âvergraulenâ. Daher wird sich die Angelegenheit klĂ€ren lassen. Sollte dieses nicht der Fall sein, dann gebe ich Dir den Tipp darĂŒber nachzudenken, ob Du in dieser Kanzlei gerne bleiben möchtest.
Viel Erfolg!
