Veröffentlicht am 05.12.2023
Dein*e Gesprächspartner*in kommt einfach nicht zum Punkt - Was kannst Du tun?

1. Gehe nicht gleich in die Bewertung
Zunächst solltest Du diese Situation nicht gleich bewerten bzw. die andere Person „abwerten“ nach dem Motto „der hat ja gar keine Struktur“, „es ist absolut nicht verständlich, was diese Person mir gerade sagen will“ oder auch „das versteht doch kein Mensch“.
Je mehr Du Dich ereiferst bzw. emotionalisierst, desto „anstrengender“ wird Dir das Gespräch vorkommen. Zusätzlich wirst Du körpersprachliche Signale der Abwehr aussenden wie z.B. verschränkte Arme, rollende Augen oder eine gerunzelte Stirn. Beides wird Dir nicht dabei helfen, eine klare Aussage von der anderen Person zu erhalten.
2. Wenn Du wählen kannst, beende das Gespräch
Manchmal ist es für Dich vielleicht nicht wichtig, das Gespräch weiterzuführen. Zum Beispiel ein Netzwerkgespräch auf einer Veranstaltung mit einem Menschen, den Du noch nicht kennst. Dann kannst Du das Gespräch auf eine nette Art einfach beenden und zu dem Ergebnis kommen, dass ihr beide einfach nicht zusammenpasst.
3. Versuche die andere Person zu führen
Wenn Du allerdings davon abhängig bist, den Inhalt der anderen Person – die nicht zum Punkt kommt – zu verstehen, dann solltest Du diesen Menschen im Gespräch „führen“. Dies gelingt Dir durch verschiedene Methoden:
3.1 Stelle sehr konkrete Fragen und überlege Dir vorab, was ganz genau Du erfahren möchtest. Vermeide an dieser Stelle offene Fragen, die dazu einladen, weitergehende ausschweifende Ausführungen zu machen.
3.2 Fasse das Zwischenergebnis des Gesprächs noch einmal zusammen und hole Dir am Ende der Ausführung das „Ja, so ist es“ ab.
3.3 Sei so mutig, die andere Person auch einmal zu unterbrechen. Das ist zwar nicht unbedingt höflich, aber manchmal erforderlich, um das Gespräch zu leiten. Achte dabei darauf, dass Du zunächst noch einmal bestätigst, was Du gehört hast „Vielen Dank für Deinen wertvollen Input, das ist wirklich sehr interessant“. Mache erst danach eigene Ausführungen oder stelle Fragen an Dein Gegenüber.
4. Übertrage das Gespräch an eine andere Person
Manchmal kann es auch erforderlich sein, eine andere Person in das Gespräch einzubringen. Vielleicht kennst Du einen Kollegen, der z.B. deutlich mehr Geduld hat als Du oder sich in Gesprächen besser durchsetzen kann. Möglicherweise bietet es sich in dieser bestimmten Situation an, das Gespräch an diesen abzugeben oder ihn mit in das Meeting zu nehmen.
Das bedeutet keinesfalls, dass Du es „nicht geschafft“ hast, die Situation selbst aufzulösen. Es ist gut, seine eigenen Grenzen zu kennen und am Ende entscheidet, ob Du in dem Gespräch die Informationen erhalten hast, die Du Dir wünschst oder benötigst, um z.B. ein gewisses Projekt bearbeiten zu können. Da kann es nicht falsch sein, sich Unterstützung zu holen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Muße bei Deinem nächsten Gespräch!
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.