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Veröffentlicht am 12.03.2018

“Come here. Go anywhere.“ Mein Erasmus-Jahr in Schottland (2)

clavisto-Talent Annika Lind wollte gerne einen Teil ihres Jura-Studiums in Schottland absolvieren. Im ersten Teil unserer Reihe berichtete Annika bereits über ihre Vorbereitungsphase, die Formalitäten, Anreise und Unterkunft an der University of Aberdeen. Heute erfahrt Ihr noch mehr über die Universität und über Dinge, die man speziell in Schottland machen kann.

Anrechnung von in Aberdeen erbrachten Studienleistungen
Die Anrechnung des großen Scheins im Öffentlichen Recht erfolgte ohne Probleme nach Bestehen der beiden jeweils 120-minütigen schriftlichen Klausuren in EU Institutions and Law und Public International Law durch Vorlegen des entsprechenden Transcripts of Records aus Aberdeen und des Antrags auf Anrechnung der Prüfungsleistung bei der Studienfachberatung an meiner Heimatuniversität Freiburg nach meiner Rückkehr.

Organisation der Universität
Die Universität Aberdeen ist bemüht, sich sehr gut und herzlich um alle Anliegen der Studenten zu kümmern. So ist die Erasmus Unit in dem Gebäude The Hub untergebracht, welches Essgelegenheiten, ein Café und viele Arbeitsplätze mit Computern unter einem Dach und direkt auf dem Campus vereint. Von der Universität unabhängig ist die große Studentenorganisation AUSA, von der die zahlreichen societies betrieben werden. Bei diesen kann man für einen kleinen Geldbetrag Mitglied werden und zusammen die jeweiligen Sportarten oder Hobbies ausüben und bei Ausflügen oder gemütlichen Pubabenden der societies dabei sein. Ich selbst war Mitglied in der International Society und bekam dadurch recht günstig die Möglichkeit, zusammen mit Studenten aus der ganzen Welt Ausflüge zu Loch Ness oder einen Wochenendtrip auf die bekannte Isle of Skye an der Ostküste Schottlands zu machen.

Zudem besonders beliebt bei deutschen Studenten ist die Malt Whisky Society, in der man jedoch kein Mitglied sein muss, um günstig bei Whiskyverkostungen dabei zu sein

Darüber hinaus veranstaltet AUSA in der Woche vor Vorlesungsbeginn ein tolles Programm für alle Neuankömmlinge in Hillhead, beispielweise mit traditionellem schottischen Ceilidh-Tanzen.

Schade fand ich, dass es zu Anfang oder während der beiden Semester keine Veranstaltungen speziell für Erasmus-Studenten gab. Jedoch lernte man auch so spielend leicht andere Studenten kennen, darunter einige, die sicherlich ein Leben lang als tolle Freunde erhalten bleiben werden.

Was daneben für die Herzlichkeit der Universität spricht, ist, dass kurz vor unserer Abreise in der wie aus Harry Potter entsprungenen Elphinstone Hall ein Ceilidh veranstaltet wurde. Dabei bekam jeder der teilnehmenden Erasmus- und internationalen Studenten Getränke, Essen sowie eine Souvenirtüte umsonst – und es war damit nicht nur ein Abend gefüllt mit ausgelassenem Tanzen mit Freunden, sondern auch eine tolle Geste, die das Auslandsjahr abgerundet hat.

Ausflugstipps
Nimmt man das Studium in Aberdeen und eine gute Vorbereitung auf Vorlesungen und Tutorials ernst, wird nicht übermäßig viel Zeit für ausgedehnte Ausflüge durch Schottland bleiben.

Allerdings lassen sich viele Dinge in Tagesausflügen gut erkunden, wie beispielsweise das idyllische Dunnottar Castle in dem Städtchen Stonehaven, welches nur zwanzig Minuten mit dem Zug von Aberdeen entfernt liegt.

Mein persönliches Highlight war es bei Torry Battery, nur eine halbe Stunde zu Fuß von Aberdeens Stadtzentrum entfernt, einige Delfine zu sehen, die dort das ganze Jahr über zu finden sind.

Ein weiteres tolles Erlebnis ist es, bei klarem Himmel von Hillhead aus früh morgens zum zwanzig Minuten entfernten tollen Sandstrand Aberdeens zu spazieren, um dort den beeindruckenden Sonnenaufgang über dem Meer miterleben zu können.

Auch lohnenswert sind Ausflüge nach Edinburgh und Glasgow, welche durch Fahrten mit Megabus für unter fünfzehn Euro sehr erschwinglich sind.

Als meine Familie zu Besuch war, haben wir zudem ein Auto gemietet und sind den Whisky- und Castle-Trail abgefahren, auf dem man, neben guten Destillerien und schönen Schlössern, auch an Balmoral Castle, dem Sommersitz der Queen in Schottland, vorbeikommt.

Zum Abschluss nach Ende der Klausuren haben zwei Freundinnen und ich eine Rundreise gemacht, bei der wir mit der Fähre von Aberdeen nach Kirkwall auf den Orkney Islands und von dort nach Lerwick auf den Shetland Islands und wieder zurück nach Aberdeen gefahren sind. Dabei waren wir acht Tage unterwegs, wobei wir zwei Nächte auf der Fähre verbrachten (beispielsweise dauert die Überfahrt von Lerwick nach Aberdeen 13 Stunden). Trotz dieser Strapazen haben uns beide Inselgruppen landschaftlich und historisch beeindruckt – und wir können nun behaupten, einmal am nördlichsten bewohnten Punkt Großbritanniens auf der Insel Unst gewesen zu sein.

Abschließend ist festzuhalten, dass Schottland ein einzigartiges und facettenreiches Land ist. Auf der einen Seite erlebt man Schafe auf sattgrünen Wiesen inmitten toller Landschaften so weit das Auge reicht. In Kontrast dazu steht auf der anderen Seite die pulsierende Großstadt Aberdeen mit einer hochmodernen, renommierten Universität, bei der das Menschliche nicht zu kurz kommt und jeder Student eine hohe Wertschätzung genießt.

Getreu des Mottos der Universität “Come here. Go anywhere.“ war der Abschied zwar schwer, jedoch wird Aberdeen immer ein zweites Zuhause bleiben – und mein Erasmus-Jahr hätte besser nicht sein können.