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Veröffentlicht am 06.06.2023

5 Fehler, die Jurist*innen in puncto Networking beim Berufseinstieg besser vermeiden

Um als Nachwuchsjurist*in beruflich erfolgreich zu sein, reicht es nicht, auf eine entsprechende Expertise und gute Arbeit zu setzen. Um im Anwaltsberuf voranzukommen, ist es bereits beim Einstieg elementar wichtig, dass du dir ein belastbares Netzwerk aufbaust. Denn die Statistiken zeigen immer wieder, dass Networking allein 60 Prozent des Erfolgs im Business ausmacht. Dr. Anja Schäfer verrät Dir, welche 5 typischen Fehler du – nicht nur beim Berufseinstieg – in puncto Netzwerken unbedingt vermeiden solltest, um dir ein gutes Netzwerk aufzubauen.

Fehler Nr. 1: Nicht geben

Netzwerken kostet Zeit und macht Arbeit. Doch wenn du es strategisch angehst, ist diese nicht nur gut investiert, sondern bringt dir auch die gewünschten Ergebnisse. Scheue dich also nicht davor, in dein Netzwerk Zeit, Engagement und auch Geld zu investieren und dabei strategisch vorzugehen.

Der wichtigste Grundsatz beim Netzwerken lautet ‚Geben‘. Frage dich daher bei jedem und im besten Fall vor jedem Austausch, was du deinem Gegenüber anbieten oder wodurch du die betreffende Person unterstützen kannst. Nutze Gespräche mit Kolleg*innen, Mandant:innen oder Kooperationspartner*innen dafür, um bewusst zu erfahren, womit und wobei du dieser bzw. diesem behilflich sein oder was du an Mehrwert mitgeben kannst. Vieles kann im Einzelfall von Interesse sein: ein Veranstaltungstipp oder der Verweis auf eine für das Gegenüber relevante Gerichtsentscheidung, erste Informationen zu rechtlichen Neuerungen oder auch der Link zu einem kürzlich von Kolleg*innen veröffentlichten Fachbeitrag.

Fehler Nr. 2: Nicht nehmen

Dem ersten Fehler folgt oftmals der zweite. Viele Menschen tun sich schwer damit, eine Empfehlung zu erbitten oder die Unterstützung anderer anzunehmen. Verinnerliche daher unbedingt die zweite Hälfte der wichtigsten Spielregel, nämlich zu ‚nehmen‘. Lass dir von deinem Netzwerk helfen und frage aktiv andere, ob sie dich bei einer bestimmten Sache wie einer Publikation oder einem Vortrag – die bzw. der im besten Fall gemeinsam geschrieben oder gehalten wird – unterstützen oder dir die dafür notwendigen Kontakte aus ihrem Netzwerk empfehlen können.

Networking bedeutet im Idealfall ‚Geben und Nehmen‘. Überlege daher nicht gleich, wie du eine Empfehlung zurückgibst oder auch eine Unterstützung rückvergütest. Nimm an der einen Stelle die Hilfe ohne schlechtes Gewissen an und gib an anderer großzügig deine Expertise und/oder Kontakte in dein Netzwerk.

Fehler Nr. 3: Keine Zeit fürs Netzwerken

Ein erfolgreiches Netzwerk aufzubauen, braucht Zeit und geschieht nicht über Nacht. Nicht umsonst heißt es im Englischen „NetWORKING“. Räume dir daher ausreichend Raum dafür ein. Besonders am Anfang der Karriere ist es erforderlich, sich immer die Wichtigkeit von Networking bewusst zu machen. Am zielführendsten ist es, die sich im Arbeitsalltag bietenden Gelegenheiten wie bspw. das Mittagessen aktiv für Austausch und Vernetzung mit Kolleg*innen, Mandant*innen oder Geschäfts- bzw. Kooperationspartner*innen zu nutzen.

Prüfe für dich, welche digitalen oder analogen Netzwerke für deine beruflichen Ambitionen die richtigen sind. Für viele Jurist:innen ist bereits zeitnah nach dem ersten Arbeitstag eine Mitgliedschaft in einem berufsständischen Netzwerk wie dem lokalen Anwaltsverein oder dem Deutschen Juristinnenbund e. V. lohnenswert. Wähle für dich darüber hinaus mindestens ein überregionales, für deine Expertise relevantes und über die eigene Branche hinausgehendes Netzwerk. Mache nicht den Fehler, dessen Angebote nur zur eigenen Weiterbildung wahrzunehmen, sondern nutze diese strategisch für den Auf- und Ausbau von Kontakten.

Fehler Nr. 4: Keine Wertschätzung der Kontakte

Agiere wertschätzend bereits beim Erstkontakt, indem du in virtuellen Netzwerken wie LinkedIn nicht nur auf den Vernetzen-Button klickst. Schreibe eine persönliche Vernetzungsanfrage oder bedanke dich mit einigen Worten, wenn du eine solche erhältst.

Schaffe immer wieder Möglichkeiten für einen persönlichen Austausch mit ausgewählten Kontakten, um auf diese Weise dein Netzwerk qualitativ weiterzuentwickeln und einzelne Beziehungen zu vertiefen. Verprelle deine Netzwerkpartner*innen nicht, indem du Zusagen nicht einhältst. Zeige dich stattdessen von deiner besten Seite und schaue immer wieder, wie und womit du die Verbindung ausbauen und dabei deine Expertise sichtbar machen kannst.

Fehler Nr. 5: Kein Fokus auf produktives Networking

Was willst du mit bzw. durch Networking erreichen? Halte dir dein Ziel vor Augen und fokussiere dich darauf. Denn häufig genug trifft man sich, ohne dass etwas dabei herauskommt.

Achte darauf, dass sowohl du als auch dein Gegenüber von dem jeweiligen Austausch profitieren und einen Mehrwert erhalten. Produktiv beim Networking zu sein, bedeutet, dass du für dich und andere einen Mehrwert und damit entsprechende Ergebnisse, wie bspw. konkrete Informationen, neue Kontakte oder eine Weiterempfehlung, schaffst. Diese Win-Win-Situationen wirken sich nicht nur positiv auf die Qualität deines Netzwerks aus, sondern machen dich als Anwältin oder Anwalt zu einer bzw. einem interessanten Netzwerkpartner*in.

Wie die hier beschriebenen 5 Fehler zeigen, lohnt es sich für dich als Nachwuchsjurist*in sehr, Networking strategisch anzugehen. Dennoch muss nicht jeder Austausch mit Fokus auf deine persönlichen Ziele erfolgen. Es ist total in Ordnung, im Sinne von „Socializing“ in der Kanzlei auch einfach mal nur mit den Kolleg:innen in der Mittagspause zu quatschen und dies „absichtslos“ zu tun. Schließlich ist auch das Beziehungsaufbau und damit Netzwerken.
 

Hinweis zur Autorin:
Dr. Anja Schäfer ist Anwältin, Expertin für Networking & Female Leadership in Kanzleien und unterstützt als Mentorin Jurist:innen schwerpunktmäßig in puncto Netzwerkaufbau, Selbstmarketing und Sichtbarkeit als Expertin. Sie veranstaltet regelmäßig Networking-Events von, für und mit Juristinnen und spricht über die genannten Themen im „Juristinnen netzwerken … Podcast“.

Mehr Informationen zum Podcast:  https://anja-schaefer.eu/podcast