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Veröffentlicht am 29.10.2018

Litigation bei Weil - Ein Interview mit Britta Grauke

Interview mit Britta Grauke, Partnerin in der Prozessabteilung bei Weil, Gotshal & Manges LLP

Das steht auf meiner Visitenkarte:
Rechtsanwältin (damit die Associates von den Mandanten ernst genommen und nach außen als vollwertige Teammitglieder wahrgenommen werden, haben wir keine „Statusbezeichnungen“ wie „Partner“ auf den Visitenkarten)

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Weil Gotshal & Manges LLP und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen ?
Ich bin als Teil eines größeren Teams zu Beginn des Jahres 2002 zu Weil gewechselt. Für mich war der Wechsel deshalb gut, weil ich bei Weil Teil der weltweiten Litigation Praxis wurde und international an spannenden, globalen Rechtsstreitigkeiten arbeiten kann.

Was ist das Besondere an Weil, Gotshal & Manges LLP ?
Für mich vor Allem: Weil lebt den echten „one firm approach“ und zwar weltweit und in allen Aspekten. Auch wir deutschen Partner sind Partner der New Yorker LLP, die Mandate werden team- und länderübergreifend bearbeitet. Auch bei der Vergütung gibt es keinerlei „eat what you kill“, sondern alle Partner werden aus einem „gemeinsamen Topf“ vergütet. Diese Team-Arbeit macht mir richtig Spaß.

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Litigation für einen Partner aus ?
Der Charme der Arbeit im Bereich Litigation ist eigentlich, dass kein Tag wie der andere ist. Gerade in streitigen Auseinandersetzungen können überraschende Dinge passieren, wenn der Gegner seine Taktik ändert oder plötzlich Vergleichsverhandlungen führen möchte oder wenn neue Erkenntnisse zum Sachverhalt eintreffen. Wenn ich im Büro bin und nicht vor Gericht oder in Verhandlungen, beginnt der Tag regelmäßig mit der Sichtung der über Nacht eingegangen E-Mails und der Besprechung mit den Team-Mitgliedern zu den anstehenden Dingen. Dafür versuche ich mir die erste Stunde am Tag freizuhalten. Da inzwischen viele Meetings per Telefonkonferenz stattfinden, schließen sich dann häufig Telefonate mit Mandanten oder Gegnern an. Wenn große Schriftsätze anstehen, versuche ich mir schon im Vorhinein dafür genügend Zeit freizuhalten. Häufig bearbeiten wir Schriftsätze gemeinsam, dafür setzen wir uns dann für ein paar Stunden (oder auch mehrere Tage hintereinander) in einem unserer Konferenzräume zusammen. Genauso machen wir es auch in der Vorbereitung auf mündliche Verhandlungen oder Schiedsverhandlungen. Dann erarbeiten wir gemeinsam die Argumente und legen die Taktik fest.

Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Weil, Gotshal & Manges LLP ?

Wir binden auch unsere jungen Anwälte von Anfang an verantwortlich mit ins Team ein. Sie nehmen an den Besprechungen und Telefonkonferenzen teil und gehen auch mit zu den Gerichtsterminen. Dieses Training on the job ist aus meiner Sicht von Anfang an unverzichtbar. Außerdem erhält jeder Associate ein Fortbildungsbudget. Er kann damit Seminare besuchen in den Gebieten, die ihn interessieren und in denen er einen Schwerpunkt in seiner Tätigkeit setzen möchte. Aus unserer Erfahrung ist diese individuelle Förderung zielführender als starre Fortbildungsangebote, gerade in meinem Bereich. Denn jeder Fall ist anders und jeder Sachverhalt erfordert andere Kenntnisse.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Litigation mitbringen ?
Zunächst einmal Spaß an der streitigen Auseinandersetzung und den damit zusammenhängenden Fragen wie Taktik, scharfe Argumentation und dem Beschreiten kreativer rechtlicher Wege. Denn unsere Fälle sind nie 08/15. Außerdem natürlich gute allgemeine juristische Kenntnisse, dazu eine schnelle Auffassungsgabe, Teamfähigkeit und gute Englischkenntnisse. Der Rest kommt dann von alleine!

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist ?
Das Leben schreibt die schönsten Geschichten und da ist auch manches zum Schmunzeln dabei. Gerade im Bereich Litigation bearbeiten wir Fälle mit ganz verschiedenen Sachverhalten, die auch häufiger mal in der Zeitung stehen. Da ist es schwer etwas hervorzuheben, aber es macht natürlich stolz, wenn man den eigenen Sieg in der Presse liest. Spannend sind immer wieder die Urteilsverkündungen. Das bleibt auch so und nutzt sich nicht ab, jedenfalls, wenn man Spaß am Gewinnen hat.  

Was ist das Beste an der Arbeit bei Weil, Gotshal & Manges LLP ?
Die interessanten Mandanten (auch menschlich) und die Internationalität – das ist der Vorteil jeder Großkanzlei. Und bei Weil kommen die sehr teamorientierte Arbeitsweise und der schon beschriebene „One-firm-Approach“ dazu.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich ?
Ich bin mir nicht sicher, ob Einschränkung der richtige Ausdruck ist – das, was die Arbeit so spannend macht, führt natürlich dazu, dass der Tagesablauf und die Arbeitszeiten nicht immer planbar sind. Das ist kein 9-5 Job, genau das macht die Arbeit ja so interessant: man arbeitet an großen, spannenden Fällen, der Mandant kommt in Krisensituationen und braucht sofortige Unterstützung und die Kollegen sitzen überall auf der Welt. Aber ich selber bin Mutter von 2 Kindern und arbeite gerade deshalb auch so gerne in einer Großkanzlei, weil in einem größeren Team immer jemand einspringen kann, wenn das erforderlich ist.

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag ?
Meine Familie – und schöne Abende, Urlaube und Aktivitäten mit der Familie und Freunden. Dafür bleibt – entgegen allen anderslautenden Gerüchten über die Arbeit in der Großkanzlei - genug Zeit und das genieße ich sehr.

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura ?
Logik, Argumentation, Spaß

Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das ?
Familie, guten Wein & Lesestoff

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:
Auf jeden Fall einen Auslandsaufenthalt im Rahmen der Ausbildung machen – nicht so sehr wegen der juristischen Fortbildung, sondern für den Spaß und die eigene Charakterbildung. Nochmal raus, neue Leute kennenlernen und sich in einer fremden Umgebung und einer anderen Sprache zurechtfinden kann man nie wieder so einfach machen und es ist auch noch gut für den Lebenslauf.
Und ansonsten das machen, was Spaß macht! Darin ist man nämlich meistens am besten.