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Veröffentlicht am 06.02.2023

Auslandsstudium Jura: Teil 2 -Mein Auslandsjahr in Cork

In Teil 2 erfahrt ihr, welche Kurse es am University College Cork gibt und wie ihr das "Diploma in Common Law" erwerben könnt. Darüber hinaus berichtet Lisa über tolle Ausflugs- und Freizeit-Tipps, bei denen für jeden etwas dabei ist und das Herz eines jeden Naturliebhabers höher schlagen lässt!

Uni-Leben

Am University College Cork hat man als internationaler Jurastudierender die Möglichkeit ein Diploma in Common Law zu erwerben. Das ist ein Zertifikat, das die Uni ausstellt und ist vielleicht vor allem deswegen interessant, weil es ja bei unserem Studium eigentlich kaum eine Möglichkeit gibt sich Kurse für das Studium zu Hause „anrechnen“ zu lassen oder ähnliches. Ich habe dieses Zertifikat erworben und würde mich auch wieder dazu entscheiden. Voraussetzung ist, dass man ein ganzes akademisches Jahr, also zwei Semester (von September – Mai) an der Uni studiert. In dieser Zeit muss man Kurse im Wert von 60 ECTS belegen. Die meisten Kurse haben 5 ECTS, einige 10, sodass man pro Semester mit 5-6 Kursen rechnen muss, in denen auch die entsprechenden Leistungsnachweise – Klausuren und/ oder Essays –zu erbringen sind.

Ich habe mich bei meiner Kurswahl dazu entschieden vor allem in Rechtsgebiete hineinzuschauen, denen ich zu Hause nicht so viel Aufmerksamkeit schenken würde oder die an meiner Heimatuni gar nicht angeboten werden. So habe ich zum Beispiel in einem Semester die Vorlesung Sports Law besucht, die ich sehr cool fand. Ansonsten hatte ich einige Kurse zu Menschenrechten, Medical Law und Environmental Law. In der Vorlesung Humanitarianism and the Law ging es unter anderem um das Law of Armed Conflict und Refugee Law, was sehr spannend war.

Die Vorlesungen würde ich im Allgemeinen als etwas breiter und oberflächlicher beschreiben als in Deutschland. Dadurch bekommt man aber einen guten Überblick über die verschiedenen Themengebiete und es ist gut um in etwas Neues hineinzuschnuppern. Auch macht es das Zuhören in den Vorlesungen eher entspannt.

Den Aufwand für das Erwerben des Diplomas würde ich als definitiv gut machbar, aber nicht zu vernachlässigen beschreiben. Die Vorbereitung auf Klausuren ist deutlich weniger intensiv als auf eine Klausur in Deutschland. In den meisten Kursen muss man aber gar keine Klausuren, sondern i.d.R. 3000 Wörter lange Essays schreiben. Das ist auf jeden Fall Arbeit, aber man hat meist das ganze Semester dafür Zeit, sodass man sich alles gut einteilen und sein Auslandssemester ausreichend genießen kann.

Ansonsten müssen natürlich die unzähligen Sport Clubs und sonstigen Societies an der Uni erwähnt werden, denen man völlig unkompliziert beitreten kann. Das ist ein guter Weg, um irische Studierende kennenzulernen und unkompliziert und kostenlos etwas Neues auszuprobieren. Außerdem werden oft während des Semesters verschiedene Wochenendtrips angeboten, an denen es sich lohnt teilzunehmen. Ich war beispielsweise mit dem Surfclub ein Wochenende surfen und eins mit dem Mountainieringclub bouldern. Beide Wochenende gehören zu den Highlights meines Aufenthalts. Der Mountainieringclub ist generell ein guter Tipp für Internationals, denn dieser organisiert jedes Wochenende eine Wanderung, sodass man sehr einfach die irische Natur erkunden kann. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nur an einer dieser Wanderungen teilgenommen hab. Das liegt aber daran, das wir zu dem Zeitpunkt als die Wandertrips Ende Oktober losgingen, schon selber eine kleine Wandergruppe geformt und verschiedene Trips geplant hatten. Das ist natürlich teurer und aufwändiger, aber auch sehr lohnenswert.

Ausflüge

In Irland lohnt es sich vor allem die Natur zu erkunden, auch, wenn es viel regnet. Von Cork aus ist der Killarney National Park mit dem Zug in ca. 1,5 Stunden zu erreichen und eignet sich deswegen sehr gut für Tagestrips. Dort gibt es die verschiedensten Wander- und Radrouten, von einfach bis anspruchsvoll. Auch der höchste Berg Irlands, der Carantouhill, befindet sich dort. Eine Wanderung hinauf würde ich auf jeden Fall empfehlen, diese ist aber etwas anspruchsvoller. Die Dingle, auf der Dingle-Halbinsel, ist eine süße kleine Stadt zu der wir einen entspannten Tagestrip gemacht haben. Aber wir waren auch mal ein Wochenende auf der Halbinsel und haben unter anderem den Mount Brandon bestiegen. Das wahrscheinlich schönste Wochenende meines Aufenthalts war im Connemara Nationalparkt. Die Landschaft dort ist wirklich sehr besonders und auch die Wanderrouten dort bieten etwas für jeden Geschmack.

Sowohl Galway als auch Dublin sind von Cork aus gut zu erreichen. Für Galway selbst reicht ein Tag, aber ein Trip dorthin, lässt sich gut mit einem Besuch bei den Cliffs of Moher verbinden, sodass man auch zwei Tage in Galway verbringen kann. Bei Dublin würde ich auf jeden Fall ein Wochenende empfehlen.

Kurz vor Weihnachten haben wir es noch nach Nordirland geschafft. Das ist eine etwas längere Anreise, sodass wir insgesamt 4 Tage dort waren. Einen Tag davon waren wir in Belfast und dann sind wir weiter an die Küste gefahren. Vor allem in Belfast merkt man deutlich, dass man nicht mehr in Irland, sondern im Vereinigten Königreich ist und auch der Akzent der Menschen ändert sich merklich. Auch dieser Ausflug hat sich mehr als gelohnt.

Fazit

Ich könnte mit meinen zwei Semestern in Cork nicht zufriedener sein. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennengelernt, Freundschaften geschlossen und mich vor allem persönlich sehr weiterentwickelt. Auch die eher untypische Länge von zwei Semestern für einen Erasmus-Aufenthalt würde ich jedem weiterempfehlen, weil man sich in dieser Zeit doch nochmal mehr an einem Ort einlebt und die ersten vier Monate unglaublich schnell vergehen und ein einziges Abenteuer sind. Erst in der zweiten Hälfte ist bei mir so etwas wie ein Alltag eingekehrt.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Erfahrungsbericht auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.