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Veröffentlicht am 25.11.2021

Es muss nicht immer (nur) Jura sein (I/3)

Vielfalt wird in unserer Kanzlei großgeschrieben. Einige unserer Kolleginnen und Kollegen haben sich, bevor sie bei Baker McKenzie eingestiegen sind, anderen Berufen oder – ausbildungsbegleitend – Aktivitäten gewidmet als der Juristerei. Was diese Karrieren mit der einer Anwältin oder Anwalts gemeinsam haben und wie man davon heute im Kanzleialltag profitieren kann, lesen Sie in den folgenden Interviews. Wir sprachen mit Katrin Kurz, Associate der Praxisgruppe Antitrust & Competition in Berlin, über Ihre Highlights als Opernsängerin, die Entscheidung für ein Jura-Studium und ihre heutige Tätigkeit als Anwältin bei Baker McKenzie.

Fotoquelle Tilmann Graner

Interview mit Katrin Kurz

Frau Kurz, bevor Sie Juristin wurden, waren Sie Opernsängerin. Was war der Impetus für diese Berufswahl?

Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich Opernsängerin werden wollte. Mit 14 Jahren begann ich mit der Gesangsausbildung und machte nach dem Abitur die Aufnahmeprüfung an der Münchner Musikhochschule. Ich singe einfach gern und hatte schon sehr früh eigene künstlerische Vorstellungen, die ich umsetzen wollte. Daher habe ich damals gar nicht über andere Berufe nachgedacht.


Wie sah damals Ihr Arbeitsalltag als Opernsängerin aus? Was waren Ihre Highlights, welche Klippen gab es ggf. zu umschiffen?

Ich habe sowohl Opern als auch Konzerte gesungen. Bei Neuinszenierungen von Opern gibt es meistens eine Probenphase von vier bis acht Wochen, in der die Inszenierung und die musikalische Interpretation erarbeitet werden. Es folgen Vorstellungen über den Zeitraum von Wochen oder Monaten. Bei Konzerten gibt es oft nur ein oder zwei Proben. Man muss sehr schnell verstehen, was Dirigent und Orchester für eine musikalische Vorstellung haben.


Die Stücke übt man vor den Opern- oder Konzertproben selbstständig ein. Man muss die Noten und den Text schon können, wenn man bei einer Probe erscheint. Der Arbeitsalltag hängt sehr stark von der Opernproduktion oder dem Konzert ab. Man arbeitet ständig mit neuen Menschen an verschiedensten Orten zusammen und es gehört dazu, sich an neue Situationen anzupassen. Eine Vorstellung war für mich ein Highlight, wenn alles zusammenpasste und ich loslassen und die Musik genießen konnte. Man spürt als Künstler den Moment, in dem einfach alles läuft. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man mit einer bestimmten Deutung eines Stücks etwas Neues und Bereicherndes erschafft. Meine Lieblingsrolle war die Gräfin in Figaros Hochzeit von Mozart, die ich über 40 Mal auf der Bühne gesungen habe. Diese Rolle singe ich auch in einer vom Bayerischen Fernsehen aufgenommenen Inszenierung aus München.


Daneben ist der Beruf der Sängerin auch mit Herausforderungen verbunden. Man verbringt sehr viel Zeit allein in Hotelzimmern, muss ständig auf seinen Körper und seine Gesundheit achten und manchmal lassen sich eigene Vorstellungen von einem Stück überhaupt nicht mit denen des Regisseurs oder Dirigenten vereinbaren.


Wie kam es dazu, dass Sie sich schließlich für ein Jurastudium entschieden haben?

Die Entscheidung habe ich nicht ganz freiwillig getroffen. Ich musste leider wegen eines Stimmbanddefekts meine Karriere als Sängerin aufgeben.

Parallel zu meiner Gesangslaufbahn hatte ich angefangen, Wirtschaftsrecht an der FernUniversität in Hagen zu studieren. Ich war als selbstständige Sängerin mit zahlreichen rechtlichen Themen konfrontiert und wollte mich für Vertragsverhandlungen "rüsten". Das Studium machte mir Spaß und als ich nicht mehr singen konnte, beschloss ich, Jura zu meinem Beruf zu machen. Ich begann daher, an der Humboldt Universität zu Berlin Rechtswissenschaften zu studieren.

Von den Museen von z.B. Florenz (Foto) an den heimischen Schreibtisch -
mit Hilfe der Online Kunstseminare möglich


Gesangsausbildung und juristische Ausbildung - gibt es hier irgendwelche Gemeinsamkeiten?

Inhaltlich sehe ich tatsächlich keine Gemeinsamkeiten - aber ich denke, man braucht für beide Ausbildungen Disziplin und Präzision. Es gibt das Sprichwort: "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit." Man muss schon sehr viel üben und dabei sehr genau sein. Manchmal haben mein Gesangslehrer und ich stundenlang an zwei Takten gearbeitet. Auch im Jurastudium braucht man Selbstdisziplin, muss viel lernen und sich den Sachverhalt und die entsprechenden Normen ganz genau ansehen.


Wieso fiel Ihre Entscheidung auf eine Großkanzlei?

Meine Entscheidung fiel zuerst auf das Kartellrecht und den Gesundheits- und Life Sciences-Sektor. Hier bietet Baker McKenzie beste Möglichkeiten. An einer Großkanzlei gefällt mir, dass ein breites Spektrum an Tätigkeiten angeboten wird, dass man mit den wirklich großen Fällen in Berührung kommt und dass das Arbeitsumfeld sehr international ist.

Was haben Sie aus Ihrer vorherigen Zeit als Law Clerk bei Baker McKenzie für Ihren Start als Associate mitgenommen?

Mein Start als Associate bei Baker McKenzie war durch meine vorherige Tätigkeit als Law Clerk sehr
unkompliziert. Ich kannte meinen Mentor Christian Burholt, das gesamte Team, die Abläufe in der Kanzlei
und auch die meisten Mandate schon gut und konnte mich so gleich voll auf die inhaltliche Arbeit
konzentrieren.


Welche Fälle betreuen Sie heute als Anwältin und wie muss man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Wir decken am Berliner Standort das ganze Kartellrechtsrepertoire ab. Wir beraten unsere Mandanten bei allen kartellrechtlichen Themen im Zusammenhang mit Vertrieb, Einkauf und Forschung und Entwicklung und weiteren Bereichen. Zudem begleiten wir M&A-Transaktionen fusionskontrollrechtlich. Ich berate auch häufig zum Marktmachtmissbrauchsverbot. Viele Mandanten aus dem Gesundheitssektor haben - jedenfalls aus Sicht der Kartellbehörden - aufgrund von Patenten oder einer besonderen Spezialisierung eine marktbeherrschende Stellung und müssen dann bestimmte Verhaltensvorgaben beachten. Im Arbeitsalltag verfasse ich Gutachten oder E-Mails an die Mandanten, schreibe Fusionskontrollanmeldungen und Schriftsätze an Behörden oder Gerichte. Dazu kommen Telefonate oder Videokonferenzen mit den Mandanten oder mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt. Da ich während der Covid-19 Pandemie als Associate begann, hatte ich noch keine Vor-Ort-Termine bei Mandanten, Behörden oder Gerichten. Ich hoffe, dass dies bald möglich ist. Oft weiß ich morgens nicht, was mich den Tag über alles erwartet. Das macht für mich den Reiz des Berufs aus.



Gibt es Eigenschaften, die Ihnen aus Ihrer Zeit als Opernsängerin heute als Juristin nutzen und wenn ja, welche?

Ich habe durch meine Zeit als Sängerin gelernt, gut mit Druck umzugehen. Es ist nicht einfach, vor 1000 Leuten auf der Bühne zu stehen und zu singen. Wenn man einen hohen Ton nicht richtig trifft, hören das sofort alle. Man muss lernen, das auszublenden, bei sich und dem Stück zu bleiben. Die Übung die ich hier hatte, hat mir bei den beiden Staatsexamina sehr geholfen - ebenso wie im Alltag als Rechtsanwältin.


Was bedeutet Ihnen persönlich die Oper heute?

Ich gehe immer noch gern in die Oper, sowohl in klassische als auch in moderne Inszenierungen. Für mich ist die Oper die optimale Kombination aus Musik, Text und Schauspiel - einfach ein Gesamtkunstwerk. Es geht um private und gesellschaftliche Konflikte und Fragen, die so aktuell sind wie vor 500 Jahren.


Wenn Sie noch einmal vor der Entscheidung stünden: Würden Sie etwas anders machen auf Ihrem
Karrierepfad?

Die Antwort mag bei meinem wenig gradlinigen Lebenslauf vielleicht etwas verwundern, aber ich würde tatsächlich nichts anders machen. Ich wollte unbedingt singen und ich bin sehr dankbar, dass ich eine Zeit lang Sängerin sein durfte. Ich empfinde es als Privileg, dass ich jetzt noch einmal etwas ganz anderes tun kann und mich mit einem tollen Team spannenden juristischen Fällen widmen darf. Wer bekommt schon die Chance, in seinem Leben so unterschiedliche Welten kennenzulernen?


Ihr Ratschlag für angehende JuristInnen?

Sucht euch einen Bereich, der euch wirklich interessiert - das kann ein Rechtsgebiet sein, eine Industrie oder eine bestimmte Tätigkeitsart. Man ist nur erfolgreich und glücklich, wenn man seine Arbeit gern macht.


Frau Kurz, haben Sie besten Dank für dieses Gespräch. Die Fragen stellte Iris Meinking.

 

Steckbrief
Katrin Kurz
• Associate der Praxisgruppe Antitrust & Competition bei Baker McKenzie in Berlin
• Katrin Kurz startete im Juli 2020 als Associate in unserem Berliner Büro, zuvor war sie anderthalb Jahr bereits als juristische Mitarbeiterin promotionsbegleitend in unserer Kanzlei tätig.
• Vor ihrem Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin absolvierte sie ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater München und schloss dieses 2008 mit einem Diplom ab.
Sie war fünf Jahre lang als selbstständige Sängerin tätig, mit Engagements unter anderem in München, Hamburg, Hannover, Bamberg, Warschau und St. Petersburg.
• Sie wandert gern und interessiert sich für alles, was mit Kunst zu tun hat.

 

Hier geht es zum zweiten Teil des Interviews: <link http: www.clavisto.de partnerkanzleien baker-mckenzie shownews es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-23.html>www.clavisto.de/partnerkanzleien/baker-mckenzie/shownews/es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-23.html

 

Hier geht es zum dritten teil des Interviews:https://www.clavisto.de/partnerkanzleien/baker-mckenzie/shownews/es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-33.html