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Veröffentlicht am 12.01.2022

Es muss nicht immer (nur) Jura sein (2/3)

Vielfalt wird in unserer Kanzlei großgeschrieben. Einige unserer Kolleginnen und Kollegen haben sich, bevor sie bei Baker McKenzie eingestiegen sind, anderen Berufen oder – ausbildungsbegleitend – Aktivitäten gewidmet als der Juristerei. Was diese Karrieren mit der einer Anwältin oder Anwalts gemeinsam haben und wie man davon heute im Kanzleialltag profitieren kann, lesen Sie in den folgenden Interviews. Wir sprachen mit Stephan Gönzöl Associate der Praxisgruppe Corporate/M&A bei Baker McKenzie in München.

Interview mit Stephan Gönczöl


Herr Gönczöl, bevor Sie als Anwalt in den Beruf einstiegen, waren Sie – auch während Ihres
Jurastudiums und Referendariats – elf Jahre lang aktiver Rugby Spieler. Weshalb Rugby?

Das ist eine gute Frage. Bis zum Beginn meines Studiums gab es eigentlich keine Berührungspunkte zu dem
Sport, doch dieses intensive und körperbetonte Ballspiel mit großer Tradition hat mich schon immer gereizt.
Zu Beginn meiner Rugbykarriere in der Mannschaft der Universität Bayreuth lernte ich zusätzlich den für den
Rugbysport typischen hervorragenden Teamspirit und den fantastischen Zusammenhalt im Team kennen.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir klar: Rugby ist genau meine Sportart.

In Deutschland zählt Rugby zu den noch weniger bekannten Sportarten. Wo liegt der Ursprung des Rugbys und wie hat sich der Sport hierzulande bis heue entwickelt?

Rugby entstand gemeinsam mit dem Fußball in England Anfang des 19. Jahrhunderts - angeblich während eines Fußballspiels in der gleichnamigen Stadt Rugby nahe Birmingham. Als der Mannschaft von William Webb Ellis 1823 eine Niederlage bevorstand, habe dieser den Ball einfach mit den Händen aufgenommen und ins gegnerische Tor getragen und dort abgelegt. Der Pokal der Rugby Weltmeisterschaft ist nach diesem William Webb Ellis benannt. Im frühen 20. Jahrhundert konnte Deutschland gegen viele Rugbynationen, z.B. Frankreich, noch gut mithalten und teilweise sogar gewinnen. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg
verdrängte der übermächtige Fußball den Sport immer mehr und so verschwand Rugby größtenteils von der Bildfläche Deutschlands.
In den letzten Jahrzehnten wurde Rugby in Deutschland allerdings wieder zunehmend beliebt. Die
Mitgliederzahlen in den deutschen Rugby Clubs stiegen - zumindest bis Corona - kontinuierlich an und auch
international konnten einige kleinere Erfolge gefeiert werden. Der große Durchbruch des Sports lässt jedoch
weiter auf sich warten, u.a. leider auch wegen einer eher mäßigen Verbandsführung und mangelnden
Sponsoren. Bislang konnte sich Deutschland noch nie für eine Weltmeisterschaft qualifizieren.

Wo genau liegt für Sie persönlich die Faszination des Rugby Sports?

Neben dem schnellen und hochintensiven Spiel an sich faszinieren mich besonders der Teamspirit und der
Teamzusammenhalt. In diesem Sport hält man im wahrsten Sinne den Kopf für seinen Teamkollegen dorthin, wo es wehtut. Das schweißt ungemein zusammen. Trotz der Härte ist der Sport unglaublich fair. Nach einem hart umkämpften Spiel gönnt man sich regelmäßig mit dem gegnerischen Team ein Bier. Ein Sprichwort aus
Großbritannien beschreibt die Rugbykultur sehr gut - mit einem kleinen Seitenhieb Richtung Fußball: "Football
is a gentleman’s game played by hooligans and rugby is a hooligan’s game played by gentlemen."

Wie haben Sie damals juristische Ausbildung und Sport unter einen Hut bekommen?
Phasenweise war das gar nicht so einfach. Neben Training und Lernen blieb nicht viel Freizeit übrig. Training hatten wir durchschnittlich dreimal pro Woche, am Wochenende dann üblicherweise ein Spiel mit teilweise sehr langen Anreisezeiten. Innerhalb der Saison, von September bis April, waren die meisten Wochenenden belegt. Gelernt habe ich hauptsächlich unter der Woche vor und nach dem Training.
Ein von mir ausgearbeiteter Lernplan half mir, mich halbwegs ordentlich zu organisieren. Wenn ich den Lernplan dann auch noch eingehalten hätte, wäre vielleicht mein Examen dann auch etwas besser geworden ;-). In den letzten zwei, drei Monaten vor meinen Examina spielte ich gar kein Rugby, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen aus Angst, mich noch zu verletzen.

Was war Ihr Highlight während dieser Zeit?

Ich erlebte sehr viele schöne Momente. Ein Highlight war definitiv mein LL.M. Jahr in Neuseeland. Dort durfte
ich für meine Unimannschaft auflaufen und von den besten Rugbyspielern lernen. So konnte ich die
Rugbykünste der indigenen Maori bewundern. Die extrem umkämpften Derbys gegen den Rugbyclub St. Pauli
möchte ich ebenfalls nicht missen. Und meistens gingen meine Mannschaft und ich als Sieger vom Platz.

Was nehmen Sie heute aus Ihrer Zeit als Rugby Spieler mit?
Gibt es Eigenschaften, die man sowohl als Jurist als auch als Rugby Spieler braucht – und wenn ja, welche?

Ja, da gibt es einige. Rugby zeichnet sich durch Kollegialität, Teamzusammenhalt, Gemeinschaft, Durchhaltevermögen und auch eine gewisse Leidensfähigkeit aus.

Gerade der Teamspirit und der Gemeinschaftsgedanke helfen mir im M&A Bereich ungemein weiter. Gerade in zeitkritischen und stressigen Phasen einer Transaktion ist eine gute Zusammenarbeit im Team unerlässlich. Einzelkämpfer sind im Rugby und in der Kanzlei eher fehl am Platz. Dass ich durch Rugby mein Durchhaltevermögen trainieren konnte, schadet auch nicht.

Ein Team in der Kanzlei, ein Team beim Rugby – zwei völlig
verschiedene Paar Schuhe?

Wie bereits eben angesprochen: Nein, tatsächlich bedeutet Team gleich Team, im Rugby wie in der Kanzlei, vor allem im M&A Bereich. Eng zusammenzuarbeiten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen und sich gegenseitig in schwierigen Situationen den Rücken freizuhalten, sind neben vielen anderen Dingen das, was
Rugby ausmacht. Diese Unterstützung und das Teamgefühl findet man auch in unserer Kanzlei wieder.

Welche Rolle spielt Rugby heute in Ihrem Leben?

Leider eine erheblich kleinere Rolle als zu Studiums- und Referendariatszeiten, da ich aktuell nicht aktiv
spiele. Ich verfolge regelmäßig die internationalen großen Spiele und Turniere, u.a. die Six Nations, das
Pendant zur Europameisterschaft im Fußball, und natürlich die Rugbyweltmeisterschaft.

Ihr persönlicher Tipp für NachwuchsjuristInnen?

Genießt neben dem Lernstress eure Freizeit und sorgt dafür, dass Ihr mit Sport – ich empfehle natürlich
Rugby – oder anderen Hobbies einen schönen Ausgleich zum Alltag findet, um den Kopf freizumachen und
die Seele baumeln zu lassen.

Herr Gönczöl, haben Sie besten Dank für dieses Gespräch. 

Steckbrief
Stephan Gönczöl LL.M.
• Mid Level Associate der Praxisgruppe Corporate/M&A bei Baker McKenzie in München
• Er startete im Herbst 2018 in unserem Münchner Büro, ein Jahr später wechselte er zu einem anderen Arbeitgeber und kehrte Anfang 2021 als Mid Level Associate zu Baker McKenzie in München zurück.
• Vor seinem Einstieg in die Berufswelt war er ausbildungsbegleitend elf Jahre lang als Rugby Spieler aktiv, unter anderem in den USA, in Neuseeland und in Dubai. Außerdem spielte er vier Jahre lang beim Hamburger Rugby Club in der 1. Bundesliga und war eine Saison lang auch deren Kapitän.
• Er berät seine Mandanten bei allen Arten nationaler und grenzüberschreitender M&A-Transaktionen, im allgemeinen Gesellschaftsrecht und bei Restrukturierungen.
• Seine Hobbies sind Skifahren, Wandern, Sport im Allgemeinen und − zumindest vor Corona − Reisen.

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews:<link http: www.clavisto.de partnerkanzleien baker-mckenzie shownews es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-i3.html> www.clavisto.de/partnerkanzleien/baker-mckenzie/shownews/es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-i3.html

 

Hier geht es zum dritten teil des Interviews:https://www.clavisto.de/partnerkanzleien/baker-mckenzie/shownews/es-muss-nicht-immer-nur-jura-sein-33.html