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Veröffentlicht am 24.05.2022

Der Elevator Pitch - Wie stelle ich mich als Anwält*in vor?

Kennt Du diese Situation? Du besuchst ein Netzwerktreffen, nimmst an einer Verhandlung teil oder stehst mit anderen Menschen an der Kaffeetheke oder Bar. Und nun wird die Frage an Dich gerichtet - „Wer sind Sie und was machen Sie beruflich?“ Sicher fallen Dir viele Dinge ein, die Du über Dich erzählen könntest. Aber genau das ist oft schon die erste Hürde - wieviel genau solltest Du über Dich erzählen und welchen Schwerpunkt setzt Du in Deiner Vorstellung? Was interessiert die andere Person und solltest Du einen kurzen historischen Abriss Deiner beruflichen Laufbahn skizzieren oder im „Hier und Jetzt“ bleiben? Hier gibt es einige Tipps von Juristencoach Carmen Schön:

Weniger ist mehr…

Manche Anwält*innen neigen dazu, gerne und viel über sich zu sprechen. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch und meistens auch sehr informativ. Dennoch solltest Du gerade bei Deiner Vorstellung schnell auf den Punkt kommen. Warum ist das so?

Menschen neigen dazu, im ersten Kontakt nur wenige Sekunden zuzuhören um sich dann zu entscheiden, ob es sich lohnt, den Kontakt weiter zu vertiefen. Daher ist es wichtig, dass Du bereits in den ersten zwei bis drei Sätzen das Interesse des anderen weckst. Um Deine kurze und prägnante Vorstellung zu beschreiben, gibt es den so genannten Elevator Pitch. Dahinter steckt die Idee, dass Du in einen Fahrstuhl einsteigst, in der sich eine für Dich interessante Person befindet, die Du gerne kennenlernen möchtest. Du hast nun 60 Sekunden Zeit, Dich vorzustellen, bis der Fahrstuhl an seinem Ziel angekommen ist und ihr wieder aussteigt.

 

Das AIDA Prinzip

Kurze Formeln sind plakativ, unterstützen uns aber oftmals in der Strukturfindung. Die AIDA Formel gibt Dir eine Anregung, wie genau Du Dich vorstellen kannst und was Du bei der Entwicklung Deines Vorstellungstextes beachten solltest.

 

Die Aufmerksamkeit des Gegenübers wecken

Das „A“ steht für Attention. Es geht in den ersten ein bis zwei Sätzen darum, die Aufmerksamkeit des anderen zu wecken und zu berichten, was Du Neues anbietest. Wenn Du mit der klassischen Beschreibung beginnst „Ich bin Anwält*in in der Kanzlei x und mache y“ ist das nicht falsch, aber auch nicht originell und unterscheidungskräftig.

Möglicherweise formulierst Du einen Satz wie z.B.  „Andere bzw. Mandant*innen beschreiben mich als …“. Oder Du bringst ein Beispiel oder eine kurze Geschichte, aus der sich ergibt, was Du anbietest. Solltest Du ein humorvoller Mensch sein, dann spricht auch nichts dagegen, einen passenden Witz einzubinden. Nicht immer sind wir kreativ und die eigene Person zu beschreiben ist kein leichtes Unterfangen. Vielleicht fragst Du Deine Kolleg*innen, wie sie Dich wahrnehmen oder beschreiben würden. Oder Du beobachtest in den nächsten Wochen andere Anwält*innen und achtest genau darauf, wie diese sich vorstellen und was genau Dir daran gefällt.

 

Weiteres Interesse hervorrufen

Nachdem das erste „Eis gebrochen ist“, solltest Du das weitergehende inhaltliche Interesse des anderen wecken. Dafür steht das „I“ wie Interest in der AIDA Formel.

Jetzt darfst Du erwähnen, mit welchen fachlichen und inhaltlichen Themen Du Dich beschäftigst. Oder auch, auf welchen Branchen oder sonstige Schwerpunkte Du Dich festgelegt hast. Stelle bitte dabei heraus, was Dich von anderen Anwält*innen unterscheidet. Was macht Dich „unique“ = besonders? Verfügst Du über eine besondere Expertise oder hast Du einen anderen Beratungsansatz? Natürlich kannst Du auch hier mit Humor arbeiten, wenn es für Dich passt. Vielleicht bist Du ja der Meinung, dass der Kanzleikaffe bei Euch am besten schmeckt oder die Aussicht auf Eurer Terrasse einzigartig ist.


Begehrlichkeit auslösen

Nun folgt der vielleicht wichtigste Punkt in Deiner Vorstellung. Du möchtest Begehrlichkeit bei der anderen Person wecken. Dafür steht das „D“ wie Desire.

Stelle bitte heraus, inwiefern der andere durch Dich als Anwält*in einen Nutzen ziehen kann. Wovon genau kann diese Person profitieren, wenn man mit Dir zusammenarbeitet? Anders ausgedrückt - was hat der andere davon, genau Dich als Anwält*in auszuwählen? Auch hier hilft es sehr, Feedback von Kolleg*innen oder Mandant*innen einzuholen, den diese können Dir am besten beschreiben, welchen Mehrwert Du stiftest und wie genau sie die Zusammenarbeit mit Dir empfinden.


Den nächsten Schritt miteinander

Nun ist die Vorstellung Deiner Person beendet und es stellt sich die Frage, wie genau ihr auseinander geht. Wenn Du eine weitere Handlung, also „A“ wie Action auslösen möchtest, dann solltest Du dieses formulieren. Wie genau sieht der nächste Schritt aus? Kannst Du der anderen Person Unterlagen senden? Oder einen Netzwerkkontakt herstellen?

Bitte beachte - nicht in jedem Gespräch geht es darum, sofort einen nächsten Schritt miteinander zu vereinbaren. Daher bleibe entspannt und versuche nicht „krampfhaft“ eine Situation herzustellen, die sich nicht aufdrängt. Möglicherweise triffst Du eine Person zwei- bis dreimal, bevor es zu einer weiteren gemeinsamen Aktion kommt.

 

Bitte keine Eile mit dem Elevator Pitch

Den für Dich passenden Vorstellungstext zu entwerfen, darf durchaus mehrere Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Im Laufe der Zeit wirst Du immer mehr über Dich und Deine besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten erfahren und irgendwann wissen, was genau Dich einzigartig macht. Betrachte diese Aufgabe also bitte nicht als einmaliges ToDo, sondern vielmehr als einem lebens- und berufsbegleitenden Prozess.

 

Viel Spaß bei der Entwicklung Deines AIDA Textes!